Autor Thema: Dayshift-Post  (Gelesen 1402138 mal)

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marple

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Re: Dayshift-Post
« Antwort #4185 am: 18. März 2015, 12:25:37 »

Conte Palmieri

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Re: Dayshift-Post
« Antwort #4186 am: 18. März 2015, 13:19:52 »
Der wohlhabende Untermieter ist der Kapitalist. Der wünscht sich solche Zustände überall.

Yossarian

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Re: Dayshift-Post
« Antwort #4187 am: 18. März 2015, 13:24:33 »
Wenn Deine Bank Dich zwingen würde, Deine Krankenversicherung abzuschaffen unf ggf einfach zu verrecken, dann würdest sogar Du Dich beklagen.

Würde ich dann als Reaktion Autos anzünden und Feuerwehrleute angreifen?

Die Tochter meiner Putzfrau sitzt gerade in Frankfurt fest. Sie geht dort in die Schule und kommt nicht mehr weg. Jetzt versucht sie gerade, zu Fuß nach Hause zu kommen (ca. 25 km). Ein Kumpel meines Sohnes hat vor einer Stunde Handyfotos von brennenden Polizeiautos geschickt. In Frankfurt ist Krieg.

[suspicious]Btw., ich bin seit ca. 5 Jahren nicht mehr krankenversichert, weil ich mir das nicht mehr leisten kann. Ich kenne einige Selbständige, denen es genauso geht. Der sogenannte "Nichtzahlerbeitrag" der Privaten deckt nichts ab, allenfalls die Kosten für die Ausstellung meines Totenscheines. [/suspicious]
« Letzte Änderung: 18. März 2015, 13:27:18 von Yossarian »

Offline Araxes

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Re: Dayshift-Post
« Antwort #4188 am: 18. März 2015, 13:27:26 »
Wie auch immer. Griechenland wurde zu nichts gezwungen. Es sollte Maßnahmen vorlegen, die zu Mehreinnahmen und Minderausgaben führen, wenn es sein Defizit fremdfinanziert bekommen will. Man hätte sich nicht darauf einlassen müssen, sondern in Konkurs gehen können. man ist aber darauf eingegangen, weil man es für den besseren Weg hielt, obwohl die Fachwelt komplett abgeraten hat. Und die Art der Maßnahmen hätte man auch sozial freundlicher gestalten können. Daß die dort jetzt Menschen ohne Krankenversicherung haben, aber Reeder immer noch nicht besteuert werden, ist nicht Schuld der EZB, der Troika oder von Frau Merkel, sondern griechisches Versagen.

Erst streichen sie die Verwandten von Minister von der Steuerflüchtlingsliste. Nun bietet die Schweiz an, beim Aufspüren von illegalem griechischem Geld zu helfen und was macht Syriza? Nichts! Antwortet nicht mal darauf! Vermutlich haben die selber genug dort gebunkert.

Ich sehe die Schuld der Troika vor allem darin, überhaupt Angebote gemacht zu haben und so den Staatsbankrott verhindert zu haben. Wenn man für seine Hilfsangebote gehaßt wird, sollte man daraus lernen und keine mehr machen.
« Letzte Änderung: 18. März 2015, 13:30:26 von Araxes »

Yossarian

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Re: Dayshift-Post
« Antwort #4189 am: 18. März 2015, 13:30:37 »
Und wenn die Bank mir die Wahl läßt, stattdessen das Auto zu verkaufen, für das ich den Kredit aufgenommen habe?

Und wenn Du nichts mehr hast, das Du verkaufen könntest?

Zitat
Und wenn dann mein Geld trotzdem nicht für die KV reicht, weil ich es nicht schaffe, von meinem wohlhabenden Untermieter die Miete einzutreiben, weil ich den einfach nie dazu aufgefordet habe, ist trotzdem die Bank schuld?

Jetzt bitte nicht das tatsächliche Elend vieler Griechen verwechseln / vermischen mit der metaphorischen Umschreibung des Verhaltens aktueller und gewesener griechischer Regierungen!

Offline Araxes

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Re: Dayshift-Post
« Antwort #4190 am: 18. März 2015, 14:04:12 »
Und wenn Du nichts mehr hast, das Du verkaufen könntest?

Und wenn ich einfach nur nicht mehr weiß, was ich so im Keller habe, weil ich seit Jahren nicht mehr nachgesehen habe, weil ich dazu erst mal das Licht reparieren müßte, aber jedes Mal das Geld für die Glühbirne erst für was anderes ausgebe?

Das Land ist ja nicht so mittellos. Es gibt In- und Auslandsvermögen und es gibt die wohlhabende orthodoxe Kirche. Es ist doch zumutbar, daß man da mal rangeht und das wurde von Syriza erwartet. Überraschenderweise tut sich in der Richtung gar nichts. Daß die inneren Widerstände vielleicht zu groß sind, ist nicht Schuld der EZB oder des Auslands. Es ist aber nicht nur das. Varoufakis verlangt ein europäisches Investitionsprogramm, was aber eine reine Nebelkerze ist, denn Griechenland ist jetzt schon nicht in der Lage, ihm zustehende Fördergelder abzurufen, weil man in dem Land einfach keine Investitionen machen kann. Daran wird auch mehr Geld nichts ändern, wenn das dann auch wieder nicht abgerufen wird.

Der bequeme Weg für Griechenland wäre dann weiterhin einfach nur die Defizite zu finanzieren, aber darf man wirklich nicht darauf hinwirken, daß das Land sich in die Lage versetzt, auch mal was aufzubauen? Entbürokratisierung, Monopole abbauen, Berufe öffnen, Gründstückskataster... Es gibt so viele Forderungen, aber man sieht nicht, daß da überhaupt der Versuch unternommen wird.

Zitat
Jetzt bitte nicht das tatsächliche Elend vieler Griechen verwechseln / vermischen mit der metaphorischen Umschreibung des Verhaltens aktueller und gewesener griechischer Regierungen!

Das kann man aber nicht trennen. Zumindest muß man dann die Schuld bei den diversen griechischen Regierungen suchen und nicht außerhalb. Ohne eine gewisse Selbsterkenntnis wird es nicht gehen.

Yossarian

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Re: Dayshift-Post
« Antwort #4191 am: 18. März 2015, 14:28:30 »
Das kann man aber nicht trennen.

Das muß man sogar trennen!

Zitat
Zumindest muß man dann die Schuld bei den diversen griechischen Regierungen suchen und nicht außerhalb.

Natürlich. Aber für den einzelnen betroffenen Griechen macht es keinen Unterschied, ob ihn eine seiner Regierungen verarscht hat oder die Troika. An die Vorgeschichte, wie das alles gekommen ist, denkt natürlich keine Sau mehr. Man sollte die Intelligenz der Masse nicht überschätzen.

Es gibt einfach eine unterste Grenze, unterhalb derer keine Troika oder wer auch immer einer Regierung Vorschriften machen darf. Die von den Griechen verlangten bzw. bereits durchgeführten Einschnitte in das ohnehin marginale Sozialsystem gehen auf keine Kuhhaut. man kann Menschen nicht verrecken lassen.
« Letzte Änderung: 18. März 2015, 14:33:28 von Yossarian »

Conte Palmieri

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Re: Dayshift-Post
« Antwort #4192 am: 18. März 2015, 14:30:10 »
Es gibt einfach eine unterste Grenze, unterhalb derer keine Troika oder wer auch immer einer Regierung Vorschriften machen darf. Die von den Griechen verlangten bzw. bereits durchgeführten Einschnitte in das ohnehin marginale Sozialsystem gehen auf keine Kuhhaut. man kann Menschen nicht verrecken lassen.
Gutmensch, oder was?

Yossarian

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Re: Dayshift-Post
« Antwort #4193 am: 18. März 2015, 14:31:18 »

Conte Palmieri

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Re: Dayshift-Post
« Antwort #4194 am: 18. März 2015, 14:39:23 »
Ich rieche da einen Ansatz einer Ahnung, wo das Problem mit der Vokabel liegt  O0

Yossarian

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Re: Dayshift-Post
« Antwort #4195 am: 18. März 2015, 14:51:25 »
Ich rieche da einen Ansatz einer Ahnung, wo das Problem mit der Vokabel liegt  O0

Wo Dein Problem mit der Vokabel liegt, ist mir inzwischen scheißegal. Aber Dein ständiger Fehlgebrauch derselben nervt manchmal.

Yossarian

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Re: Dayshift-Post
« Antwort #4196 am: 18. März 2015, 14:54:08 »
Wie kommt einer wie Al-Wazir eigentlich dazu, in der EZB eine Rede zu halten?

Etablierte grüne Wichser.  :kotz

Offline Stachelhaut

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Re: Dayshift-Post
« Antwort #4197 am: 18. März 2015, 15:03:02 »
Ich habe erst gelesen, nicht "unterschätzen". Wobei die kognitiven Resourcen in einer beliebigen Gruppe immer annähernd normalverteilt sein dürften. Was auch einen Zweck erfüllt, da gibt es ein schönes Experiment aus der Sozialpsychologie, was wir mal an der Uni gemacht haben. Das hiess auch irgendwie so ähnlich: "Intelligenz der Masse". Der Dozent malt eine Anzahl Kreuze, Kreise und Striche an die Tafel und lässt dann jeden auf einen Zettel schreiben, wie viele das sind. Interessanterweise war der Mittelwert (ca. 410) der Schätzung ziemlich genau die eigentliche Wert (ca. 420). Bei dem Experiment gibt es natürlich keine Beeinflussung durch Presseorgane und andere Suggestion. Wenn man mal darüber nachdenkt, sieht man, dass das Bewusstsein eines jeden einen Zweck in der Gesellschaft erfüllt, ohne den sie nicht so gut funktioniert. Das ist meine Theorie dazu.

Das hat nix mit Intelligenz zu tun, sondern nur mit Statistik und Wahrscheinlichkeit.

Die Masse an sich ist dumm und faul. Menschen sind nur einzeln und im Umgang auf persönlicher Ebene vernünftig, wenn nicht Gefühle sie gerade daran hindern.
The union is behind us, we shall not be moved.

Offline Araxes

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Re: Dayshift-Post
« Antwort #4198 am: 18. März 2015, 15:10:58 »
Es gibt einfach eine unterste Grenze, unterhalb derer keine Troika oder wer auch immer einer Regierung Vorschriften machen darf. Die von den Griechen verlangten bzw. bereits durchgeführten Einschnitte in das ohnehin marginale Sozialsystem gehen auf keine Kuhhaut. man kann Menschen nicht verrecken lassen.

Wobei ich bezweifeln würde, daß diese Einschnitte wirklich verlangt wurden. Es war eher so, daß von der griechischen Regierung gezeigt werden sollte, wie sie ihr Defizit wegkriegen will. Daß die dann mit sozialen Einschnitten kommt statt mit Kapitalverkehrskontrollen und Vermögenssteuer, ist nicht der Troika anzulasten. Jedenfalls würde ich genau recherchieren, ob es wirklich stimmt, daß das von der Troika verlangt wurde.

Im Interview mit Charlie Hebdo im Februar hatte Varoufakis auch wieder eine Besteuerung der Kirche und der Reeder abgelehnt:

Spiegel: Varoufakis in "Charlie Hebdo"

Die "Charlie Hebdo"-Journalisten fragten Varoufakis auch, ob seine Regierung nicht die orthodoxe Kirche Griechenlands und die Reeder ein wenig stärker zur Ader lassen wolle als die Vorgängerregierungen. Das Problem sei, dass der "enorme Reichtum" der Kirche keinen allzu hohen Ertrag bringe, der versteuert werden könne, sagte der Finanzminister. Und die Reeder seien "sehr mobil", und es sei daher "wahrscheinlich, dass ihre Gewinne das Land verlassen würden, wenn sie versteuert werden müssten".

...und dann auf die Troika meckern.

Bei Ekathimerini klingt das noch ein bißchen lustiger:

"This is what I tell my counterparts: if you think it is in your interest to shoot down progressive governments like ours, just a few days after our election, then you should fear the worst,"

Sollte eine "progressive Regierung" nicht einen Weg finden, an die wirklich großen Vermögen ranzukommen? Aber schon den Versuch zu unterlassen, kann es doch nicht sein.

« Letzte Änderung: 18. März 2015, 15:25:15 von Araxes »

Conte Palmieri

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Re: Dayshift-Post
« Antwort #4199 am: 18. März 2015, 15:28:03 »
Wobei ich bezweifeln würde, daß diese Einschnitte wirklich verlangt wurden.
Außer der BILD-Zeitung scheinst Du wirklich nichts zu lesen.
Naja, vieleicht noch "Bravo" und "Junge Freiheit"  :kotz