Die spinnen, die Tschechen.
Ich hab als Kind ein Tagebuch geführt. Auf einer Seite Berichte ich über einen großen Hagel in einem bulgarischen Dorf. Da steht: "zuerst dachten wir, dass die Dorfleute mit Steinen nach uns Deutschen warfen".
Das kam nicht von ungefähr und es hat sich auch nicht viel geändert in den letzten 45 Jahren.
Heute trifft es zwar nicht mehr westeuropäische (weisse) Touristen, aber Zigeuner, Farbige, Juden waren und sind schon immer Thema gewesen. Überwiegend natürlich beim Mob, aber auch intelligente und gebildete Menschen können unerwartet und mit einer unfassbaren Selbstverständlichkeit mitten in einem Gespräch die schärfsten Sprüche raushauen. LaMama ist ein Paradebeispiel für solche Ressentiments. Die bemängelte unter anderem die Namenswahl meiner Schwester für ihren Sohn (Jakob) als jüdisch.
Da stehe ich dann da und komme mit meiner Meinung überhaupt nicht einen Schritt weit.
Ich kann dieses Phänomen in den kleineren ehemaligen Ostblockländern kaum erklären. Liegt es an dem Gefühl, von der Welt vergessen worden zu sein? Haben Sie außer ihrer Nationalität nichts mehr zu verlieren? Liegt es daran, dass sie im westlichen Ausland selber abfällig betrachtet und abgelehnt werden?
An ihrem Abgeschottetsein? Daran, dass ihre Länder mehrfach, teilweise für Jahrzehnte/Jahrhunderte fremdgesteurt waren? Osmanisches Reich, Sowjetunion etc.
Oder gibt es ihnen ein besseres Selbstbild, wenn sie andere noch unter ihrem mittlerweile ziemlich angeschlagenen Status verordnen können? Wenn du machtlos nach oben bist, tritt nach unten?