Autor Thema: Inflation  (Gelesen 3421 mal)

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Offline Teppichporsche

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Inflation
« am: 04. Februar 2010, 10:26:24 »
Kann mir mal einer folgendes erklären:

Staatsbanken haben ja unter anderem die Aufgabe Inflation zu verhindern. Ihr einziges Mittel ist die Geldmenge (oder Zinssatz).

aus http://de.wikipedia.org/wiki/Geldbasis

"Der Begriff Geldbasis (auch monetäre Basis; Zentralbankgeldmenge; Basisgeld oder Geldmenge M0) bezeichnet diejenige Geldmenge, die von der Zentralbank in Umlauf gebracht wird."

Oder genauer: Ihr einziges Mittel is die Geldbasis, da "die tatsächliche Geldmenge das Ergebnis von Entscheidungen der Nichtbanken, Banken und der Zentralbank abhängig ist".

"Ergebnisse von geldpolitischen Untersuchungen zeigen, dass die Geldbasis die wesentliche Einflussgröße für die Geldmenge ist."

Dem steht folgendes gegenüber:

"Probleme bei der Kontrolle des Geldangebots
• Der Einfluss der Zentralbank auf die Geldmenge ist unvollkommen
wegen des zweistufigen Finanzsystems (ZB und Geschäftsbanken)
und der partiellen Reservehaltung.
• Es kann nur die Zentralbankgeldmenge (Geldbasis) kontrolliert
werden, nicht die Menge an Einlagen der privaten Haushalte bei
den Banken. Die Höhe der Einlagen bestimmt c.p. über die
Kreditschöpfungsmöglichkeiten der GB. Verlieren die Einleger das
Vertrauen in die Bank, kann die Geldmenge sinken, ohne dass die
Notenbank eingegriffen hat.
• Die Notenbank hat keine (direkte) Kontrolle über die Menge an
Krediten, die die GB ausgeben. In unsicheren Zeiten werden GB die
Kreditschöpfungsmöglichkeiten u.U. nicht voll ausschöpfen und
(zusätzlich) Überschussreserven halten. Da Geldangebot verändert
sich nur wegen des veränderten Verhaltens der GB.
• Tatsächliche Geldmenge hängt also vom Verhalten der Einleger und
der Geschäftsbanken ab. Die Notenbank kann das Verhalten
beeinflussen (etwa über Zinsen) aber nicht vollständig kontrollieren.
Man sagt, die Geldmengenentwicklung ist (teilweise) endogen.
• Die Notenbank muss durch entsprechende (möglichst
vorausschauende) Politik versuchen, unerwünschte Veränderungen
der Geldmenge zu vermeiden und etwas mit Zinsänderungen
gegensteuern."

(aus http://webneu.fh-kiel.de/uploads/media/Gern_07.12._Vorlesung6.pdf )

Was ist nun richtig?
« Letzte Änderung: 04. Februar 2010, 10:28:42 von Teppichporsche »
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Conte Palmieri

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Re:Inflation
« Antwort #1 am: 04. Februar 2010, 10:27:40 »
Ich kann da den Widerspruch nicht entdecken. Versuche, Deine Frage zu präzisieren.

Offline Teppichporsche

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Re:Inflation
« Antwort #2 am: 04. Februar 2010, 10:31:29 »
Noch mal lesen!

Oder: Hat die ZB nun wesentlichen Einfluss auf die tatsächliche Geldmenge oder kann sie diese etwas steuern?

"Wesentlich" und "etwas" sind grundsätzlich verschieden! Was ist wahr?
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Conte Palmieri

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Re:Inflation
« Antwort #3 am: 04. Februar 2010, 10:32:29 »
Welche Zentralbank? Die haben durchaus nicht alle die gleichen Möglichkeiten.

Offline Teppichporsche

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Re:Inflation
« Antwort #4 am: 04. Februar 2010, 10:34:16 »
Welche Zentralbank? Die haben durchaus nicht alle die gleichen Möglichkeiten.

Z.B. die EZB. Hat die nun wesentlichen Einfluss oder nur etwas?
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Groucho Marx

Conte Palmieri

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Re:Inflation
« Antwort #5 am: 04. Februar 2010, 10:51:21 »
Das ist eine halb-voll-oder-halb-leer-Frage.

Offline Teppichporsche

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Re:Inflation
« Antwort #6 am: 04. Februar 2010, 11:03:40 »
Das ist eine halb-voll-oder-halb-leer-Frage.

Das verstehe ich nicht.

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Groucho Marx

Offline Teppichporsche

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Re:Inflation
« Antwort #7 am: 04. Februar 2010, 13:21:37 »
aus http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/geldtheorie.html?referenceKeywordName=Kreditsch%C3%B6pfung+der+Gesch%C3%A4ftsbanken

"b) Geld entsteht in einem zweistufigen Bankensystem, das sich aus Zentralbank und Geschäftsbanken zusammensetzt, auf zweifache Weise:
(1) Schaffung von Zentralbankgeld: Zentralbankgeld kommt durch Käufe der Notenbank in Umlauf, z.B. durch Ankauf von Devisen oder Wertpapieren. Die Notenbank finanziert einen solchen Ankauf durch Bereitstellung von Zentralbankgeld (Noten, Münzen, Zentralbankguthaben).
(2) Geld- und Kreditschöpfung der Geschäftsbanken (Giralgeldschöpfung): Die Geldschöpfung durch Kreditvergabe der Geschäftsbanken kann an einem Beispiel verdeutlicht werden. Es sei angenommen, das Geschäftsbankensystem bestehe nur aus zwei Banken A und B. Bank A erhalte Zentralbankgeld aufgrund einer Einlage E des Nichtbankensektors. Die Bank A gewähre auf Basis dieser Einlage einem Bankkunden Kredit zur Finanzierung von Güterkäufen, die dieser bei einem Lieferanten tätigt, der sein Konto bei der Bank B führt. Dann wird in Höhe des Kredites eine Überweisung zur Bank B vorgenommen. Bank B erhält Zentralbankgeld in Höhe der Einlage E. Bei Bank A findet ein Aktivtausch statt (Zentralbankgeld gegen Kredit). Der Umfang an Zentralbankgeld hat sich bei beiden Banken zusammen nicht geändert, es sind jedoch zusätzliche Kredite und Einlagen entstanden. Die Einlagen zählen je nach Geldmengenabgrenzung zu einer Kategorie der Geldmenge M1, M2 oder M3.

Die Kreditausweitung und Geldschöpfung kann beliebig oft wiederholt werden, solange den Banken kein Zentralbankgeld entzogen wird. In der Praxis sind jedoch der Geldschöpfung durch die gesetzliche Mindestreserve und Barabhebungen der Nichtbanken Grenzen gesetzt."
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