Die Chinesen gehen vermutlich bei "Liebe" eher von diesem ganzen hormonellen körperlichen Begehrenzeugs aus
Was aber sehr intensiv und mächtig sein kann und auch bei erwachsenen Menschen, die sonst nicht auf den Kopf gefallen sind, stärker sein kann, als der Verstand; jedenfalls vorübergehend.
Worauf ich hinaus will ist, daß man sehr stark zu einem Menschen hingezogen sein kann, der einem objektiv nicht gut tut und einen im Gegenteil völlig kaputt macht.
Solche Konstellationen gibt es nicht nur in Schund- und Weltliteratur, die habe ich leider auch gelegentlich vor meinem Schreibtisch sitzen; sie sind also nicht völlig selten und exotisch.
Mein Bürokollege hat im Moment einen tragischen Fall, in dem eine Frau völlig abhängig ist von einem Typen, bei dessen Anblick man nur den Kopf schütteln kann (Er ist nicht häßlich, aber die Dummheit schaut ihm aus den Augen. Ein echter Proll in einer Pheromonwolke). Sie hat damit ihre gesamte Familie und ihr Leben kaputt gemacht und ihre Kinder verloren. Aber sie kann nicht von ihm ablassen. Ein klassischer Fall von Hörigkeit - Scheißhormone! Der Typ mag ihr ja den Verstand aus dem Hirn vögeln, aber sobald sie sein Bett verläßt, ist sie in der Hölle.
also der Verliebtheit.
Ich würde da stärker ausdifferenzieren wollen, auch wenn das nicht einfach ist. Auch die reine Verliebtheit besteht nicht nur aus hormonellen Befehlen. Ich könnte mich nicht in jemanden verlieben, der dumm wie Stroh ist. Ich glaube, so stark könnten meine hormonellen Reaktionen gar nicht sein.
Liebe ist für mich eher das, was im Alltag funktioniert.
Liebe muß wachsen; sie kommt, wenn die Verliebtheit vorbei ist.