Seit einigen Tage beschäftigten mich meine Beobachtungen anlässlich eines Besuches in der Stadt Mölln.
Spazierend durch die Haupteinkaufsstrasse stellt ich fest, dass sehr viele Ladenlokale dort in vermeintlich hervorragender Lage leerstehen. Mir war das zuvor auch in anderen Städten aufgefallen, dass die Haupteinkaufsstrasse z.B. von Pirmasens voll von 1 Euro Shops, Handy Shops und Friseuren waren aber Fachgeschäfte für Elektronik, Bekleidung oder auch Eisenwaren Fehlanzeige.
Durch mein Umfeld habe ich Kontakte zu einigen Postbediensteten. Bei den Blick in ein solches Auto staunte ich nicht schlecht. 80% der Pakete dort zierte ein großes und bekanntes Portal mit dem Anfangsbuchstaben A. 10% mit dem Anfangsbuchstaben Z und der Rest quer Beet. Ich fragte darauf hin auch andere Bedienstete, ob sie eine ähnliche Feststellung machten und diese bejahten dies.
Das große Portal mit A soll dieses Jahr die 10 Mrd. Euro in Deutschland durchschlagen. Eine zweistellige Prozentzahl des Umsatzes bleibt, egal was der einzelne Händler irgendwo verdient, bei A.
Hinzu kommt, dass einige Produkte direkt von den Herstellern dort verkauft werden. Damit wird dem Handel in unserer Region der Boden entzogen. Das hat weitreichende Konsequenzen. Leerstehende Ladenfläche machen einen Ort unattraktiver. Diese mangelnde Attraktivität drückt die Immobilienpreise. Arbeitsplätze vor Ort fehlen. Menschen wandern ab und so zehren sich zuerst die kleinen Städte später größere aus.
In Mölln sprach ich mit einem Inhaber eines Eiscafes. Ja, sagte dieser, das war früher hier ganz anders. Dort war ein Elektronikgeschäft, dort ein Eisenwarengeschäft, hier ein kleines Möbelhaus und da drüben ein Leuchtengeschäft. Alles vorbei. Der letzte der zumachte war nach 40 Jahren das Leuchtengeschäft.
Ja und dann las ich mal und machte mir Gedanken darüber wie ein jeder es vielleicht ändern könnte.
Als erstes fand ich diese Artikel:
Fördergelder für A......
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-dienstleister/wirtschaftsfoerderung-amazon-bekam-millionen-deutscher-foerdergelder/8180918.htmlDanach diesen:
Wie A... sich um das Steuerzahlen drückt
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-dienstleister/ableger-in-luxemburg-zu-hause-keine-steuern-zahlen/7492820-2.htmlUnd den sowieso
Wie A.... an Glanz verliert
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-dienstleister/umstrittene-leiharbeiter-wie-amazon-an-glanz-verliert/7799274.htmlNun ich war selbst ein Kunde. Aber was Deutschland in den letzten Jahrzehnten so stark machte war der Handel. Ein Hersteller X verkaufte an einen Grosshändler Y der an einen Einzelfachhändler.
Überall auf der ganzen Strecke blieb immer etwas übrig. Es blieb etwas übrig um Mitarbeiter zu bezahlen, Investitionen zu tätigen, Umsatz in die Region zu tragen und Steuern zu bezahlen.
Irgendwie sollten wir doch alle wieder ein wenig mehr darauf achten, dass unser Geld in unserer Region bleibt. Aber wie kann man das anstellen bei so schnellen Lieferungen und so bequemen Einkaufen?
Für mich ist die Idee gekommen nur nach Produkten mit dem Städtenamen zu suchen. Bei google.
Ich gab dort Brauner Schnürschuh Lübeck ein und wechselte in google auf die Maps Funktion. Und da fand sich ein Händler.
Oder auch Batterie Kiel. Auch da erscheinen dann Läden.
Oder auch Samsung galaxy Hannover. Das gleiche Bild.
Ob ich dann dort in einem Web-Shop bestelle oder auch vielleicht direkt hingehe muss jeder selbst wissen. Nur ich glaube nicht, dass ein Einzelhändler in unserer Region Konten in der Schweiz oder auf den Cayman Islands hat. Und das ist mir persönlich auch nen Euro mehr Wert.
Versucht es vielleicht auch mal und vor allem sprecht mal in Euren Kreisen über diesen Gedanken, Mein Geld für meine Region. z.B
http://celle.mein-kaufpartner.de/Die Bayern machen es schon richtig radikal:
http://www.chiemgauer.info/