Autor Thema: Ölfalle-Schachmatt  (Gelesen 12989 mal)

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Offline DüDo

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Re:Ölfalle-Schachmatt
« Antwort #30 am: 31. August 2012, 09:09:28 »
naja, gegen chefsekretärinnen habe ich eigentlich nichts. das sind die ersten, die sich über cheffe auskotzen. eher sind es die abteilungsleiter pder "assistenten", auch aus anderen abteilungen, die "gefährlich" sind. und -meist- weibliche kollegen, die schon jahre lang in der firma arbeiten. die denken wohl, dass du denen den job stehlen willst, obwohl du für was anderes eingestellt bist.
ich hab da ein paar krasse fälle hinter mir, wo ich wegen mobbing beschimpft wurde, weil ich eine exceltabelle als exceltabelle (mit funktionen) geändert habe, die wie in word geschrieben wurde (also 2 zahlen, darunter die summe, die als feste zahl eingegeben wurde, z.b.). (diese tabelle natürlich als neue abgespeichert und ihr nur gesagt: schau dir das mal an, vielleicht hilft dir das ja) (und das war in ihrem urlaub, wo ich vertretung hatte). meine (endgeile) rückstellungstabelle wollte sie gar nicht erklärt haben, so daß sie nach ein paar abmahnungen und weiterhin weitergabe falscher rückstellungszahlen in sechs(!)stelliger zahl die fristlose kündigung erhalten hat... selbst schuld. 
oder die "assistentin", die auf einen steht und im besoffenen kopf erzählt, dass sie denkt, ich könnte sie schnell überholen. und im nüchternen werden projekte "unter sich" verteilt. unter frauen ;) so hatte ich keine chance, am ifrs-abschluss mitzuwirken, z.b. schade.
oder du kommst als einziger männlicher kollege in den aufenthaltsraum, wo geschnatter ist. plötzlich ist alles stumm, die frauen schauen sich an und rauchen still und leise ihre zigarette weiter... hmmm...
oder du schreibst ein tool, das lediglich durch 4 zahlen befüllt werden will, um für das lohnprogramm den privatanteil pkw eingeben zu können. und dann kommt in einer bilanzbesprechung die frau vom cheffe reingestürmt, die gerade von einem "personalsachbearbeiter ihk"-kurs kam. und die laut keifend schreit "alles falsch! alles falsch! alles falsch! wir haben die gesamten löhne alle falsch! und du bist schuld mit deinem excel!! was erzählen wir denn jetzt unseren mandanten?! wir müssen alle löhne korrigieren!" wobei 1. wenn nur die, die ein pkw haben, korrigiert hätten werden müssen und 2. alles korrekt war. der ihk ist da kein fehler zu unterstellen, nur dem verständnis einer frau, die sich mit 17 von einem angehenden steuerberater schwängern ließ und meint, mit ihm im windschatten personalsachbearbeiterin zu werden... ;)

im großen und ganzen gibt es wenige firmen, die mitarbeiter haben, die sich auf "neues" einstellen können. die sich eingestehen können, mit ziemlich einfachen tools wie excel nicht umgehen zu können (in der bewerbung stand aber wahrscheinlich "perfekte excel-kenntnisse). oder fachkenntnisse im unternehmen fehlen,  wie die ölfalle. die aber laut plärren und damit immer präsent sind. und alsbald vlt. leute haben, die dies für sie machen, so dass die schwäche nicht publik wird. das ist schade. für das unternehmen.

Offline Stachelhaut

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Re:Ölfalle-Schachmatt
« Antwort #31 am: 31. August 2012, 10:36:09 »
@DüDo

Und was macht man da? Kämpfen (ggf. wie) oder weggehen?
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Offline DüDo

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Re:Ölfalle-Schachmatt
« Antwort #32 am: 31. August 2012, 10:53:41 »
@DüDo

Und was macht man da? Kämpfen (ggf. wie) oder weggehen?
was willst du kämpfen. lachen! über deren dämlichkeit, kollegiale hilfe nicht anzunehmen oder sie niederzumachen versuchen lachen! sind sie doch selber schuld!

zum schlußabschnitt: dort auch weder noch. wissen, dass man besser ist. und mal ab und zu die arbeiten in hierarchisch aufgebauten firmen parallel an den "chef des chefs" senden. (wobei ich solch strukturierte firmen hasse) natürlich bcc.

Offline Stachelhaut

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Re:Ölfalle-Schachmatt
« Antwort #33 am: 31. August 2012, 11:47:08 »
Was mach ich aber nun, wenn in meinem Laden Kolleginnen, Chefin und Chefin der Chefin alle von der gleichen Sorte sind?
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Offline DüDo

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Re:Ölfalle-Schachmatt
« Antwort #34 am: 31. August 2012, 11:55:56 »
Was mach ich aber nun, wenn in meinem Laden Kolleginnen, Chefin und Chefin der Chefin alle von der gleichen Sorte sind?
nun, wenn du aus dem lachen herauskommst ;) und zynismus schon dein 2. vorname ist, dann hilft wohl auch kein kämpfen. gegen wen?! da hilft es, samstags die zeitung aufzuschlagen...

Offline Stachelhaut

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Re:Ölfalle-Schachmatt
« Antwort #35 am: 31. August 2012, 12:10:14 »
nun, wenn du aus dem lachen herauskommst ;) und zynismus schon dein 2. vorname ist, dann hilft wohl auch kein kämpfen. gegen wen?! da hilft es, samstags die zeitung aufzuschlagen...

Mein Kollege - seit 30 Jahren in der Firma und knapp drei Jahre vor der Rente - hat genau das getan und wechselt nun wohl Anfang 2013 den Arbeitsplatz. Gleicher Job, neue Stadt. Seitdem er sich entschieden hat, lächelt er ständig. Ich nicht.
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Offline DüDo

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Re:Ölfalle-Schachmatt
« Antwort #36 am: 31. August 2012, 12:14:58 »
Mein Kollege - seit 30 Jahren in der Firma und knapp drei Jahre vor der Rente - hat genau das getan und wechselt nun wohl Anfang 2013 den Arbeitsplatz. Gleicher Job, neue Stadt. Seitdem er sich entschieden hat, lächelt er ständig. Ich nicht.
siehste. -wobei keiner sagen kann, ob´s ihm dort besser gehen werden wird...

Offline Stachelhaut

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Re:Ölfalle-Schachmatt
« Antwort #37 am: 31. August 2012, 12:19:11 »
siehste. -wobei keiner sagen kann, ob´s ihm dort besser gehen werden wird...

Ist aber sehr wahrscheinlich. Er ist dort Einzelkämpfer und hat zwei männliche Chefs über sich, die sich nicht einmischen und ihn in Ruhe lassen, solange er seinen Job macht. Und das kann er.

Hier hat er eine Chefin und eine Oberchefin. Die Oberchefin verlangt immer nur Erfolgsmeldungen und tut sonst nichts. Die Chefin macht zusammen mit drei anderen Frauen den gleichen Job wie wir. Na ja. Sie sollte. Tatsächlich sammelt sie bei den Frauen alles ein, was die nicht können, trägt uns dann wortreich das Problem vor, läßt sich von uns erklären, was zu tun ist, und tut es dann selbst. Wir sind ihre "Joker" (sagt sie).
« Letzte Änderung: 31. August 2012, 12:21:33 von Stachelhaut »
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Yossarian

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Re:Ölfalle-Schachmatt
« Antwort #38 am: 31. August 2012, 12:34:31 »
Wir sind ihre "Joker" (sagt sie).

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Offline Araxes

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Re:Ölfalle-Schachmatt
« Antwort #39 am: 31. August 2012, 12:42:40 »
Dürfte ich denn den großen Ganter bitten sich herabzulassen, mir elendigem Riesentrampel anhand meines ausführlichen Textes zu erklären, wann ich mich in Fett Näpfchen gesuhlt habe und welches diplomatische Verhalten angemessener gewesen sei?

Also in so einer Firma wie z.B. VW (mal als so ganz willkürliches Beispiel) wird es gar nicht gern gesehen, wenn man sich irgendwie in einer Art äußert, daß daraus entfernt ersichtlich werden könnte, daß irgendwer vielleicht auch nur annähernd inkompetent sein könnte. Man muß seine Kritik dann immer als eigenen Vorschlag formulieren und dabei am besten den Eindruck ermitteln, daß man vom Gegenüber in keiner Weise erwartet hätte, daß er das vielleicht selber hätte wissen müssen. Da gilt so eine Art Nichtangriffspakt der Inkompetenten.
« Letzte Änderung: 31. August 2012, 12:47:16 von Araxes »

Yossarian

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Re:Ölfalle-Schachmatt
« Antwort #40 am: 31. August 2012, 12:49:24 »
Nichtangriffspakt der Inkompetenten.

Sehr schöne Formulierung; muß ich mir merken.  8)

Offline Stachelhaut

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Re:Ölfalle-Schachmatt
« Antwort #41 am: 31. August 2012, 13:15:58 »
Also in so einer Firma wie z.B. VW (mal als so ganz willkürliches Beispiel) wird es gar nicht gern gesehen, wenn man sich irgendwie in einer Art äußert, daß daraus entfernt ersichtlich werden könnte, daß irgendwer vielleicht auch nur annähernd inkompetent sein könnte. Man muß seine Kritik dann immer als eigenen Vorschlag formulieren und dabei am besten den Eindruck ermitteln, daß man vom Gegenüber in keiner Weise erwartet hätte, daß er das vielleicht selber hätte wissen müssen. Da gilt so eine Art Nichtangriffspakt der Inkompetenten.

Jawoll. Und man darf Vorschläge immer nur dem unmittelbaren Vorgesetzten vorlegen. Hierarchieebenen dürfen nicht übersprungen werden!
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Offline Stachelhaut

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Re:Ölfalle-Schachmatt
« Antwort #42 am: 31. August 2012, 13:17:20 »
Ihre Deppen, meinst Du.

Sie meint das auch, da mache ich mir nichts vor.
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Offline DüDo

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Re:Ölfalle-Schachmatt
« Antwort #43 am: 31. August 2012, 13:52:29 »
Also in so einer Firma wie z.B. VW (mal als so ganz willkürliches Beispiel) wird es gar nicht gern gesehen, wenn man sich irgendwie in einer Art äußert, daß daraus entfernt ersichtlich werden könnte, daß irgendwer vielleicht auch nur annähernd inkompetent sein könnte. Man muß seine Kritik dann immer als eigenen Vorschlag formulieren und dabei am besten den Eindruck ermitteln, daß man vom Gegenüber in keiner Weise erwartet hätte, daß er das vielleicht selber hätte wissen müssen. Da gilt so eine Art Nichtangriffspakt der Inkompetenten.
jo. das trägt wiederum amerikanische züge. dort darfst du als häuslebauer, wenn du beim bau etwas auszusetzen hast, auch nicht mit den arbeitern direkt reden, sondern nur mit deinem architekten. und dieser dann mit dem handwerksmeister, dieser mit dem polier bis runter zum arbeiter, der doch bitte etwas reparieren soll...

das hierarchieüberspringen geht aber leicht, wenn man von seinem vorgesetzten hört "das hat äußerste priorität und muss morgen früh auf meinem schreibtisch sein, weil übercheffe das mittags sehen will"- dann kann man das beiden schicken mit der begründung "ich dachte, es wäre dringend, darum hab ich es euch beiden geschickt." sollte man nicht allzuoft machen, aber es macht seinem chef klar, dass der sich nicht allzusehr auf die faule haut setzen kann.

Offline ganter

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Re:Ölfalle-Schachmatt
« Antwort #44 am: 31. August 2012, 23:19:46 »
Dürfte ich denn den großen Ganter bitten sich herabzulassen, mir elendigem Riesentrampel anhand meines ausführlichen Textes zu erklären, wann ich mich in Fett Näpfchen gesuhlt habe und welches diplomatische Verhalten angemessener gewesen sei?


einige Antworten hast du ja schon erhalten.

ich nahm Bezug auf dein Posting

...
1. August ich fange die neue Stelle an: Minimalste Einführung, Vorstellung im Betrieb. Mein Chef gibt mir gleich eine Aufgabe: Die technische Überarbeitung eines technischen Textes, der von einem technischen Laien übersetzt wurde.
Diese Überarbeitung soll durch die Änderungen anzeigen Funktion in Word nachvollziehbar dargestellt werden.

Ich überarbeite diesen Text und er wird sehr schnell, sehr rot. In diesem Text gibt es eine Darstellung, die mir so völlig falsch vorkommt, dass schon wieder etwas dran sein könnte. Ich gehe zu meinem Chef und frage ihn, ob ein bestimmtes Rohr als Ölfalle benutzt werde. Mein Chef erklärt mir die grundlegendsten Grundlagen der Ölung.

Zwei Tage später kommt mein Chef auf mich zu und fragt, wie weit ich sei. Ich zeigte ihm den tiefroten Text. Er schaute kurz rüber und meinte, dass ich eigentlich wissen sollte, dass eine Lammelle keine Rippe sei. Ich fragte ihn, wer eigentlich der Adressat dieses/dieser Texte sei. Er erklärte, dass es keine Kaufleute seien, wenn ich Schwierigkeiten mit technischen Darstellungen hätte, müssten wir uns überlegen, was wir mit mir machen. Ich meinte darauf, dass mir die Beschreibung des bereits erwähnten Rohres vorkam, wie eine Ölfalle. Mein Chef schüttelte den Kopf und meinte wiederholt: Sie haben das nicht richtig verstanden.

Ich fing darauf an die Texte inhaltlich und formal völlig zu zerreißen, ging auf meinen Chef zu und meinte, ich hätte angefangen, die Texte inhaltlich und formal völlig zu zerreißen und ich denke dass wir es so hinbekommen.
Irgendetwas leitete mich hinzuzufügen, dass so ein Zerreißen eigentlich nicht meine Art sei.

...
 Am Freitag, meinem letzten Arbeitstag, habe ich eine E-mail der Produktmanagerin bekommen, die die in den besagten Texten beschriebenen technischen Produkte verantwortet. In dieser E-mail war ein Anhang, der Installationsbedingungen eines Zulieferers offenlegte. Der Zulieferer erwartete, dass ein bestimmtes Rohr als Ölfalle auszulegen sei.

...
ein bisseken mehr Zurückhaltung hätte vllt. geholfen.

Letztendlich war es wohl ein gans normales Irrenhaus, wie mann es oft genug beschrieben liest. Entweder mann findet rein (und wird mit der Zeit genauso irre) oder mann bucht es unter Erfahrung ab.
« Letzte Änderung: 01. September 2012, 00:06:30 von ganter »
"Männer definieren sich sowieso nicht über die Drogeneinwurfmenge."
"Im Vergleich zur bricom dürfte jede Wand einer öffentlichen Bedürfnissanstalt ein Quell unendlicher Weisheit sein...."
Bodo