Für mich besteht der Witz der vegetarischen Ernährung darin, bewusst Pflanzen zu essen und zu genießen, nicht darin irgend etwas zu ersetzen.
Das ist schwierig in unserer Kultur. Fleisch wurde immer gegessen, wenn man es sich leisten konnte. Von daher ist die kulinarische Genußkultur in unseren Breiten schon immer mit Fleisch oder wenigstens Fisch verbunden gewesen. Das Grundnahrungsmittel Getreide aß man, um satt zu werden, und satt werden war lange Zeit das Einzige, was zählte. Ich habe noch vor ein paar Wochen im Fernsehen einen interessanten Beitrag über die Kochkultur in Europa gesehen. Danach wurde, wenn man nicht gerade zur Oberschicht zählte, kein Gedanken daran verschwendet, daß das Essen auch ein Genuß sein müßte oder könnte. Es wurde gekocht was man sich leisten konnte, will sagen, was das eigene Feld hergab. Wer weiß, daß schon Salz lange Zeit ein Luxusgut war kann sich leicht vorstellen, wie "schmackhaft" das Essen früher war.
Man wird also nicht umhin kommen zu schauen, wie die Menschen es anderswo handhaben bzw. gehandhabt haben. Zum Beispiel, weil die klimatischen Bedingungen einerseits eine reichere Flora hervorbringt, andererseits Fleisch nicht unbedingt haltbar ist, weil es zu heiß ist nd deshalb schnell verdirbt.
Und dann hat man ganz schnell das Problem, daß man sich nicht nur von einheimischen Pflanzen ernähren kann oder will, sondern von Sachen wie Amaranth, Quinoa und dem ganzen Zeug. Und darüber nicht vergißt, daß den Menschen in diesen Gegenden der Amaranth irgendwann genauso aus den Ohren kommt wie dem TP sein Tofu.