Autor Thema: Was mir wegen Corona auf den Keks geht  (Gelesen 184270 mal)

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Offline simplemachine

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #255 am: 24. April 2020, 19:51:36 »
Wo hat er das gesagt?


Beispiel aus der aktuellen Berichterstattung hier:

focus.de - Rechtsmediziner: „Covid-19 ist eine ernste, aber keine besonders gefährliche Erkrankung

"Der Rechtsmediziner bemerkte bei der Untersuchung der Todesopfer so schwere Verläufe, dass „auch wenn es hart klingt, viele im Verlauf dieses Jahres ohnehin gestorben wären“. Alle diese Menschen litten an schweren Vorerkrankungen."

Primus Flavius Fosssa

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #256 am: 24. April 2020, 21:28:17 »
Hör' Dir mal Drosten Folge 33 an. Da erklärt er den Unterschied zwischen gemeldeten Todesfällen und Übersterblichkeit.
Ich glaube, es war doch die 34. Folge.

Offline DieFrau

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #257 am: 24. April 2020, 21:53:46 »
Ich glaube, es war doch die 34. Folge.

Habe ich mir gedacht.
Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Geist ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat!...Einstein

maxim

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #258 am: 24. April 2020, 22:14:14 »
Die Leute wollen dem Wirtschafts-Monster Menschenopfer bringen. Damit es besänftigt zurückkehrt.
Nur dass die Wirtschaft kein Dämon ist, sondern unsere Mutter, die uns Nahrung und Kleidung und ein Dach über dem Kopf gibt. Das ist doch schon ein Opfer wert.

Offline Araxes

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #259 am: 24. April 2020, 23:01:16 »
Ach was.
Es ist eine Frage der Priorisierung.
Wahl 1: Längstmögliches Leben für alle
Wahl 2: Menschenopfer für den Spaß/Umsatz der Überlebenden

Im Gesundheitswesen wurden schon immer Kosten und Nutzen abgewogen. Anderenfalls würde an jeder Hausecke ein Defibrilator hängen.

Wenn der Preis und die Einschränkungen kein Kriterium sind, müsste man konsequenterweise auch sämtlichen Autoverkehr verbieten, um die Verkehrstoten auf Null zu bringen. Tut man nicht. Man wägt ab und nimmt in Kauf.

Die Abwägung ist auch nicht Spaß versus Menschenleben. Damit kannst du niemandem kommen, der vor den Scherben seiner Existenz steht. Und davon wird es sehr viele geben. Mal abgesehen davon, daß in Folge des Zusammenbruchs auch die Finanzierung des Gesundheitssystems irgendwann wackelt. Ein Volk von Kurzarbeitern kann sich das dann nicht mehr leisten.
« Letzte Änderung: 24. April 2020, 23:14:26 von Araxes »

Offline Araxes

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #260 am: 24. April 2020, 23:12:47 »
Oder so.

Das Wirtschaftsmonster finanziert Renten, Gesundheitssystem und sonst auch alles. Man kann natürlich downsizen, aber dann gibt's auch weniger Theater, Schulen, Krankenhäuser, keine +4% bei der Rente und was so alles dranhängt. Und es würde die Leute ziemlich ungleich treffen. Ein Teil merkt gar nichts, weil deren Beruf oder Geschäft problemlos weiterläuft und ein anderer stürzt komplett ab. Das Ergebnis wäre ein gewaltiges Auseinanderdriften. Für den Klassenkämpfer vielleicht ganz sexy, aber für alle anderen nicht wirklich wünschenswert.

Primus Flavius Fosssa

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Offline Araxes

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #262 am: 25. April 2020, 12:00:17 »
Prominente appellieren für abgestufte Lockerung des Lockdowns

Zitat
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Sechs bekannte Persönlichkeiten aus Politik, Medizin, Ökonomie und Kultur haben zur Lockerung der Quarantänemaßnahmen gegen die Corona-Pandemie aufgerufen. „Wir müssen aus dem Lockdown so rasch wie möglich in eine Phase übergehen, die unsere Volkswirtschaft aus dem Winterschlaf aufweckt, Eingriffe in unsere Grundrechte minimiert und uns dennoch hinreichend vor einem Wiederaufflammen der Gesundheitskrise schützt“, heißt es in einem zweiseitigen Schreiben der Prominenten-Guppe, über das der „Spiegel“ berichtet. Zu der Gruppe gehören der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer, der Hallenser Medizinprofessor Alexander Kekulé, der frühere Chef der Wirtschaftsweisen, Christoph Schmidt, der Münchner Ethikprofessor Julian Nida-Rümelin, der Hamburger Ökonom Thomas Straubhaar sowie die Potsdamer Schriftstellerin Juli Zeh.

Der Lockdown vom 22. März sei richtig gewesen, heißt es in dem Schreiben. Nun aber sei er „im Begriff, unser soziales, kulturelles und wirtschaftliches Leben zu ruinieren“. Die von Bund und Ländern jüngst beschlossenen Lockerungen hält die Gruppe für nicht ausreichend. „Sie würden die Republik noch viele Monate, vielleicht sogar Jahre unter das Joch der täglich wechselnden Fallzahlen stellen.“ Stattdessen empfiehlt die Gruppe, die harten Quarantänemaßnahmen auf Menschen mit Vorerkrankungen und Ältere über 65 Jahre zu konzentrieren. Für die übrige Bevölkerung solle dagegen ein Konzept des „Smart Distancing“ verfolgt werden, zu dem sie Hygiene- und Abstandsregeln, Gesichtsmasken sowie die Nachverfolgung von Kontakten zählten. „Wir brauchen neue Testverfahren, modernste Datentechnik und einen breiten gesellschaftlichen Konsens, wie wir mit den neuen Risiken umgehen“, heißt es. „Zudem wären wir gut beraten, in stärkerem Maße auf die Eigenverantwortung der Menschen und die Anpassungsfähigkeit der Unternehmen zu setzen“, so die Gruppe.

Offline Araxes

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Primus Flavius Fosssa

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #264 am: 25. April 2020, 12:15:16 »
Es geht dabei im Wesentlichen um folgendes:

These numbers undermine the notion that many people who have died from the virus may soon have died anyway. In Paris, more than twice the usual number of people have died each day, far more than the peak of a bad flu season. In New York City, the number is now four times the normal amount.

Offline Araxes

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #265 am: 25. April 2020, 12:28:59 »
Ob die Annahme stimmt, wird man nach Corona sehen. Wenn dann deutlich weniger als normal sterben, waren das sozusagen vorgezogene Tode und die Annahme stimmt.

Fettleibigkeit ist ein wesentlicher Risikofaktor bei Covid-19. Von daher wundern mich die amerikanischen Zahlen nicht so sehr, wobei die New Yorker zugegebenermaßen nicht so fett sind wie der Rest.

Wie auch immer: Deutschland hat die Lage auch ohne strengen Lockdown besser im Griff als andere Länder. Vielleicht gibt es mehr Vernunft und sowieso größere Distanz. Es fällt ja auf, daß in Europa vor allem die Küsschen-Länder stark betroffen. Das gilt selbst für die Bundesländer. Ich habe noch während der Beschräkungen, als man noch einige Restaurants offen waren, beim Italiener gesehen, wie die Bedienung den Lieferanten umarmte. Das scheint fest drin zu sein. In Deutschland eher unüblich.

Man hat auch gesehen, daß hier nach Öffnung der Läden kein Ansturm eingesetzt hat. Ich glaube, daß die Deutschen auch ohne strenge Maßnahmen vernünftig sind. Komischerweise sieht man gerade Senioren in Trauben aus Bussen rauspurzeln.

Zu guter Letzt wird das Virus nicht verschwinden. Wir können aber nicht jahrelang im Lockdown leben. Oder wie sieht das Leben mit 30% Arbeitslosen aus? Unmöglich. Also müssen wir immer so weit öffnen, daß wie es die Infektionsraten bezüglich der Krankenhauskapazitäten zulassen. Irgendwann gibt's dann die Herdenimmunisierung, aber ohne Impfstoff kann das viele Jahre dauern. So lange kann man die Maßnahmen nicht in der strengen Form durchhalten. Und wenn man das sowieso nicht kann, dann sollte man damit aufhören, bevor man das Land ruiniert hat.

Interessant auch, daß die Kritiker der schwarzen Null so ruhig geworden sind. Wo sind sie nun alle? Fordern Corona-Bonds für die Länder, die sich dem nicht anschließen wollten.
« Letzte Änderung: 25. April 2020, 12:31:59 von Araxes »

Primus Flavius Fosssa

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #266 am: 25. April 2020, 12:37:52 »
Man hat auch gesehen, daß hier nach Öffnung der Läden kein Ansturm eingesetzt hat. Ich glaube, daß die Deutschen auch ohne strenge Maßnahmen vernünftig sind.
Vielleicht sogar vernünftiger als zuvor.
Zitat
Zu guter Letzt wird das Virus nicht verschwinden. Wir können aber nicht jahrelang im Lockdown leben. Oder wie sieht das Leben mit 30% Arbeitslosen aus? Unmöglich. Also müssen wir immer so weit öffnen, daß wie es die Infektionsraten bezüglich der Krankenhauskapazitäten zulassen. Irgendwann gibt's dann die Herdenimmunisierung, aber ohne Impfstoff kann das viele Jahre dauern. So lange kann man die Maßnahmen nicht in der strengen Form durchhalten. Und wenn man das sowieso nicht kann, dann sollte man damit aufhören, bevor man das Land ruiniert hat.
Was, wenn das Zahlenspiel nicht aufgeht i. e., die Intensivbetten wären grausam überbucht, bevor die Wachstumsökonomie wieder anspringt?

Zitat
Interessant auch, daß die Kritiker der schwarzen Null so ruhig geworden sind. Wo sind sie nun alle?
Wo ist denn nun die schwarze Null?  ;D ;D ;D

Offline Araxes

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #267 am: 25. April 2020, 13:06:55 »
Was, wenn das Zahlenspiel nicht aufgeht i. e., die Intensivbetten wären grausam überbucht, bevor die Wachstumsökonomie wieder anspringt?

Sind sie aber nicht. Also kann man lockern.

Zitat
Wo ist denn nun die schwarze Null?  ;D ;D ;D

Weg, aber weil wir sie hatten, können wir können uns im Gegensatz zu anderen die Rettungspakete leisten  :P und müssen nicht anderen Ländern mit Erpressung drohen.
« Letzte Änderung: 25. April 2020, 13:29:36 von Araxes »

Offline phoenix

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #268 am: 25. April 2020, 20:16:18 »
Und viele Leute schaffen es einfach nicht 3 Schritte Abstand zu halten.   

Oder sind einfach nur fast komplett blind.   :.) :kotz

Im Einkaufszentrum ist es mit der deutschen. Diziplin dann wieder vorbei.
« Letzte Änderung: 25. April 2020, 20:18:59 von phoenix »
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." (Albert Einstein)

Offline Araxes

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #269 am: 25. April 2020, 22:17:46 »
Ich war heute beim Kaufland. War ganz ok. Die hatten auch die Leute draußen warten lassen. Dadurch gab es keine Schlangen. Und die meisten Leute waren ohne Blagen unterwegs.