Autor Thema: Altern - nichts für Feiglinge  (Gelesen 28946 mal)

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Yossarian

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Altern - nichts für Feiglinge
« am: 15. November 2013, 12:07:48 »
Dienstag war ich mit einem guten Bekannten in meinem Alter Mittagessen. Er hatte sich ein paar Tage zuvor selbst verletzt, in dem er sich einen Q-Tip durchs Trommelfell gerammt hatte.

Das Tischgespräch entwickelte sich so, daß es immer mehr - achwas, fast ausschließlich - um irgendwelche Zipperlein ging.

Ist das das beginnende Alter, wenn man anfängt, sich über irgendwelche Wehwehchen auszutauschen?

Gibt es Krankheiten, die man überhaupt nur im Alter bekommen kann, oder hatte man die vieleicht vorher schon mit dem Unterschied, daß die da aber noch kleinen Leidensdruck erzeugt haben?

Alterssichtigkeit, Altersmilde, Altersdemenz. Man kann ja schon relativ jung schlecht sehen, nachsichtig mit seinen Mitmenschen sein oder verblöden. Warum also die Voranstellung "Alter"?

Ist Selbstironie auch eine Alterskrankheit? Immerhin neigt man ja auch dazu, sich selbst nicht mehr so wichtig zu nehmen.

Den armen Kerl, mit dem ich da Essen war, plagt allerdings ein ganz besonders schlimmes Leiden. Ich kenne ihn als lebensfrohen Womanizer, der nichts anbrennen läßt. Er hat immer feste Beziehungen, aber auch immer ein paar Affairen nebenher laufen. Daran scheitern seit Jahren seine Beziehungen, obwohl er seine Haltung immer gleich zu Beginn einer Beziehung klarmacht. Irgendwie glauben seine Frauen ihm nicht, oder sie meinen ihn in typischer Frauenmanier umerziehen zu können.

Damit scheint aber Schluß zu sein. Er klagte über Altersmonogamie. Sein derzeitige Freundin fängt an, ihm zu genügen.

Der arme Kerl.

Offline Unikum

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Re: Altern - nichts für Feiglinge
« Antwort #1 am: 15. November 2013, 12:14:38 »
Hoffentlich kann sie kochen....
Früher war alles besser, sogar die Höhlen waren größer.

Wer, wenn nicht ich?

Offline Mattieu

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Re: Altern - nichts für Feiglinge
« Antwort #2 am: 15. November 2013, 12:50:43 »
Er klagte über Altersmonogamie. Sein derzeitige Freundin fängt an, ihm zu genügen.

Ich impliziere mit dem Wort "genügen" mal die Abwesenheit von Leiden und gratuliere zur Spontanheilung.

Scheiße ist, wenn der Furz was wiegt.

Yossarian

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Re: Altern - nichts für Feiglinge
« Antwort #3 am: 15. November 2013, 12:53:13 »
Er ist ja nicht "geheilt", er hat nur keinen Leidensdruck mehr.

Offline Mattieu

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Re: Altern - nichts für Feiglinge
« Antwort #4 am: 15. November 2013, 13:01:41 »
Was fehlt noch zur Heilung?
Scheiße ist, wenn der Furz was wiegt.

Offline ElTorro

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Re: Altern - nichts für Feiglinge
« Antwort #5 am: 15. November 2013, 16:12:58 »
Ist das das beginnende Alter, wenn man anfängt, sich über irgendwelche Wehwehchen auszutauschen?

Richtig alt ist man in dem Wissen, dass, falls man noch einmal morgens aufwacht und nichts weh tut, vermutlich tot ist.


Damit scheint aber Schluß zu sein. Er klagte über Altersmonogamie. Sein derzeitige Freundin fängt an, ihm zu genügen.

Dann hat er endlich die nötige Reife erreicht, wie ein guter Käse oder Wein. Glückwunsch.

Offline Teppichporsche

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Re: Altern - nichts für Feiglinge
« Antwort #6 am: 15. November 2013, 16:58:25 »
Dann hat er endlich die nötige Reife erreicht, wie ein guter Käse oder Wein. Glückwunsch.

Warum? Was hat Reife damit zu tun? Nur weil wir Deppen nur einer Frau hinterherlaufen, muss das nicht gleich ein Zeichen der Reife sein. Und vor allem heisst das ja, dass man selber reif ist, was natürlich auch völliger Unsinn ist. Und warum sollte Reife nötig sein. Für was? Und was ist Reife überhaupt? Falls Reife was mit Sex zu tun hat, dann können ganze Völker nicht reif werden.


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Offline ElTorro

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Re: Altern - nichts für Feiglinge
« Antwort #7 am: 16. November 2013, 10:47:02 »
Weil die Hormone ihre Stimmenmehrheit verloren haben.

Conte Palmieri

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Re: Altern - nichts für Feiglinge
« Antwort #8 am: 16. November 2013, 12:09:33 »
Und was ist Reife überhaupt?
Reife ist was für ältere, Bub.

Yossarian

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Re: Altern - nichts für Feiglinge
« Antwort #9 am: 16. November 2013, 17:31:56 »
Weil die Hormone ihre Stimmenmehrheit verloren haben.

Sehr schöne Formulierung, danke!

Offline Unikum

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Re: Altern - nichts für Feiglinge
« Antwort #10 am: 16. November 2013, 23:31:35 »
Am ersten Tag deines Lebens bist du 1 Tag alt.
Am zweiten Tad deines Lebens bist du 2 Tage alt.

Du alterst in den ersten 48h um das doppelte. so schnell alterst du in deinem ganzen Leben nie wieder.

was macht da 70j oder 70j+1Tag?
Früher war alles besser, sogar die Höhlen waren größer.

Wer, wenn nicht ich?

Offline nigel48

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Re: Altern - nichts für Feiglinge
« Antwort #11 am: 17. November 2013, 11:12:53 »
das willlst du nicht wissen...

zb ab mitte 60 kriegste in allen gelenken. die du dir im laufe des lebens verstaucht und geprellt hast arthrose...
und jeder alte bruch erzählt dir, das sich das wetter demnächst ändert...
Man fährt an den See, um zu schwimmen - nicht wegen der Mücken, oder? - Lemmy Kilminster

Yossarian

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Re: Altern - nichts für Feiglinge
« Antwort #12 am: 17. November 2013, 11:17:05 »
Du alterst in den ersten 48h um das doppelte. so schnell alterst du in deinem ganzen Leben nie wieder.

Andererseits nimmt mit wachsendem Alter die statistische Wahrscheinlichkeit zu Sterben ab.

Stirbst Du gleich nach der Geburt, ist der Tod 100 % wahrscheinlich; stirbst Du am zweiten Tag nach der Geburt, war die Wahrscheinlichkeit nur noch 50 % usf. Je älter man wird, desto statistisch wahrscheinlicher ist die Unsterblichkeit.

Yossarian

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Re: Altern - nichts für Feiglinge
« Antwort #13 am: 17. November 2013, 12:26:06 »
Du willst sagen, dass die Sterbenswahrscheinlichkeit exponentialverteilt ist?  Klingt logisch.

Mein Reden.

Yossarian

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Re: Altern - nichts für Feiglinge
« Antwort #14 am: 17. November 2013, 12:28:01 »
Was fehlt noch zur Heilung?

Wahrscheinlich, daß er wieder hinter jedem Rock herrennt, der nicht schnell genug auf dem Baum ist.