Ich bin in letzter Zeit zunehmen genervt von den Nachrichten.
Zum einen habe ich das Gefühl, daß der objektive Informationsgehalt schwindet, zum anderen, daß Nachrichten nicht mehr informieren, sondern Stimmung machen und die Menschen auf Linie bringen sollen. Dabei meine ich nicht einmal eine bestimmte politische Linie, sondern Verhaltensweisen, die wir anerzogen bekommen sollen.
Es wird so lange über diesen albernen Sturm "berichtet", bis sich endlich jeder davor fürchtet und vor lauter Angst völlig hysterisch wird.
Hallo? Woanders stürmt es noch viel mehr! Hier werden ein paar Dächer abgedeckt werden, der eine oder andere Depp hält sein Lenkrad nicht richtig fest und wird mit seiner Karre in den Graben oder die Gegenfahrban geweht, aber die Dämme an der Nordseeküste scheinen doch offensichtlich inzwischen hoch genug zu sein und zu halten. Warum also diese Hysterie?
Nelson Mandela ist tot. Wenn man morgen um halb sieben die ersten Nachrichten im Radio hört, dann kann man den Text spätestens bei den acht-Uhr-Nachrichten mitsprechen. Das ist okay, nicht jeder hört schon um halb sieben oder früher zum ersten mal Nachrichten. Aber der Murks,d er da erzählt wird, wird davon nicht besser. Es wird berichtet, daß irgendwer (Politiker, Staatschef, Feurwehrmann) "bestürzt" sei. Wie "bestürzt" kann man denn sein, wenn ein 95jähriger stirbt??? War es nicht absehbar, daß das demnächst passiert? Genügen Trauer und Anteilnahme nicht, muß es "bestürzt" sein?
Ich höre eigentlich ab dem Aufstehen und bis ins Büro sowie auf dem abendlichen Heimweg viel Radio, ganz überwiegend musikfreie Sender wie z.B. HR-Info. Aber ich bemerke, wie ich immer öfter das Radio ganz auslasse, weil ich den Quatsch, der einem als Nachrichten verkauft wird, einfach nicht mehr ertrage.