Ich habe definitiv von ALLEN Kolonialmächten geschrieben. Nicht explizit von Deutschland.
Deutschland als Staat wurde erst 1871 gegründet. Vorher hatten sie genug mit ihrer Kleinstaaterei und den Nachwirkungen des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation zu tun.
Als Kolonialmacht kamen sie zu spät, um noch irgendwelche nennenswerten Ländereien erobern zu können.
ja, natürlich. Die Aussage war ja sehr konkret, daß "die durch ihre Kolonialpolitik entscheidend zum Verarmen "ihrer" Kolonien beigetragen haben."
Verarmung heißt doch, daß Armut als Zustand herbeigeführt wurde. Also war da vorher was anderes.
Klar war da vorher was anders: Ihre natürlichen Ressourcen waren noch vorhanden. Edelsteine, Metalle, Holz, Mineralien, Ernten, Gewürze, Stoffe, Tiere lebendig oder tot, Menschen, Ackerland, Bauland, Weideland, egal was. Alles, was Geld brachte eben.
Zusätzlich die Oberherrschaft über die (sich weltweit gerade erst entwickelnde) Industrialisierung: Arbeitskraft, Wissen, benötigtes Territorium, Wasser als Energielieferant… alles in Fremdbestimmung - eigene Entwicklung konnte nicht stattfinden. Dadurch wurde eine Abhängigkeit geschaffen, die bis heute anhält.
Wie gesagt - die wirtschaftliche Welt hat sich zu Kolonialzeiten grundsätzlich geändert - eben unter anderem durch die Industrialisierung. Von dieser Entwicklung wurden die Kolonien abgeschnitten.
Wie sie sich entwickelt hätten - keiner weiss es. Kann man auch nicht wissen.
Grundgesetz des Kolonialismus war, dass man den "Naturvölkern" ihre Befähigkeit zur Selbstbestimmung absprach. Und daran hat sich in vielen Köpfen bis heute nichts geändert. Dazu gehören eben auch Unkenrufe wie - "wie weit wären die schon ohne uns gekommen".
Die Deutschen waren da auch nicht die nettesten, aber ich weiß nicht, ob es für die Tansanier vorher schöner war, vom Sultan von Sansibar als Sklaven verkauft zu werden.
Welcher auch kein Tansanier war. Besetzung bleibt Besetzung.