Autor Thema: Nicht mein Kind  (Gelesen 4927 mal)

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Offline jeusunei

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Nicht mein Kind
« am: 28. März 2019, 15:26:03 »
Hallo zusammen,

Bin neu hier..., und auch kein Vater....

Meine Freundin beichte mir kürzlich, dass da was mit einem anderen lief – was ich ihr dann auch verziehen habe. Nun stellte sich heraus, dass sie schwanger ist..., und soweit kann das Kind nur beim Seitensprung entstanden sein.

Ich stehe zu meiner Freundin, und ich bin ja auch nicht ganz unschuldig an der ganzen Geschichte. Wir wollen trotzdem heiraten und eine Familie gründen. Wie sieht es rechtlich aus..., kann ich das Kind adoptieren? Was passiert, wenn ich das Kind als meines eintrage – wäre dies überhaupt legal...? Was für Rechte hat der leibliche Vater? Müssen wir ihn informieren?

Bin dankbar für jede Hilfe....

Offline Yossarian

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Re: Nicht mein Kind
« Antwort #1 am: 28. März 2019, 20:57:06 »
Ich versteh da ein paar Sachen nicht.

ich bin ja auch nicht ganz unschuldig an der ganzen Geschichte.

Wie kommst Du darauf? Was genau ist denn *Deine* Verantwortlichkeit dafür, daß sie beim Fremdgehen nicht verhütet hat? Und warum solltest Du das ausbaden wollen oder gar müssen?

Wie sieht es rechtlich aus..., kann ich das Kind adoptieren?

Dazu muß der leibliche Vater zustimmen, wenn er die Vaterschaft überhaupt anerkannt hat. Aber:

Zitat
Was passiert, wenn ich das Kind als meines eintrage – wäre dies überhaupt legal...?

Genau genommen ist das eine Personenstandsfälschung; aber danach kräht kein Hahn. Du ahnst gar nicht, wie oft Männer wissentlich die Vaterschaft für ein Kind anerkennen, das nicht von ihnen ist.

Zitat
Was für Rechte hat der leibliche Vater?

Wenn er nicht als Vater angegeben wird und die Vaterschaft nicht anerkennt, gar keine.

Zitat
Müssen wir ihn informieren?

Das wäre doch nur fair, oder? Was ist denn, wenn er es in ein paar Jahren herausbekommt und dann Deine Vaterschaft anficht. Wie wollt Ihr das dem Kind erklären?

Was Du da vorhast, scheint mir derzeit noch zu wenig durchdacht zu sein. Ein Kind wird man nicht einfach wieder los. Wenn Ihr Euch irgendwann mal trennt, hast Du trotzdem Dein Leben lang mit allen Konsequenzen (Unterhalt, Erbberechtigung etc.) ein Kind am Bein, mit dem Du streng genommen übergaupt nichts zu tun hast.

Überleg Dir gut, ob Du Dich darauf einlassen willst, und mach sicherheitshalber einen Vaterschaftstest. Vielleicht ist es ja doch Dein Kind.

Nimm ein paar Euro für eine Erstberatung in die Hand und laß Dich von einem Fachanwalt für Familienrecht darüber aufklären, was es bedeutet, die Vaterschaft für ein "fremdes" Kind anzuerkennen.
"I came to a point where I needed solitude and just stop the machine of thinking and enjoying what they call living, I just wanted to lie in the grass and look at the clouds."

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Offline simplemachine

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Re: Nicht mein Kind
« Antwort #2 am: 28. März 2019, 21:30:09 »
Was passiert, wenn ich das Kind als meines eintrage – wäre dies überhaupt legal...?

Es gibt eine völlig legale Möglichkeit, die darin besteht, bei Geburt des Kindes mit der Frau verheiratet zu sein. Dann gilt man automatisch als rechtlicher Vater mit allen Rechten und Pflichten. Dies jedenfallls solange keiner die Vaterschaft anficht, was der Erzeuger jedenfalls nicht machen wird, wenn er kein Interesse hat oder schlicht nichts weiß.


Offline Yossarian

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Re: Nicht mein Kind
« Antwort #3 am: 28. März 2019, 22:29:39 »
Es gibt eine völlig legale Möglichkeit

Die hatte ich ganz bewußt unterschlagen. So praktisch die Lösung im ersten Moment aussieht, so gekniffen ist er, wenn er aus der Nummer rauswill.
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Offline jeusunei

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Re: Nicht mein Kind
« Antwort #4 am: 28. März 2019, 23:48:02 »
Hallo Jack, hallo SimpleMachine,

Vielen Dank für eure Tipps!!! Ich weiss noch nicht, was ich machen werde. Aber es hilft mir sehr die Optionen zu kennen. Und da es auch eine komplett legitime Lösung ohne zu mogeln gibt, ist dies für mich eine Option.

Jetzt kann ich mich zumindesr um die wichtigeren Fragen kümmern.... Bin ich wirklich bereit ja zu meiner Freundin zu sagen? Kann ich mir vorstellen ein fremdes Kind zu lieben...? So wie ein eigenes Kind...? Und dann auch Jacks Einwand – schlussendlich hat das Kind das Recht zu erfahren, wer sein leiblicher Vater ist.... Aber auf die Fragen muss ich eine Antwort finden. Euch nochmals vielen Dank mir die Optionen zu zeigen!!!

Grüsse

@Jack: Ich hab meiner Freundin während einer schweren Zeit zu wenig Zuneigung gezeigt und mich in die Arbeit und Reisen gestürzt.... Dass der andere Typ ein Idiot ist und das Kondom nicht richtig benutzt hat..., war schlussendlich Pech.

Offline Yossarian

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Re: Nicht mein Kind
« Antwort #5 am: 29. März 2019, 06:32:58 »
Dass der andere Typ ein Idiot ist und das Kondom nicht richtig benutzt hat...

...ist nicht Dein Problem.

Laß Dir von Deiner Freundin da bloß kein schlechtes Gewissen machen!!!

Es ist und bleibt ihr Problem, nicht Deins!

Die Konsequenzen Deines Vorhabens sind weitreichender als Du Dir vorstellen kannst.
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Offline Yossarian

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Re: Nicht mein Kind
« Antwort #6 am: 29. März 2019, 08:24:32 »
Je länger ich mir des Threaderöffners Kopf zerbreche, desto mehr komme ich zu dem Ergebnis, daß geordnete, d.h. der Wahrheit entsprechende, Verhältnisse für alle Beteiligten das beste sind, auch wenn es der panischen Madame wahrscheinlich nicht gefallen wird.

Klar, daß es der Freundin am liebsten wäre, wenn er sie heiratet, und das Kind damit automatisch als seines gilt. Damit hat sie alle Fliegen gefangen: Einen Vater für das Kind, Unterhalt für das Kind und insbesondere auch Unterhalt für sie selbst, wenn das mit der Ehe in die Hose geht. Für ihn hingegen ist das die denkbar schlechteste Konstellation.

Auch aus meiner persönlichen Erfahrung mit einer Patchworkfamilie weiß ich, daß ein "fremdes" Kind immer ein "fremdes" Kind bleibt, egal, wie man sich anstrengt. Daß meine Exfrau und deren Kinder aus der vorigen Ehe es mir dabei ziemlich schwer gemacht hatten, macht unter dem Strich nur graduelle Unterschiede, besonders, wenn dann irgendwann noch ein "eigenes" Kind dazukommt.

Schon mal drüber nachgedacht, was passiert, wenn Du mit Deiner Freundin noch ein Kind bekommst, das dann tatsächlich von Dir ist? Wie wird es Dein Verhältnis zu dem angenommenen Kind verändern?

Ich würde ein Zusammenleben ohne Heirat bevorzugen und es als gemeinsames Projekt betreiben, wenn alles gut funktioniert, zu heiraten und das Kind zu adoptieren.

Keinesfalls würde ich jetzt schon den biologischen Vater aus seiner Verantwortung (Unterhalt für Kind *und* ledige Mutter) entlassen!

Edit: Das heißt, das Kind sollte auf jeden Fall zunächst von seinem biologischen Vater anerkannt werden.
« Letzte Änderung: 29. März 2019, 12:05:25 von Yossarian »
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Offline Johnbob

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Re: Nicht mein Kind
« Antwort #7 am: 04. April 2019, 21:31:43 »
@jeusunei
Ja bist du denn völlig deppert?
Jetzt kam anscheinend die erste schwere Zeit, du begnügst dich mit der Arbeit und sie hat Matratzensport mit nen Kerl und macht ein Kind, weil beide einfach zu blöde zum verhüten sind.
Du verzeihst ihr und willst ein angeblich fremdes Kind deins nennen.
Du bist doch nicht mehr ganz bei Trost.
Beim nächsten Mal ist es ein Gangbang und du bietest ihr wohl dann an, dass sie den Vater nicht suchen muss, du übernimmst das ja gern.
Schau mal 15 bis 30 Jahre weiter... dann ist es sehr schnell ein folgenschwerer Fehler.
Wenn du glaubst es wär nicht schwer, kommt von irgendwo ein Lump daher.

Offline captain_future

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Re: Nicht mein Kind
« Antwort #8 am: 14. Mai 2019, 20:47:40 »
Seitensprünge erschüttern Beziehungen. Dass ihr versuchen wollt wieder zueinander zu finden, kann ich irgendwie nachvollziehen. Muss aber sagen, dass ich es in meinem Umfeld nicht selten so erlebt habe, dass Beziehungen, bei denen einer fremdgegangen ist und die es danach doch nochmal versucht haben, häufig in die Brüche gegangen sind.

Ich würde mir gut überlegen in der jetzigen Situation zu heiraten. Damit will ich nicht sagen, dass ihr nie heiraten sollt, aber schaut bitte erst mal, ob und wie ihr das zusammen wieder hinkriegt. Über's heiraten würde ich erst dann nachdenken, wenn bzw falls die Beziehung wieder gefestigt ist.

Zitat
Ich würde ein Zusammenleben ohne Heirat bevorzugen und es als gemeinsames Projekt betreiben, wenn alles gut funktioniert, zu heiraten und das Kind zu adoptieren.
Das würde ich auch für's vernünftigste halten. Und wenn man komplett fair sein wollte, steht es dem Kind eigentlich auch zu seinen leiblichen Vater kennenzulernen. Ist schließlich auch sein Kind und möglicherweise hat er Interesse daran es aufwachsen zu sehen.

Offline nigel48

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Re: Nicht mein Kind
« Antwort #9 am: 15. Mai 2019, 09:31:46 »
Heiraten geht noch, aber die Scheidung wird teuer. Lass es.
Man fährt an den See, um zu schwimmen - nicht wegen der Mücken, oder? - Lemmy Kilminster

Offline Yossarian

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Re: Nicht mein Kind
« Antwort #10 am: 15. Mai 2019, 10:03:22 »
Lustigerweise geben die Menschen mit Freuden Unsummen für ihre Hochzeit aus, knausern aber hinterher, wenn sie eine vernünftige Scheidung haben wollen.  8)
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Offline nigel48

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Re: Nicht mein Kind
« Antwort #11 am: 15. Mai 2019, 14:57:49 »
Nee, danach.. Haus, Möbel, rentenpunkte...etc.
Man fährt an den See, um zu schwimmen - nicht wegen der Mücken, oder? - Lemmy Kilminster

opa

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Re: Nicht mein Kind
« Antwort #12 am: 15. Mai 2019, 16:01:46 »
Manchmal hilft eine Prise Galgenhumor weiter:

Der Patenonkel will seinem Patenmaedchen zu Weihnachten eine Barbiepuppe schenken und laesst sich von der Verkeuferin beraten:

"Wir haetten da Barbie als Studentin fuer 20 €, mit Schuluniform und Schulmappe; oder Barbie als Nanny fuer 30 €, mit einem Wecker und einem Koffer mit einem Nachthemd und einer Garnitur Leibwaesche."

"Die scheinen mir etwas billig; ich moechte viel grosszuegiger sein."

"Dafuer haetten wir Barbie geschieden fuer 200 €."

"200 € !? Warum denn soo teuer?"

"Mit Kindern, Schmuck, Pelzmantel, Mercedes, Villa und Swimmingpuul."....