Die eigentliche Dekadenz liegt darin, dass in der Gesellschaft vor allem auf den eigenen Rang und den eigenen Profit geschaut wird
Wann war das mal anders?
, was dann dazu führt, dass der gesellschaftliche Zusammenhalt schwindet.
Ich habe gerade eine Studie gelesen, nach der gesellschaftlicher Zusammenhalt vor allem durch Abgrenzung entsteht. Ein gutes Mittel um sich als Gesellschaft abzugrenzen ist z.B. ein funktionierendes Feindbild.
Das ist dann der Untergang
Du spielst hier wahrscheinlich auf sowas wie der Untergang Roms an. Eigentlich ist Rom und Italien garnicht untergegangen. Rom wurde Papststadt und damit über Jahrhunderte politisches Zentrum der westlichen Welt und Italien Wiege der Renaissance etc (darunter lass ich auch Entstehung von Handelsimperien fallen).
, weil eine Gesellschaft entweder durch Macht oder durch gegenseitige Fürsorge zusammengehalten wird.
Macht vielleicht, bei gegenseitiger Fürsorge bin ich mir nicht sicher.
In der hochgelobten Leistungsgesellschaft steht natürlich Leistung an erster Stelle.
Wenn wir eine echte Leistungsgesellschaft wären, würde tatsächlich Leistung an erster Stelle stehen. Das tut es aber nicht -glaube ich zumindest. Wenn ich mir so ansehe, was Karriere macht...das sind eher weniger die Leistungsträger als die guten Redner.
In einer solchen Gesellschaft ist es schwer bis unmöglich, einen Menschen anzuerkennen, einfach nur weil es ihn gibt.
Das tut keiner.
Nur wer etwas leistet, bekommt auch Anerkennung. Das haben die meisten schon dermaßen verinnerlicht, dass sie diese Maxime gar nicht mehr in Frage stellen.
siehe oben.
Kinder werden schon darauf getrimmt, das sie Leistung zeigen und bringen müssen, um Anerkennung zu bekommen.
Ja und nein. Es ist nicht unbedingt Leistung, die zum Erfolg führt. Man muss nur wissen, wie man sich durchmogelt, dann klappt es auch. Ich habe mal meine Mitstudierenden 6 Monate nach einer Matheklausur gefragt, wie man denn die simpelste Differentialgleichung löst. Da konnten mir einige nicht antworten. Die wissen, wie man sich Wissen in kurzer Zeit aneignet. Verstanden haben sie die Methode offensichtlich nicht. Dieselben Mitstudierenden, die erfolglos versucht haben meine Frage zu beantworten sind heute (nicht alle natürlich) in führenden Positionen, wo sie mit Mathe nichts mehr zu tun haben.
Meine These: es geht nicht um Leistung sondern sowas wie Schein.
Bloßes Bemühen oder Kreativität wird ignoriert oder sogar abgewertet und geringgeschätzt.
Na das machen wir beiden hübschen doch genauso. Ich zum Beispiel mag Tokio Hotel nicht, obwohl da bestimt Bemühung hinter steckt. Das nur als Beispiel.
Die, die sich nicht selbst anerkennen können, müssen sich ständig beweisen, müssen immer besser, klüger, schöner sein und befinden sich damit im permanenten Wettkampf mit anderen, fordern Anerkennung um jeden Preis und terten dabei gerne nach unten um sich größer zu fühlen.
Machen wir doch genauso. Was ist daran also so ungewöhnlich?