Die Fahrer von Bofrost und Konsorten sind arme Schweine. Manchmal hab ich fast Lust, denen aus Mitleid was abzukaufen.
Im Ballungsgebiet verstehe ich auch das Konzept nicht mehr; da bekommt man überall in Laufnähe des Rollators eine Tiefkühlpizza. Auf dem flachen Land ist das sicherlich sinnvoller.
Es rechnet sich nicht. Der Exchef meiner Gnädigsten hatte im Lahn-Dill Kreis eine Bäckerei mit mehreren, auf die Dörfer verteilten Filialen und zeitweise bis zu drei Verkaufsautos, die die Winzkäffer im vorderen Westerwald abklapperten. Im günstigsten Fall ging das null zu null auf, meistens wurde bei den steigenden Spritpreisen draufgelegt. Zum Schluß war das nur noch der reine Service für alte Kunden, ein teures Hobby, das nur durch die Mischkalkulation mit den festen Verkaufsläden noch irgendwie zu rechtfertien war.
Alfons war teuer und er hat seine Spritkosten natürlich auf die Verkaufspreise gerechnet. Unsere älteren Dorfleute haben das aber gerne bezahlt. Die gehen ja auch nicht jeden Tag zu R.e, L.l., ilda und Co. Können die meisten ja eben auch nicht mangels Auto. Selbst SchweSchwa und Eltern, die ja noch flexibel sind, haben sich Pflanzen bei ihm geordert. Was er von seinem Hof geliefert hat, war Qualität. Und natürlich der Kontakt und die Dankbarkeit, dass er überhaupt noch so lange gefahren ist (wir haben immer gescherzt von wegen "Omas Hausfreund"
).
Alfons war Kult. Zuverlässig und die Leutchens haben schon auf ihn und seinen Wagen gewartet. Es ging ja auch um Kommunikation bei manchen.
Ich denke schon, dass solche Services sich auf dem Land rechnen und viele Leute auch dann den höheren Preis dafür bezahlen. Inzwischen gibt es nur noch eine Bäckerei, die rumfährt und vor Ort verkauft. Ziemleich erfolgreich. Immerhin.