Es hat immer wieder Progrome gegen Minderheiten gegeben, und immer haben sie sich durch Ressentissements und Gestänker angekündigt.
Umgekehrt wird aber kein Schuh draus. Ressentiments und Gestänker führen nicht zu Pogromen, sondern sind vielleicht einfach der Ausdruck von sich herausbildenden Problemlagen. Und wenn du nun meinst, die Leute alle zu Nazis oder einer Pogrom-Meute stempeln zu müssen, wirst du es eher schlimmer als besser machen. Es gibt nun mal eine Problematik beim Verhältnis zu Gewalt, dem Rechststaat, "Leitkultur".... Und Einbruchserien sind auch eine Realität.
Bei uns im Haus haben die Kellertüren auch schon alle Spuren von Brecheisen und der Zahnarztpraxis haben sie den ganzen Türrahmen zerlegt. Daß das meist eben keine Flüchtlinge aus Syrien sind, sondern eher Leute vom Balkan oder noch weiter östlich Richtung Moldawien, Ukraine wasweissich und es trotzdem pauschal als Flüchtlingsproblem empfunden wird, hat vielleicht was mit Leuten wie dir zu tun, die darüber gar nicht reden wollen. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Wenn man über ein Thema nicht redet, kann man es auch nicht differenzieren.
Jetzt haben wir ein Rolltor für die Einfahrt und bald noch eine Schlüsselbedienung für den Fahrstuhl zum Kellergeschoß eingeführt. Ein tolles Gefühl ist das auch nicht.
Und trotzdem gibt es eine breite Akzeptanz von Flüchtlingen und abweichenden Lebensvorstellungen. Das basiert aber auf einem Einverständnis, sich damit gegenseitig in Ruhe zu lassen und da werden nun mal Probleme befürchtet. Rational oder irrational. Spätestens wenn die Salafisten-Moralpolizei durch's Viertel läuft, ist es mit dem Frieden vorbei.
Die AfD hat im Viertel 5% gekriegt.
Gleich ob das jetzt Juden, Armenier, Chinesen, Christen, Kommunisten oder wer auch immer gewesen ist.
Und die Folgen waren für die Betroffenen übel bis fatal, und da ist es mir ziemlich egal, wenn wir dann zwei von 600 oder von 6 Millionen gewesen sein werden.
Wen meinst du mit "wir"? Du als Muslim? Deiner Frau wird überhaupt nichts passieren. Eher wird man als Gringo am Strand von Rio erschossen. Da ist es gefährlich. Nicht hier.