Was ich schlimmer finde und in letzter Zeit häufiger passiert, sind Mandanten, die "kippen".
Man vertritt jemanden jahrelang, schreibt auch nicht wegen jedem Quark gleich eine Rechnung, und dann läuft irgendwann mal etwas nicht wie gewohnt und erwartet. Dann wird sich nicht an die eigene Nase gefaßt, sondern sofort davon ausgegangen, daß das nur der eigene Anwalt verbockt haben kann.
Ich habe hier gerade einen - jetzt ehemaligen - guten Bekannten, der aus heiterem Himmel meinte, ich hätte ihm durch Falschberatung einen Schaden von rund 9.000,- € verursacht. Wirklich erklären konnte er auch nicht, wie er darauf kommt, aber durch gezieltes Nachfragen kam dann heraus, daß er den Erhalt von zwei fetten Zahlungseingängen einfach abgestritten hatte, nach denen sein Schaden, so ich denn tatsächlich etwas falsch gemacht hätte, tatsächlich bei rund 700,- € gelegen hätte, was ja schon mal eine ganz andere Hausnummer ist. Er zog sich dann auf die Behauptung zurück, mir rhetorisch nicht das Wasser reichen zu können, was wohl so viel bedeuten soll, als daß er trotz nachgewiesener Zahlungen immer noch der Meinung ist, er habe einen Schaden von 9.000,- € erlitten. Im Moment schmollt er. Vielleicht findet er aber auch einen Kollegen, der seiner Rechtsschutzversicherung eine Deckungszusage aus dem Kreuz leiert und der dann gegen mich zu regressieren versucht.
Manchmal bin ich einfach nur noch müde...