Will sagen, daß Sex oder die Hoffnung darauf eine tote Beziehung oftmals am Leben erhält und letztendlich im günstigsten Fall bei beiden Teilen, in weniger glücklichen Fällen nur bei einem Teil das Leiden verlängert.
Irgendwann kommt der Punkt, wo man sich fragt, ob die ganze Fickerei das überhaupt Wert ist.
Ich grübele jetzt schon seit Deinem Post darüber nach, ob ich jemals eine Beziehung nur wegen des guten Sex aufrecht erhalten habe. Mir fällt einfach keine ein. Da konnte der Sex noch so passen, wenn es für mich sonst nicht stimmte, war es keine Option, eine Totgeburt weiter zu pflegen.
Überhaupt hat mir der Sex erst nach der Geburt meines Kindes so richtig Spass gemacht, denn erst ab dem Zeitpunkt habe ich mich getraut zu sagen, wie und was ich haben will. Vorher war es auch nicht spasslos, aber ich war noch zu befangen, meine Wünsche deutlich kundzutun, konnte dem Partner höchstens mal ganz schüchtern die Richtung weisen.
Nur zwei Beziehungen hatte ich, bei denen ich verlassen wurde. Bei der ersten, mit 17/18, habe ich sehr getrauert, aber nicht (nur) wegen des Sex. Es war einfach in allem ein toller Mann, dessen Nähe ich lange vermisst habe. Über den anderen, ich war irgendwas um die 20, bin ich relativ schnell hinweg gekommen, er war, aus heutiger Sicht, auch ein Fehlgriff. Alle anderen Beziehungen habe ich beendet, aber nie aus Gründen, die im Intimleben lagen.
Ist das bei Männern denn tatsächlich so, dass der Sex in einer Beziehung die allererste Geige spielt? Ich kann mir das gar nicht vorstellen. Oder habe ich das völlig falsch verstanden?