Autor Thema: Robin Hood des Altersheimes  (Gelesen 44811 mal)

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Offline DieFrau

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Re: Robin Hood des Altersheimes
« Antwort #105 am: 05. Juni 2023, 22:35:18 »
Ein Kumpel von mir hat mit 67 eine Bank überfallen.

Wie dumm ist das?!
Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Geist ein treuer Diener.
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Offline Yossarian

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Re: Robin Hood des Altersheimes
« Antwort #106 am: 05. Juni 2023, 22:40:02 »
Du meinst, wie verzweifelt?
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Offline DieFrau

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Re: Robin Hood des Altersheimes
« Antwort #107 am: 05. Juni 2023, 23:47:50 »
Du meinst, wie verzweifelt?

Nein, einen bewaffneten Banküberfall ist eine kriminelle Handlung und endet mit einer Freiheitstrafe, Punkt aus.

Es gibt andere Möglichkeiten paar Euro zu "verdienen" oder von mir aus der ein oder andere Mahlzeit in offentlichen Einrichtungen zu holen.

Sorry, Altesarmut ist schrecklich, rechtfertigt aber solche Handlungen nicht.
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Offline Nikibo

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Re: Robin Hood des Altersheimes
« Antwort #108 am: 06. Juni 2023, 10:02:13 »
Ich kann‘s verstehen, wenn man mit 67, trotz lebenslang rechtschaffener Arbeit eine unzureichende Rente hat, auf solche Ideen kommt.
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Offline Yossarian

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Re: Robin Hood des Altersheimes
« Antwort #109 am: 06. Juni 2023, 10:25:41 »
Nein, einen bewaffneten Banküberfall ist eine kriminelle Handlung

Das wissen wir ja nicht. Wenn man dem Kassierer einen Zettel rüberschiebt, auf dem steht "Alles Bargeld her, oder ich zünde die Bombe in meiner Aktentasche", dann ist das in aller Regel nur ein Bluff und der Täter tatsächlich unbewaffnet.

Ein Banküberfall kann durchaus Charme haben, und in der Altersarmut bedeutet er im schlimmsten Fall ein paar Jahre freie Kost und Logis und ein paar tägliche Sorgen weniger.

Ich hatte mal einen Mandanten, verarmter Dachdeckermeister, der eine Ersatzfreiheitsstrafe absitzen mußte. Der war in einem speziellen Trakt untergebracht, in dem nur "Harmlose" waren, die ihre Geldstrafen nicht bezahlen konnten. Das hatte was von einem Altersheim. Der Mandant war sichtlich nicht unzufrieden und lobte insbesondere das gute Essen.

Ich kann‘s verstehen, wenn man mit 67, trotz lebenslang rechtschaffener Arbeit eine unzureichende Rente hat, auf solche Ideen kommt.

Ich auch.
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Offline DieFrau

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Re: Robin Hood des Altersheimes
« Antwort #110 am: 06. Juni 2023, 10:52:57 »
Ich kann‘s verstehen, wenn man mit 67, trotz lebenslang rechtschaffener Arbeit eine unzureichende Rente hat, auf solche Ideen kommt.

"Auf solche Ideen kommen" und sie umsetzen sind zwei verschidene Schuhe.

Würdest Du das tun?

Ja, die Gedanken an der alten Frau, die mit ihrer Tochter beim Einkaufen war lassen mich nicht los und machen mich auch traurig. Die Mutter, um die 80, wollte eine Packung Erdbeeren. Nachdem die Tochter alle Angebote abgecheckt hat kommen doch keine Erdbeeren in dem Einkaufswagen:  "was willst du damit...muss nicht sein". Die Mutter erzählt wie gerne sie welche haben will und auch von einer Bekannte, die letzte Woche Erdbeeren hatte. Die Tochter drauf: "ja, die hat aber das  Geld dafür"...dann war es still und die Mutter stummte wie ein kleines Kind.




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Offline Yossarian

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Re: Robin Hood des Altersheimes
« Antwort #111 am: 06. Juni 2023, 11:09:39 »
"Auf solche Ideen kommen" und sie umsetzen sind zwei verschidene Schuhe.

Natürlich. Der eine traut sich, der andere nicht.

Zitat
Würdest Du das tun?

Frag mich, wenn es so weit ist.
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Offline Nikibo

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Re: Robin Hood des Altersheimes
« Antwort #112 am: 06. Juni 2023, 23:37:53 »
"Auf solche Ideen kommen" und sie umsetzen sind zwei verschidene Schuhe.
Ach nee ....


Würdest Du das tun?
Bislang war ich immer viel zu ehrlich, viel zu großzügig - lieber habe ich mehr gegeben als gefordert, da mir mein guter Ruf als verlässliche ehrliche Person sehr sehr wichtig ist.
Aber wenn der Grad der Verzweiflung immens hoch ist, aus Gesundheitsgründen keine redliche Arbeit mehr möglich ist ... aus purer Not heraus ist der Mensch zu vielem fähig, was vorher undenkbar war. Ich spreche mich davon nicht frei.


Ja, die Gedanken an der alten Frau, die mit ihrer Tochter beim Einkaufen war lassen mich nicht los und machen mich auch traurig. Die Mutter, um die 80, wollte eine Packung Erdbeeren. Nachdem die Tochter alle Angebote abgecheckt hat kommen doch keine Erdbeeren in dem Einkaufswagen:  "was willst du damit...muss nicht sein". Die Mutter erzählt wie gerne sie welche haben will und auch von einer Bekannte, die letzte Woche Erdbeeren hatte. Die Tochter drauf: "ja, die hat aber das  Geld dafür"...dann war es still und die Mutter stummte wie ein kleines Kind.
Du hättest ihr ein Körbchen Erdbeeren schenken können.
Wenn Du mich fragst, ob ich das getan hätte, definitiv ja. Sowas in der Art habe ich sogar schon öfter gemacht.
Auch, wenn man damit die Not nicht dauerhalt lindert.
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Offline Zeroid

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Re: Robin Hood des Altersheimes
« Antwort #113 am: 08. Juni 2023, 11:26:40 »
Du hättest ihr ein Körbchen Erdbeeren schenken können.
Wenn "jemand" (?) es nicht willentlich will ... ich nehm's gerne.
Baby, Du hast mich in einer schwierigen Phase meines L(i)ebens kennengelernt. (Fight Club)

Offline DieFrau

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Re: Robin Hood des Altersheimes
« Antwort #114 am: 08. Juni 2023, 15:20:26 »
Ach nee...

Bislang war ich immer viel zu ehrlich, viel zu großzügig - lieber habe ich mehr gegeben als gefordert, da mir mein guter Ruf als verlässliche ehrliche Person sehr sehr wichtig ist.
Aber wenn der Grad der Verzweiflung immens hoch ist, aus Gesundheitsgründen keine redliche Arbeit mehr möglich ist ... aus purer Not heraus ist der Mensch zu vielem fähig, was vorher undenkbar war. Ich spreche mich davon nicht frei.

Aaaaaaalso "JA" du würdest es tun.


Zitat
Du hättest ihr ein Körbchen Erdbeeren schenken können.

Das hätte ich liebend gern gemacht aber die herrische Tochter klebte an sie fest, Und ob die Mutter das angenommen hätte, war ich mir nicht so sicher. Manche ältere haben verständlicherweise ihren Stolz.
Paar Tage davor stand ich an der Kasse und vor mir eine ältere Dame, ihr fehlte für ihren Einkauf Einen Euro und sie war am überlegen was sie weglässt, damit es passt. 10 min. vor Ladenschluss und die Schlange war entsprechend lang. Ich habe den Euro angeboten aber das war für sie unmöglich " Oh Gott Oh Gott Nein" sagte sie und machte sich fertig weil sie nicht genug bar dabei hatte. Mein Angebot danach mit ihr zu gehen, damit sie mir den Euro zurück gibt, um sie zu beruhigen hat sie auch abgelehnt.
Mir war es peinlicher als ihr, weil ich eigentlich nur gut für alle Beteiligten gemeint habe und pragmatisch lösen wollte, sie scheinte alles vor dem langen Wochenende zu gebrauchen.

Raus aus dem Parkhaus kam die Dame mit ihrem Fahrrad auf mich zu, entschuldigte sich für das Theater an der Kasse und bedankte sich für mein Angebot.

Zurück zu der Erdbeer Dame, ich hatte es eilig und mit der Vorgeschichte der Euro Dame habe ich erst zuhause nachgedacht und es bereut, ich hätte den verfolgen und die lieben Erdbeeren vor der Haustür der Mutter stellen können.... leider kenne ich sie nicht und ich würde sie nur in Kombi mit der Tochter wiedererkennen. Wer weiss, man sieht sich....
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Primus Flavius Fosssa

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Re: Robin Hood des Altersheimes
« Antwort #115 am: 10. Juni 2023, 10:48:38 »
Ich kann‘s verstehen, wenn man mit 67, trotz lebenslang rechtschaffener Arbeit eine unzureichende Rente hat, auf solche Ideen kommt.
Er war nach der Hauptschule zuerst Bauhilfsarbeiter gewesen, dann Seemann, dann Toyboy , dann Fremdenlegionär, dann Zirkusreiter, dann autodiaktischer Restaurator.
Zuletzt hat er sich sich als Kunstmaler versucht. Die Bilder waren zum Teil ganz interessant, ein parr habe ich noch. Vielleicht hätte er so etwas wie der Ligabue der Abstrakten werden können, aber damit war er jedenfalls auch einige Jahrzehnte zu spät.
Er war niemals faul und immer voll bei der Sache und hatte immer neue Ideen. Aber nur für die wenigen Jahre auf See hat er eine winzige Rente bekommen. Ein Problem war der Alkohol.

Offline Yossarian

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Re: Robin Hood des Altersheimes
« Antwort #118 am: 19. Juli 2024, 18:01:49 »
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Re: Robin Hood des Altersheimes
« Antwort #119 am: 25. August 2024, 15:05:44 »
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