Autor Thema: Flugangst  (Gelesen 34491 mal)

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Offline grashopper

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Re:Flugangst
« Antwort #45 am: 22. Februar 2012, 23:16:06 »
Denk einfach während des ganzen Fluges an das Kerosin das man nur wegen Dir hinten raus bläst.

Dann haste wenigstens nen Grund zum  :kotz

Wer von A nach B kommen will, nimmt auch das mal in Kauf. Andere fahren CADA-Laster, um Umweltschleuder-Kisten von hie nach da zu frachten. Und das bestimmt nicht mit Rapsöl oder ähnlichem, dass die Welt eher zum Blühen als zum Absterben bringt. Klar, dann ist es eben der Beruf und die Penunsen zum Lebensunterhalt. Eine große Ausnahme :.)
 ;)
"draußen nur Kännchen" - Bodo

marple

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Re:Flugangst
« Antwort #46 am: 23. Februar 2012, 10:27:28 »
Wenn ich nicht mitfliege, verbrauchen die die selbe Menge Kerosin für weniger Leute. 8)

Ich würde mich momentan nicht als ökologischen Mistvielreisenden bezeichnen. Grindsätzlich hast du, Unikum, Recht. Aber bei nur viereinhalb Tagen Urlaub fällt jede andere Reisevariante nach London einfach aus. Bei meinem letzten Trip dahin vor 20 Jahren, waren wir mit Zug nach Holland und dann Fähre viel zu lange unterwegs.

Ausserdem hast du in deinem Leben viele andere Länder/Städte gesehen. Da ist es einfacher, verzicht zu fordern.

Puh, noch eine Woche, dann lasse ich mich mit scheissviel Sprit unterm Arsch in die Luft katapultieren. Ich MUSS ja blöd sein.

Offline Unikum

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Re:Flugangst
« Antwort #47 am: 23. Februar 2012, 10:58:42 »
Passt hier oder auch in der Höhenangst...

mitte der 80iger des letzten Jahrhunderts hatte ich eine mehrjährige Festanstellung bei einem großen deutschen friedensproduzierenden Unternehmen.

Im Rahmen dieser Tätigkeit musste ich mehrfach auf die britischen Inseln, man nutzte dafür die sogenannte: "Transall".

Man sass quer zur Bewegungsrichtung in zu Sitzen geformten Leichnensäcken, die zur Staplerbeladung vorgesehene Heckklappe blieb während des 2h Kurztripps der Einfachheithalber offen...und der Bordservice war nicht wirklich vorhanden.
Pillen wurden nicht gereicht, man hätte aber jederzeit springen können...
Früher war alles besser, sogar die Höhlen waren größer.

Wer, wenn nicht ich?

marple

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Re:Flugangst
« Antwort #48 am: 23. Februar 2012, 11:05:20 »
Ärrks. Da wäre Springen eine ernstzunehmende alternative für mich.

Yossarian

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Re:Flugangst
« Antwort #49 am: 23. Februar 2012, 11:12:34 »
Im Rahmen dieser Tätigkeit musste ich mehrfach auf die britischen Inseln, man nutzte dafür die sogenannte: "Transall".

Auf jedem Flugtag legst Du ne Menge Kohle hin, um mit einem Oldtimer mitfliegen zu dürfen.  8)

In Oppenheim gab´s vor ein paar Jahren mal zwei Flugtage, bis die Grünen dagegen randaliert haben. Da hab ich immer einen Rundflug in einer alten Antonov An-2 mitgenommen. Das fühlt sich so ein bißchen an wie ein alter Lastwagen mit Flügeln. Ich fand´s nett.

Offline Mattieu

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Re:Flugangst
« Antwort #50 am: 23. Februar 2012, 11:13:44 »
Passt hier oder auch in der Höhenangst...

Ist Flugangst nicht eigentlich Höhenangst? Ich kann da für mich keinen großen Unterschied feststellen.

Wobei ich mal hörte, dass die Angst ab etwa 200m Höhe nachlässt, da solche Höhen in unserer natürlichen Umwelt nicht vorkommen und unser Stammhirn sie daher nicht als Gefahr triggert.

Schade, dass das Großhirn sich solchen Argumenten selten anschließt.
Und selbst wenn, beim Landen kommt man zwangsweise wieder in die Angstzone.


Scheiße ist, wenn der Furz was wiegt.

marple

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Re:Flugangst
« Antwort #51 am: 23. Februar 2012, 11:22:06 »
Flugangst ist auch hochansteckend. Ich fing damals damit an, noch ganz das schwarze Schaf in meiner Familie mit Pilotenopa und Segelfluglehrervater und flugzeugkonstrukteurseltern  Mittlerweile fliegen noch zwo Schwestern und La Mama nur noch unter Zwang und/oder Drogen. Stressschwester duldet nur Reisen in Autoerreichbare Gegenden. Allerdings muss sie dieses Jahr im Sommer um des lieben Familienfriedens auch einmal einsteigen und ist ebenfalls scharf auf meine Erfahrung mit der Pille. Und auf diese natürlich.

Mattieu - ich glaube, Flugangst ist eher Angst vor Kontrollverlust. Du sitzt da ziemlich ausgeliefert rum. So gehts mir nur, wenn ich mir nicht mal mehr einbilden kann, etwas selbst in der Hand zu haben. Und jederzeit stoppen zu können. Zum Beispiel auch auf der Autobahn, wo ich nicht einfach mal rechts anhalten darf.

Offline Missovercover

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Re:Flugangst
« Antwort #52 am: 23. Februar 2012, 12:14:50 »
Ist Flugangst nicht eigentlich Höhenangst? Ich kann da für mich keinen großen Unterschied feststellen.
Nein,für mich nicht.
Wenn ich in einem geschlossenen Raum bin,wie Flugzeug oder gläsernen Fahrstuhl,habe ich keine Angst,komischer Weise.

Offline Teppichporsche

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Re:Flugangst
« Antwort #53 am: 23. Februar 2012, 12:56:32 »
Mattieu - ich glaube, Flugangst ist eher Angst vor Kontrollverlust.

Oder der Verlust der Illusion irgendetwas steuern zu können, denn mehr als das ist es ja nicht.

Zu diesem Thema folgender Artikel:

http://www.zeit.de/2008/17/Freier-Wille

Und aus diesem Artikel folgendes Zitat:

"Hinkt das Bewusstsein also um sieben Sekunden hinterher? Nein, um noch viel mehr. »Der Kernspintomograf zeigt die Hirnaktivitäten mit einer Verzögerung von drei bis vier Sekunden«, erklärt Haynes, »tatsächlich also sind diese Areale bereits etwa zehn Sekunden aktiv, bevor die Entscheidung als bewusst erlebt wird.«"

Daraus folgt und kann nichts anderes folgen, dass bewusst garnichts entschieden wird. Folglich, dass ein freier Wille, der ja was mit Bewusstsein zu tun hat, nicht vorhanden ist. Daraus folgt letztlich, dass du garnichts steuerst oder kontrollierst. Das tut dein Hirn. Was dein Hirn dazu als Entscheidungsgrundlagen wählt, wissen wir nicht.

Ergo gabs vor dem Kontrollverlust, keine Kontrolle und somit keinen Verlust.


Zum Beispiel auch auf der Autobahn, wo ich nicht einfach mal rechts anhalten darf.

Das Beispiel einer Kontrollillusion. Was wirklich passiert ist, ist folgendes dein Hirn hat entschieden. Warum es das getan hat, wissen wir nicht.
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Groucho Marx

Offline Teppichporsche

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Re:Flugangst
« Antwort #54 am: 23. Februar 2012, 13:01:37 »
"Bieri meinte wie Libet, dass wir unseren unbewussten Prozessen nicht hilflos ausgeliefert seien. Im Gegenteil, wir könnten sie in den Prozess der Willensbildung einbeziehen – und uns bei Bedarf auch umentscheiden. Können wir das wirklich?"

Aha. Wann denn? Vielleicht genau in dem Moment, wo wir das Knöpfchen drücken?

Daran sieht man wieder: der Mensch ist des rationalen Denkens nicht fähig.
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Offline Teppichporsche

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Re:Flugangst
« Antwort #55 am: 23. Februar 2012, 13:04:37 »
Und überhaupt, gäbe es freien Willen, müsste Marple genauso in der Lage sein ihre Flugangst zu kontrollieren, wie sie in der Lage ist, ein Auto anzuhalten. Oder hat man nur partiell freien Willen???  ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D
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Offline Teppichporsche

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Re:Flugangst
« Antwort #56 am: 23. Februar 2012, 13:17:37 »
Was auch noch erstaunlich ist, ist folgendes:
Ein Pille, also eine chemische Substanz, legt offensichtlich Teile der Hirnfunktion lahm. Eine Hirnfunktion ist offensichtlich die Produktion von Flugangst, oder Angst beim Fliegen. Ist es nicht verwunderlich, dass das Bewusstsein von den Abläufen, die zur Flugangst führen, garnichts mitbekommt. Es bekommt lediglich mit, dass sich das Ergebnis von Hirnfunktion verändert hat, nicht aber die Hirnfunktion selber. Wie kann dann das Bewusstsein, Hirnfunktion steuern, wenn es doch garkeinen Einblick in Hirnfunktion hat?

Und kann es überhaupt Hirnfunktion steuern?
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marple

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Re:Flugangst
« Antwort #57 am: 23. Februar 2012, 13:29:10 »
Oder der Verlust der Illusion irgendetwas steuern zu können, denn mehr als das ist es ja nicht.

Ergo gabs vor dem Kontrollverlust, keine Kontrolle und somit keinen Verlust.

Ich weiss. Darob schrieb ich ja auch:

So gehts mir nur, wenn ich mir nicht mal mehr einbilden kann, etwas selbst in der Hand zu haben.

Selbstbetrug ist immerhin erstens eine anerkannte Tätigkeit im Sinne des Wohlbehagens und zweitens ein wichtiger Hirnschaden in Bezug auf temporär divergierende Interessen. Lang lebe die Einbildung.

marple

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Re:Flugangst
« Antwort #58 am: 23. Februar 2012, 13:32:16 »
Es bekommt lediglich mit, dass sich das Ergebnis von Hirnfunktion verändert hat, nicht aber die Hirnfunktion selber. Wie kann dann das Bewusstsein, Hirnfunktion steuern, wenn es doch garkeinen Einblick in Hirnfunktion hat?

Gott und wie dankbar ich DAFÜR bin, kann ich nicht mal in Worte fassen.

Mir reichts schon, dass mein Bewusstsein mir ungewollteste Einblicke in meine Verdauungsfunktionen bietet.

Offline Teppichporsche

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Re:Flugangst
« Antwort #59 am: 23. Februar 2012, 13:58:10 »
Selbstbetrug ist immerhin erstens eine anerkannte Tätigkeit im Sinne des Wohlbehagens und zweitens ein wichtiger Hirnschaden in Bezug auf temporär divergierende Interessen. Lang lebe die Einbildung.

Hat zuallerst nichts mit realität zu tun. dann dient er ganz gewiss nicht dem wohlbehagen.
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Groucho Marx