Paßt irgendwie hierhin:
"Soweit ich es begriffen habe, ist Buddhas Hauptthese, dass wir in einer Welt, in der sich alles ständig verändert, leiden, weil wir uns an Dinge klammern, die keinen Bestand haben. Ein zentrales Thema von Buddhas »Dharma« (einem Wort, das man grob mit »Lehre« übersetzen könnte) war der Begriff, der mir immer wieder durch den Kopf gegangen war[…]: Vergänglichkeit. Der Buddha machte sich eine Binsenweisheit zu eigen, die wir häufig übersehen: Nichts ist von Dauer – auch wir nicht. Wir und alle, die wir lieben, werden sterben. Ruhm vergeht, Schönheit verfliegt, Kontinente driften. Pharaonen werden von Kaisern entthront, die wiederum Sultanen, Königen und Präsidenten weichen müssen – und all das spielt sich in einem unendlichen Universum ab, in dem unser Körper aus Atomen der allerersten explodierenden Sterne besteht. All das ist uns vielleicht rational klar, doch auf der emotionalen Ebene wollen wir es gern leugnen. Wir benehmen uns, als hätten wir festen Boden unter den Füßen, als hätten wir alles unter Kontrolle. Wir stecken ältere Menschen in Pflegeheime und tun so, als würde das Alter uns selbst verschonen. Wir leiden, weil wir uns an Menschen und Besitztümer klammern, die sich letztendlich in Luft auflösen werden. Wenn wir Haare verlieren […], bekommen wir Angstzustände und treffen idiotische Entscheidungen.Im Unterschied zu (anderen) Glaubensströmungen, […], versprach der Buddha keine Rettung in Form eines Dogmas, das uns helfen würde, den Tod zu überwinden, sondern riet vielmehr, uns mit dem, was uns zerstören wird, auseinanderzusetzen. Der Weg zu wahrem Glück, verkündete er, sei es, sich ein grundlegendes Verständnis der Vergänglichkeit zu erarbeiten. Dieses würde uns vor dem Auf und Ab unserer Emotionen schützen, sodass wir unsere Dramen und Begehrlichkeiten aus einem weiteren Blickwinkel wahrnehmen könnten. Zur Wirklichkeit unserer Situation zu erwachen, erlaubt uns, wie der Buddhist sagt, »loszulassen«, sich von der eigenen »Anhaftung« zu lösen. Oder, wie ein anderer buddhistischer Autor meint, die »Weisheit der Unsicherheit« zu erkennen."
Dan Harris aus “Wie ich die entscheidenen 10% glücklicher wurde”