Ne Freundin von mir (etwas über Mitte 40) hat einen guten und unbefristeten Job aufgegeben, da er ihr nicht das gegeben hat, was sie eigentlich wollte. Ihre Aufgaben gingen in eine andere Richtung als in der Ausschreibung mal vorgesehen.
Statt von mir vorgeschlagener Beurlaubung hat sie einfach gekündigt und ist dann vom Ersparten nach Island, Grönland und Afrika für ein Jahr. Sie hat auch auf Farmen und in Waisenhäusern gegen Kost und Logie gearbeitet. Das Jahr hat sie ganz und garnicht bereut, im Gegenteil. Aber jetzt bekommt sie erst einmal ALG I und wohnt bei ihrem Vater südlich Deutschlands. Ob sie in ihrem Alter noch mal einen guten Job bekommt, bleibt abzuwarten.
Ein wenig beneide ich sie, aber den Job aufgeben würde ich nie, wenn ich nicht andere berufliche Aussichten sicher hätte. Ist nun mal Realität. Alles andere wäre Lebenskunst.
Angst...
Ich habe Höhen- und Platzangst. Früher stand ich am Rande von Norwegens ungezäunten Schluchten, ohne darüber nachzudenken, dass einen Schritt weiter eigentlich der Abgrund droht.
Seit meinem Hörsturz (der ursprünglich eigentlich als eine Mittelohrentzündung festgestellt wurde) bekomme ich weiche Knie und Schwindel, wenn ich von oben ins Freie gucke oder über eine breite Treppe gehen muss. Das ist zum Einen Angst, zum Anderen auch eben Realität. Mit der ich lebe. Gibt Schlimmeres und da muss ich eben Kompromisse machen.
Das sind nur Beispiele. Wenn Dir, Jante, Dein Job keinen Spaß mehr macht (und Du bist ja wohl noch ziemlich jung), dann versuche einen anderen Job zu finden. Oder nochmal eine andere Ausbildung/ein anderes Studium. Habe ich auf dem 2. Bildungsweg auch gemacht.
Wenn Dir die Decke auf den Kopf fällt, mach was dagegen. Mir hat es z.B. einfach mal gut getan, mit DieFrau, Conte und Yossi ein paar Tage in Rom zu verbringen. Es waren nur ein paar Tage, aber ich war einfach mal weg von dem täglichen Mist und mit meinen Gedanken mal ganz woanders.
Irgendwie habe ich aber das schwammige Gefühl, Dir könnte nichts an Neuem reichen. Als ob Du was suchst, das Dir selbst noch unbekannt ist.
Wie Maro schon geschrieben hat, Landwirtschaft ist harte Arbeit. Da solltest Du keiner Illusion erliegen. In meiner Heimat gab es einige Bauern, die ihren Hof später verkauft haben.
1. weil der Ertrag nicht gerade üppig war (Dumping-Preise der Großabnehmer)
2. sie kaum mal Urlaub nehmen konnten und
3. ihren Kindern diese Zukunft ersparen wollten.
Das ist wiederum Realität.