In der Regel wird man Dich im Entleihbetrieb als billige und einfach "freizusetzende" Arbeitseinheit ansehen und keinen Grund haben, Dich in den eigenen Laden zu übernehmen. Trotzdem klappt es nicht selten doch.
Bezahlung und Arbeitsbedingungen sind schlechter als bei Stammarbeitnehmern. Wieviel schlechter, das hängt von der Branche ab, und davon, wie erfolgreich die jeweilige Gewerkschaft gekämpft und verhandelt hat. In IG - Metall - Branchen sieht es teils etwas freundlicher aus als im Rest des Marktes.
Erledigt ist immerhin das leidige Problem mit den Superbilligtarifen der sog. christlichen Gewerkschaften. Aber auch die nächstbilligeren Tarife (DGB - Gewerkschaften und IGZ) sind nicht viel besser und seit Jahren nicht erhöht worden.
Geregelt wird jedenfalls alles über Tarifverträge, weil die Rechtslage so ist, daß Du eigentlich die gleichen Arbeitsbedingungen bekommen mußt, die ein vergleichbarer Stammarbneitnehmer im Entleihbetrieb hat, es sei denn, für Dich gilt ein anderer Tarifvertrag. Du mußt nicht Mitglied der tarifschließenden Gewerkschaft sein, eine Bezugnahme im Arbeitsvertrag genügt. Unter den Leiharbeitnehmern hat keine Gewerkschaft besonders viele Mitglieder, jeder Tarifabschluß ist immer erbettelt und immer schlecht. Trotzdem haben sich die nicht "arbeitgebernahen" DGB - Gewerkschaften dazu hinreißen lassen, mit zwei Arbeitgeberverbänden der Zeitarbeitsbranche Tarifverträge zu schließen. Die sind schlecht, man konnte sie vor 6 oder 7 Jahren aber immhin noch als eine Art seriöse Untergrenze ansehen. Die IG Metall verfolgt daneben andere Strategien und erkämpft mit organisierten Stammarbeitnehmern Regelungen in Entleihbetrieben, die Leiharbeitnehmern Verbesserungen garantieren. Na ja, manchmal klappt das. Die anderen DGB - Gewerkschaften würden das gern nachmachen, haben aber auch in den Entleihbetrieben meist gar nicht die Macht (Mitgliederstärke) dazu oder haben dringendere Probleme zu lösen.