Autor Thema: Sunzi  (Gelesen 1713 mal)

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Moody

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Sunzi
« am: 22. Juni 2010, 01:13:47 »
Sunzi, dessen Vorname Wu war, stammte aus dem Staate Qi. Sein Buch Die
Kunst des Krieges erregte die Aufmerksamkeit Helus, des Königs von Wu. Helu
sagte zu ihm: »Ich habe deine dreizehn Kapitel sorgfältig studiert. Darf ich
deine Theorie über die Führung von Soldaten einer kleinen Prüfung
unterziehen?«
Sunzi erwiderte: »Das dürft Ihr.«
Der König fragte: »Darf sich die Prüfung auch auf Frauen beziehen?«
Wieder stimmte Sunzi zu, und so wurden Vorbereitungen getroffen,
hundertachtzig Damen aus dem Palast zu holen. Sunzi teilte sie in zwei
Kompanien und stellte je eine der Lieblingskonkubinen des Königs an die
Spitze der Abteilungen. Dann ließ er sie alle einen Speer in die Hand nehmen
und sprach zu ihnen die Worte: »Ich nehme an, daß ihr den Unterschied
zwischen vorne und hinten und rechts und links kennt.«
Die Mädchen erwiderten: »Ja.«
Sunzi fuhr fort: »Wenn ich sage >Augen geradeaus<, dann müßt ihr nach vorn
blicken. Wenn ich sage >links um<, dann müßt ihr euch nach links drehen.
Wenn ich sage >rechts um<, dann müßt ihr euch nach rechts drehen. Wenn ich
sage >kehrt<, dann müßt ihr euch rechtsherum umdrehen.«
Die Mädchen hatten auch dies verstanden. Als damit die Befehle erklärt waren,
ließ er Hellebarden und Streitäxte ausgeben, um den Drill zu beginnen.
Dann gab er zu einem Trommelwirbel den Befehl: »Rechts um«, doch die
Mädchen brachen nur in Lachen aus.
Sunzi sagte geduldig: »Wenn die Kommandoworte nicht klar und deutlich sind,
wenn die Befehle nicht richtig verstanden werden, dann trifft die Schuld den
General.« Er machte mit dem Drill weiter und gab diesmal den Befehl »Links
um«, worauf die Mädchen abermals Lachkrämpfe bekamen.
Da sagte er: »Wenn die Kommandos nicht klar und deutlich sind, wenn die
Befehle nicht richtig verstanden werden, dann trifft die Schuld den General.
Doch wenn seine Befehle klar sind und die Soldaten dennoch nicht gehorchen,
dann ist es die Schuld der Offiziere.« Darauf gab er den Befehl, die
Anführerinnen der beiden Kompanien zu enthaupten.
Der König von Wu beobachtete das Geschehen vom Dach eines Pavillons aus,
und als er sah, daß seine Lieblingskonkubinen enthauptet werden sollten,
erschrak er sehr und schickte eilig die folgende Botschaft hinunter: »Wir sind
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zufrieden mit der Fähigkeit Unseres Generals, die Truppen zu führen. Wenn
Wir dieser beiden Konkubinen beraubt werden, wird Unser Essen und Trinken
den Geschmack verlieren. Wir wünschen nicht, daß sie enthauptet werden.«
Sunzi erwiderte noch geduldiger: »Nachdem ich einmal die Ernennung Eurer
Majestät zum General der Streitkräfte erhalten habe, gibt es gewisse Befehle
Eurer Majestät, die ich, wenn ich als solcher handle, nicht akzeptieren kann.«
Und seinen Worten getreu ließ er die beiden Anführerinnen sofort enthaupten
und setzte die nächsten beiden als Anführerinnen an ihre Stelle. Daraufhin
wurde wieder die Trommel zum Drill geschlagen. Die Mädchen machten alle
Schritte, drehten sich nach rechts oder nach links, marschierten geradeaus oder
machten kehrt, knieten oder standen, und alles mit höchster Genauigkeit und
Gewissenhaftigkeit, und keine wagte, einen Laut von sich zu geben.
Dann schickte Sunzi einen Boten zum König und ließ ihm ausrichten: »Herr,
Eure Soldaten sind jetzt richtig ausgebildet, sie halten Disziplin und sind bereit
für die Inspektion durch Eure Majestät. Sie können zu jedem Zweck eingesetzt
werden, den ihr Herrscher im Sinn haben mag. Fordert sie auf, durch Feuer und
Wasser zu gehen, und sie werden sich nicht weigern.«
Doch der König erwiderte: »Der General soll den Drill einstellen und ins Lager
zurückkehren. Wir haben nicht den Wunsch, hinunterzugehen und die Truppen
zu inspizieren.«
Darauf erwiderte Sunzi ruhig: »Der König schätzt schöne Worte, doch er
vermag sie nicht in Taten umzusetzen.«
Da sah der König von Wu, daß Sunzi ein Mann war, der ein Heer zu führen
wußte, und ernannte ihn in aller Form zum General.

Moody

  • Gast
Re:Sunzi
« Antwort #1 am: 22. Juni 2010, 01:16:19 »
die kunst des krieges lohnt sich immer. gibts als pdf online..

http://www.e-text.org/text/Sunzi%20-%20kunst%20des%20krieges.pdf

Conte Palmieri

  • Gast
Re:Sunzi
« Antwort #2 am: 22. Juni 2010, 09:28:12 »
Es ist ja gut, dass es immer wieder diese Geschichte ist, die von Sunzi zitiert wird.

So kann mann sich nicht so leicht über das Wesen dieses "Weisen" täuschen.