Autor Thema: Kino  (Gelesen 38693 mal)

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Offline marple

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Re: Kino
« Antwort #105 am: 12. Oktober 2018, 19:57:28 »
Das Buch war einfach unglaubwürdig. Und an den letzten drei verbliebenen Haaren herbeigezogene Plots können mich mal.

Tsokos alleine finde ich meistens besser. Fitzek alleine war mal besser. Zu zweit sind sie, hm, gewollt und nicht immer gekonnt.

Aber in einer Verfilmung könnte ich mir die Geschichte ganz spannend vorstellen. Wenn der ganze übergeistigte Müll der Kürze geopfert wird.

Offline Druide

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Welcome to Sodom
« Antwort #106 am: 21. November 2018, 11:54:26 »
Ich werde demnächst ins Kino gehen,... - und mir diesen Doku-Film ansehen,...

https://www.meinbezirk.at/feldkirchen/c-lokales/unsere-handys-und-pcs-sind-schon-dort_a3042750

Vorab ein Trailer:

https://www.youtube.com/watch?v=UIlnmygnYvQ

LG v. Druiden




Offline Yossarian

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Die zweite Hinrichtung der Maria Stuart
« Antwort #107 am: 10. Februar 2019, 17:47:25 »
Okay, meine Freundin und ich haben uns gestern Maria Stuart, Königung von Schottland angesehen.

Der Film hat eine tolle Austattung, Kostüme und Bilder, besonders die Landschaftsaufnahmen, sind toll. Das wars dann auch.

Wenn das das neue weibliche Hollywood ist, dann Gute Nacht. Während ich noch verhalten versuchte, irgendwas von Frauenfilm zu sagen, knurrte meine Freundin nur was von Rosamunde Pilcher.

Tatsächlich wird hier politisch korrekt das feministische Narrativ bedient, daß das Patriarchat an allem Schuld ist. Die bösen Männer sind Schuld, daß die Seelenverwandten Maria Stuart und Elisabeth I nicht zueinander finden konnten und beste Freundinnen, ja Schwestern werden konnten. Die Geschichte - ja wird denn überhaupt eine erzählt? - plätschert ohne jede Spannung vor sich hin; naja, so kann man sich ohne Ablenkung an den Bildern und der Ausstatung erfreuen. Da keine Geschichte einen gefangennimmt, fällt einem natürlich umso störender auf, daß Elisabeth eine chinesischen Zofe mit einem urenglischen Namen hat und ihr Abgesandter in Schottland sowie der eine oder andere englische Landadelige Farbige sind - People of Color heißt das ja heute politisch korrekt, Mohren sagte man wohl damals. Das hat in den gut gemachten Kostümen etwas othellohaftes und sieht witzig aus, klittert die Geschichte aber genauseo genderkorrekt wie der Rest des Films.

Ansonsten weibliche Gefühle allüberall, Fakten oder auch nur eine Geschichte stören nur. Feministische Geschichtsschreibung und -forschung, oder so. Irgendwann fiel mir während des Films ein, wie ich im Eisenbahnmuseum in Nürnberg der Museumspädaogin, die schwafelnd mit ein paar Zuhörern durch die Hallen zog, eine relativ banale Frage zur Antriebstechnik einer Vierzylinder-Verbundmaschine stellte (wie fährt man die an?), und die mich anschaute, als hätte ich sie auf klingonisch gefragt, ob sie Ficken will. Wozu Technik, wenn man Eisenbahn auf fühen kann.

Die Presse ist geteilter Meinung über den Film. Speichelleckend z.B. die Berliner Zeitung, erfrischend die ZEIT und, wer hätte das gedacht, die Gala.

Übereinstimmend waren meine Freundin und ich der Meinung, daß wir schon lange keinen Film mehr gesehen haben, der uns so wenig gefallen hat.
« Letzte Änderung: 10. Februar 2019, 17:57:03 von Yossarian »
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Offline DieFrau

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Re: Kino
« Antwort #108 am: 10. Februar 2019, 18:17:47 »
Hast du die Fernsehserie  Reign mal angeschaut?
Ich kenne den Film nicht angeschaut, aber die Serie musste ich anschauen und fand die Geschichte sehr spannend, dass die ein und die andere Quelle gesucht habe, um mehr über die Königen erfahren kann.
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Offline Yossarian

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Re: Kino
« Antwort #109 am: 10. Februar 2019, 18:31:10 »
Hast du die Fernsehserie  Reign mal angeschaut?

Nein, die kenne ich nicht.
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Offline DieFrau

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Re: Kino
« Antwort #110 am: 10. Februar 2019, 20:15:03 »
Nein, die kenne ich nicht.

Die gibt's auf Netflix.
Ich habe nicht den Eindruck gehabt, dass Männer schlecht dargestellt wurden, viel mehr wurde die katholische Kirche in einem schlechten Licht gestellt, die wurde aber von Männern geführt. Ob damit die Männer benachteiligt werden ist eine Ansichtssache.

Sowohl Elisabeth als auch Marie wurden auf jeden Fall als selbständige und Einflussreiche Frauen dargestellt.
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Offline Araxes

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Re: Die zweite Hinrichtung der Maria Stuart
« Antwort #111 am: 11. Februar 2019, 11:19:28 »
Wenn das das neue weibliche Hollywood ist, dann Gute Nacht. Während ich noch verhalten versuchte, irgendwas von Frauenfilm zu sagen, knurrte meine Freundin nur was von Rosamunde Pilcher.

Dann guck bloß nicht Outlander. Frau angelt sich wilden, draufgängerischen, leidenschaftlichen Highlander, der wahnsinnig gut poppt und eigentlich totaler Macho ist, aber in ihren Händen formbar wie Wachs ist und sämtlich Macho-Allüren bereitwillig ablegt und der totale Romantiker wird.

Trotzdem sehenswert. Es wird viel Gaelisch gesprochen und die Schotten haben starken Dialekt.

Zitat
Da keine Geschichte einen gefangennimmt, fällt einem natürlich umso störender auf, daß Elisabeth eine chinesischen Zofe mit einem urenglischen Namen hat und ihr Abgesandter in Schottland sowie der eine oder andere englische Landadelige Farbige sind - People of Color heißt das ja heute politisch korrekt, Mohren sagte man wohl damals.

Vielleicht soll das Vorwürfen wegen Whitewashing vorbeugen. Ich fand's auch merkwürdig. Das wäre damals nicht möglich gewesen. Als erste schwarze Adlige kenne ich Dido Elizabeth Belle. Das war 200 Jahre später und die durfte bei Diners mit Gästen nicht mal mit am Tisch sitzen.

Zitat
Ansonsten weibliche Gefühle allüberall, Fakten oder auch nur eine Geschichte stören nur. Feministische Geschichtsschreibung und -forschung, oder so.

Muß man aben nachlesen oder vorher wissen. Man hätte gerne besser erklärt bekommen, wie die politische Situation war. Warum konnte Mary zurück nach Schottland kommen? Warum wurde sie da nicht gleich hops genommen? Wie war das Verhältnis von Schottland zu England? Wieso war der Earl of Moray Regent und wie war die Verwandtschaft mit Mary. Man erfährt, daß er Halbbruder ist, aber nicht mal, ob sie Vater oder Mutter gemeinsam hatten.

Vieles war aber historisch korrekt: das Sprengstoffattentat auf Lord Darnley, die Ermordung von Rizzio mit 56 Messerstichen.

Interessantes Detail: Der Earl of Bothwell wollte später nach Dänemark fliehen, kam aber in Norwegen an und wurde vom Kastellan namens Erik Rosenkrantz gefangengenommen. Den Namen Rosenkrantz kennt man aus Hamlet.

Das Treffen zwischen Mary und Elisabeht gab es nie. Das war Unsinn und Mary hatte keinen schottischen Akzent.

Wenn du einen historisch korrekten Film gucken willst, dann gibt es auf Netflix The Outlaw King über Robert the Bruce.

Ich hatte damals mit viel Vergnügen die Tudor-Serie geguckt, aber die war historisch total durcheinandergewürftel. Da stimmten noch nicht mal die Schwestern des Königs und wann die wohin nach Europa verheiratet wurden. Da wurde aus zwei Schwestern eine gemacht.
« Letzte Änderung: 11. Februar 2019, 11:29:10 von Araxes »

Offline Araxes

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Re: Die zweite Hinrichtung der Maria Stuart
« Antwort #112 am: 11. Februar 2019, 11:28:24 »
Ich gucke gerade auf Netflix "The Last Kingdom". Wikinger gegen Sachsen im 9. Jahrhundert zur Zeit der Kleinkönigreiche. Da gefällt mir schon mal, daß bei den meisten Schlachten nur ein paar Hundert Leute gegeneinander antreten. Eine Abwechslung zu dem Gigantismus, der einem sonst geboten wird, und viel näher an den tatsächlichen Umständen. Es tritt sogar ein lokaler König in Cornwall auf, der nur eine Armee von 15 Leuten hat. Die Fürstensitze sind keine Mittelalterburgen, sondern nur durch Palisaden geschützte Gehöfte.

Offline nigel48

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Re: Kino
« Antwort #113 am: 11. Februar 2019, 13:41:39 »
https://www.youtube.com/watch?v=6hk_rdfSCS0

https://www.dwdl.de/wocheinserie/64226/norsemen_herzhaft_lachen_mit_intellektuellen_wikingern/


die nehmen die ami-geschichts-?-erfindung so richtig gut auf die schippe. selten so gelacht.
Man fährt an den See, um zu schwimmen - nicht wegen der Mücken, oder? - Lemmy Kilminster

Offline Araxes

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Re: Kino
« Antwort #114 am: 11. Februar 2019, 15:16:14 »
Hast du die Fernsehserie  Reign mal angeschaut?

Ich weiß nicht. Ist das nicht sowas wie Royals für Teenager?

Lieber "The White Queen" oder die Verfilmung von "Wolf Hall" mit Mark Rylance. Die hat mit 8,1 auch den höchsten Score auf IMDB. Komplett bullshitfreie Serie, aber die Machtspiele sind sehr beklemmend dargestellt.
« Letzte Änderung: 11. Februar 2019, 15:20:35 von Araxes »

Offline DieFrau

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Re: Kino
« Antwort #115 am: 11. Februar 2019, 16:02:56 »
Ich weiß nicht. Ist das nicht sowas wie Royals für Teenager?

Vielleicht, jedenfalls bis der Fokus auf Marie wechselte. Anfangs habe ich schnell umgeschaltet. So wie sie präsentiert wurde hat mich ihr Charakter gefallen. Das Ende war zu schnell und es gab hier auch ein Treffen der Cousinen. Wenn das nicht stimmt, wie du meinst, dann hat's sich wieder erledigt.

Generell bin ich nicht an Geschichte interessiert und das nur aufgrund fehlendes Vertrauen an den Erzählern. Eine persönliche Sache.

Zitat
Lieber "The White Queen" oder die Verfilmung von "Wolf Hall" mit Mark Rylance. Die hat mit 8,1 auch den höchsten Score auf IMDB. Komplett bullshitfreie Serie, aber die Machtspiele sind sehr beklemmend dargestellt.

Merke ich mir für den nächsten Filmabend. Zurzeit sind wir, Sohn und ich bei der Geschichte des Profilings in der Kriminologie, Mindhunter.
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Offline Yossarian

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Re: Kino
« Antwort #116 am: 11. Februar 2019, 16:10:00 »
Generell bin ich nicht an Geschichte interessiert

Das ist sehr schade.
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Re: Die zweite Hinrichtung der Maria Stuart
« Antwort #117 am: 11. Februar 2019, 16:30:45 »
Dann guck bloß nicht Outlander. Frau angelt sich wilden, draufgängerischen, leidenschaftlichen Highlander, der wahnsinnig gut poppt und eigentlich totaler Macho ist, aber in ihren Händen formbar wie Wachs ist und sämtlich Macho-Allüren bereitwillig ablegt und der totale Romantiker wird.

😂😂😂 you made my day

Die erste Stafel habe ich gern angeschaut. Es wurde Geschichte erzählt und(!) einbisschen Kitsch braucht Frau halt, da ich Grass nicht vertrage  ;D

Sie haben aber in der 2. Stafel übertrieben mit der Zeitreiserei. Die Illusionen ist verflogen, und Toten in der 1. Staffel wurden in der zweiten zum Leben erweckt usw..
« Letzte Änderung: 11. Februar 2019, 16:37:58 von DieFrau »
Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Geist ein treuer Diener.
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Offline Yossarian

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Re: Die zweite Hinrichtung der Maria Stuart
« Antwort #118 am: 12. Februar 2019, 09:00:47 »
Da gefällt mir schon mal, daß bei den meisten Schlachten nur ein paar Hundert Leute gegeneinander antreten.


Mehr waren es damals in aller Regel ja auch nicht. Die "Schlachten" in Maria Stuart waren dagegen eher jämmerliche Scharmützel; da hätten 100 geschickt verteilte Komparsen mehr schon noch was retten können.

Zitat
Es tritt sogar ein lokaler König in Cornwall auf, der nur eine Armee von 15 Leuten hat. Die Fürstensitze sind keine Mittelalterburgen, sondern nur durch Palisaden geschützte Gehöfte.

Sehr schön! Leider habe ich kein Netflix.
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Offline Korinthenkackerin

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Re: Kino
« Antwort #119 am: 12. Februar 2019, 13:27:08 »
Zurzeit sind wir, Sohn und ich bei der Geschichte des Profilings in der Kriminologie, Mindhunter.

Hab ich mir auch kürzlich komplett angeschaut, aber ich fand es doch ziemlich abstrus und an den Haaren herbeigezogen.
Ein Freund ist jemand, der dich mag, obwohl er dich kennt!
(Elbert Hubbard)

Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
(Alexander Freiherr von Humboldt)