http://gutenberg.spiegel.de/buch/briefe-eines-verstorbenen-4338/1Hermann Fürst von Pückler-Muskau
Briefe eines Verstorbenen
Ein fragmentarisches Tagebuch aus
Deutschland, Holland, England, Wales,
Irland und Frankreich, geschrieben
in den Jahren 1826 bis 1829
Auszug:
.....Eine Menge der so überaus netten holländischen Häuser und Villen waren mitten in der wüsten Heide aufgebaut; mehrere noch im Werden, so wie die Anlagen darum her. Ich konnte mir nicht erklären, daß so viele sich gerade dies unwirtbare Terrain zu kostspieligen Etablissements ausgesucht, erfuhr aber, daß das Gouvernement weise genug gewesen sei, diesen ganzen, bisher als unbrauchbar liegengelassenen Landstrich den angrenzenden Gutsbesitzern und andern Vermögenden auf 50 Jahr unentgeltlich und abgabenfrei zu überlassen, mit der einzigen Bedingung, es sogleich durch Anpflanzungen oder Feldbau kultivieren zu müssen. Später zahlen ihre Nachkommen eine sehr billige entsprechende Rente. Ich bin überzeugt, nach dem, was ich hier gesehen, daß der größte Teil unsrer hungrigen Kiefernwälder durch ähnliches Verfahren und fortgesetzte Kultur in hundert Jahren in blühende Fluren verwandelt, und die ganze tote Gegend dadurch wahrhaft umgeschaffen werden könnte.