Vergleichen wir den Maenner-Fussball der 70er Jahre, der zwar viele technisch sehr versierte Spieler hervorbrachte, mit dem heutigen Spiel, das den Akteuren wesentlich weniger Zeit laesst den Ball anzunehmen und weiter zu spielen, kann man durchaus auch von zwei Welten sprechen. Ein Beckenbauer wuerde heute gepflegt in der Naehe des Mittelkreises auf die Socken bekommen, so dass er ueberhaupt nicht mehr zum Ueberlegen kaeme, ob er den Ball mit dem Innen- oder dem Aussenrist auf Grabowski spielen soll.
Ich habe einige Spiele der Frauen-WM gesehen und denke, dass die naechste Generation Fussballerinnen wieder einen Schritt weiter machen wird. Wie lange wird denn ueberhaupt schon auf diesem Niveau gespielt ?
Es kam und kommt mir gar nicht in den Sinn hier einen Vergleich zwischen Frauen- und Maennersport zu ziehen.
Wie ich es auch bei anderen Sportarten nicht mache. Volleyball zum Beispiel: Bei Maennern vielfach Hau-Drauf-und-Schluss, waehrend der Damen-Volleyball wesentlich laengere Ballwechsel zulaesst und damit (auch deshalb) angenehmer anzusehen ist.
Einige Mannschaften und auch Spielerinnen haben bislang bei dieser WM durchaus guten Sport abgeliefert. Sie sollten sich aber nicht unbedingt den bei den Herren der Schoepfung weit verbreitete Hang zur Schauspielerei abkupfern.
Bei frueheren Spielen habe ich den Frauen sehr hoch angerechnet, dass sich nicht bei jeder Attacke auf dem Boden gewaelzt, nicht mit den Schiedsrichterentscheidungen gehadert (okay, dieses Jahr waren verdammt viel haarstraeubende Sachen dabei) und nach einem Foul aufgestanden wurde und weitergespielt wurde, als waere nichts geschehen.
Sicherlich gibt es Sportarten, bei denen ich die Dynamik im Damenbereich vermisse (Basketball). Aber selbst Damen-Handball schaue ich mir gern an.
Und ich moechte gar nicht wissen, wieviele Frauen mich auf einem Mopped aber sowas von in Grund und Boden fahren wuerden. Eine Katja Poensgen war zum Beispiel recht gut dabei, wenn ich mal das Thema Motorradsport aufgreifen darf.