Hallo,
meine Freundin und ich haben ein Problem, zu dessen Lösung wir nicht mehr in der Lage sind. Ich würde mich über ein paar Ratschläge freuen oder Eure Meinung. Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob ich richtig ticke und habe natürlich Angst, etwas falsch zu machen. Kurz zur Situation:
Ich habe meine Freundin vor etwa vier Jahren kennengelernt. Sie war alleinerziehend mit Tochter (9) und ist ein paar JAhre älter als ich. Sie war schon sehr lange an mir interessiert. Ich war gebunden. Ich habe dann für sie meine damalige Partnerin verlassen. Nach einiger Zeit haben wir dann den Entschluss gefasst, zusammen zu ziehen. Die kleine habe ich wie meine eigene Tochter akzeptiert und hab sie auch sehr lieb. Der Vater ist ein Lascho, der sich nicht kümmert und auch nie unterhalt gezahlt hat. Ich sorge für das Mädchen usw. Ich habe dann in einer anderen Stadt gearbeitet und bin immer am Wochenende in unsere gemeinsame Wohnung gekommen. Meine Freundin war dann irgendwann der MEinung, dass sie mit mir ein Kind möchte. Ich war dagegen und fühlte mich nicht bereit. Außerdem haben wir ja die Kleine gehabt. Das war für mich völlig ausreichend. Meine Freundin hat immer wieder versucht, mir klar zu machen, dass sie jetzt ein Kind wolle. Sie wäre sonst viel zu alt. Ich habe vergessen zu schreiben. Meine Freundin hat verhütet. Sie hat die Pille genommen, weil ich eben nicht Papa werden wollte. Irgendwann sagt sie mir, dass sie schwanger ist. Ich war überrascht und ziemlich überfordert. Nach einiger Zeit kam dann raus, dass sie die Pille einfach nicht mehr genommen hat. Ich fand das ziemlich fies und einen echten Vertrauensbruch. Ich hab mir aber gedacht: Na gut, jetzt ist es so. Du musst die Verantwortung übernehmen. Ich hab meinen Job in der anderen Stadt gekündigt und bin zurück, weil ich glücklicherweise eine andere Stelle in der Nähe gefunden habe. Dann kam das Baby. Die Geburt war ziemlich schlimm und kompliziert. Ein kleiner Junge. Ich hab mich gefreut, natürlich. Aber irgendwie bin ich mit der Situation unzufrieden. Ich bin völlig abgemeldet, es gibt eigentlich nur noch Streit, weil sie mir von Anfang an vorgeworfen hat, dass ich mich nicht richtig kümmere. Sie gab mir das Gefühl dass ich alles falsch mache. ICh selbst war auch ziemlich fertig: Neuer Jo, viel Verantwortung und eine Situation, die der entsprach vor der ich mich immer gefürchtet habe und warum ich kein Kind wollte. Kein Sex, Zoff und viele Einschränkungen. Es ist nicht so, dass ich den Kleinen nicht liebe, aber irgendwie macht mich die Situation fertig. Ich habe eine Grundaggression gegenüber meiner Partnerin, weil ich mich schlecht behandelt fühle. Es gab schon einige Male, in denen ich einfach nur noch weg wollte, weil ich das Leben, dass ich jetzt führe so nicht wollte und ich projiziere das auf meine Partnerin. Nach dem Motto: Du hast mir das eingebrockt. Aber ich bin (noch) nicht gegangen, weil ich denke, dass die Kinder darunter leiden müssen und weil ich glaube, dass sie das mit zwei Kids nicht auf die Reihe bekommt. Es ist echt frustrierend und ich fühle mich auch oft selber schäbig, weil ich so denke! Weil ich mich fühle wie ein Egoist. Aber der Frust sitzt echt tief und ich glaube nicht, dass ich da raus komme. Mir tut es leid, aber ich bin sauer, weil ich den Eindruck habe, dass sie immer das macht, was sie will und das ich bei existenziellen Dingen - und da gehört ein Kind mit dazu - ihren Kopf durchsetzt ohne Rücksicht.
Was soll ich tun -ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie wir das lösen sollen! Aber ich kann ja auch nicht in einer unglücklichen Beziehung leben, ich hab doch auch ein Leben, dass ich nach meinen Vorstellungen gestalten will.