Autor Thema: Küchengespräche  (Gelesen 452650 mal)

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Offline ganter

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Re:Küchengespräche
« Antwort #30 am: 22. Februar 2011, 01:11:19 »

 Dillsauce (Tütensoße <schäm> mit Fischfond statt Wasser angerührt und mit einem Bund frischen Dill gepimpt) schmeckt prima.
wieso schäm?
wer hat denn heute noch die Zeit, 2 Stunden nur an einer Soße herumzumachen mit Aufkochen, Einkochen, Reduzieren, Legieren und was weiß ich was, während der Braten oder der Fisch gar ist und durch weiteres Warmgehalte nur verlieren kann?
Muss ja nicht grad maggi sein, aber es gibt schon einige Soßen, die mann selbst gar nicht so oder nur unter riesigem Aufwand hinbekommt.
"Männer definieren sich sowieso nicht über die Drogeneinwurfmenge."
"Im Vergleich zur bricom dürfte jede Wand einer öffentlichen Bedürfnissanstalt ein Quell unendlicher Weisheit sein...."
Bodo

Yossarian

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Re:Küchengespräche
« Antwort #31 am: 03. März 2011, 18:43:40 »
Um das mal heimzuholen:

Wenn ich schon mal hier bin:

Ich muss/will am WE mit Poirot was Folientechnisches arbeiten. Da gibts nicht viel Zeit zwischendurch.

Aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen hat er heute aber dennoch irgendein Aktions-Schweinefilet gekauft.

Nun die Frage: Was kann ich mit wenig Aufwand/Zeit/Zusatzzutaten daraus zaubern? Kochen kann er nicht, aber er ist ein williger Schüler und Vorbereiter (Schälen, putzen, aufräumen...), das bedeutet, die Zubereitung obliegt mir und ich hab momentan überhaupt keine Zeit, mir darüber Gedanken zu machen.

Ich hab da noch was - leider etwas aufwendigeres - im Hinterkopf: Bardierte Schweinelendchen.

Da wird die Schweinelende gepfeffert und mit dünnen Scheiben Räucherspeck (hier in dern Gegend nennt man das Dörrfleisch) umwickelt, sodann in eine Form / Wanne / Ähnliches gelegt und mit knisternd heißer brauner Butter übergossen; das soll das Anbraten ersetzen. Sodann kommt das Ganze mit geviertelten braunen Champignons in den Backofen. Leider krieg ich das Rezept jetzt nicht mehr zusammen; es kommt noch Weinbrand dazu, mehr fällt mir nicht mehr ein. Ich muß mich mal auf die Suche machen; irgendwo hatte ich das vor vielen Jahren mal aufgeschrieben. Vielleicht hat ja wer ne Iee, wie es weitergehen könnte.

Nikibo

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Re:Küchengespräche
« Antwort #32 am: 03. März 2011, 19:04:04 »
Ähm, Marple ... die Zwiebeln gehörten in eine Extrapfanne zu den Kartoffeln. Nicht mit dem Filet garen. Das ist viel zu fix fertig.

marple

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Re:Küchengespräche
« Antwort #33 am: 03. März 2011, 20:00:03 »
Ähm, Marple ... die Zwiebeln gehörten in eine Extrapfanne zu den Kartoffeln. Nicht mit dem Filet garen. Das ist viel zu fix fertig.

Hatte ich auch so verstanden. Aber Zwiebeln pur in Butter geschmort passen auch, finde ich.

Nikibo

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Re:Küchengespräche
« Antwort #34 am: 03. März 2011, 20:22:37 »
Hatte ich auch so verstanden. Aber Zwiebeln pur in Butter geschmort passen auch, finde ich.

Hm, Zwiebeln pur, find ich jetzt, passen besser zu Rindfleisch, also Rumpsteak. Aber wenn Du Dir schon die Mühe machen willst mit den Zwiebeln, dann habe ich noch einen anderen Tipp. Fleisch genau wie vor braten, aber erst zuletzt. Zuerst in der Pfanne magere Speckscheiben knusprig anbraten, raus damit, in das Fett dann die Zwiebeln(viele, in Scheiben) rein, goldgelb-bräunlich anbraten - Speck und Zwiebeln in eine gedeckte Schüssel. In die gleiche Pfanne einen Schuss Öl geben, das Fleisch braten, nicht zu zart rosa, das gart bei der Zubereitung noch ordentlich nach. Fleisch dann auch ab in die gedeckte Schüssel. Den Bratensatz mit einem guten Schuss Wasser lösen und ca. eine 1/3 Pulle Heinz-Ketchup dazu geben. Aufkochen lassen, mit viel mildem Curry, etwas scharfem Paprika, Pfeffer, etwas Salz (Speck!) und einem halben Maggiwürfel oder etwas gekörnter Brühe -nee, Korrektur: mit ein paar Tropfen Maggi - abschmecken. Kochend heiß über die restlichen Zutaten gießen. Dazu Weißbrot oder Toastbrot. Macht pappsatt und schmeckt wie Schaschlik.  

Nachtrag: Den Ketchup kippe ich vorher schon in eine hohe Rührschüssel, würze und verdünne ihn mit wenig Wasser und kippe ihn dann in die Pfanne.
« Letzte Änderung: 03. März 2011, 20:36:29 von Murks »

Yossarian

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Re:Küchengespräche
« Antwort #35 am: 03. März 2011, 20:25:54 »
Klingt saulecker!

marple

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Re:Küchengespräche
« Antwort #36 am: 03. März 2011, 20:26:48 »
Klingt interessant - aber (außer bei Currywurst) mag ich Ketchup nicht am Essen.

Mit den Zwiebeln hast du recht. Ich nehm die Medaillons, paar zarte, gebutterte Kaiserschoten und einen Feldsalat. Dazu Baguette. Geht alles schnell und ist lecker.

Nikibo

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Re:Küchengespräche
« Antwort #37 am: 03. März 2011, 20:31:17 »
Yossi, das ist saulecker, jedenfalls brauche ich hier unter 4-5 Filets und 500 g magerem Speck gar nicht anfangen, die Speck klauen die mir schon aus dem Topf raus, bevor die Zwiebeln überhaupt in der Pfanne sind. Der einzige Nachteil, den Geruch hast Du 2 Tage in der Bude.

Marple, ich mag überhaupt keinen Ketchup, das ist die einzige Art, wie ich ihn esse.

Yossarian

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Re:Küchengespräche
« Antwort #38 am: 06. März 2011, 11:51:41 »
Gestern eher zufällig in so einem Ramschladen im Westerwald eine Dose Chipotle in Adobo Sauce gefunden und aus Neugier gekauft.

Das Sößchen ist - wenn man scharfes Essen mag - eher pikant als scharf, sensiblere Magenschleimhäute und unverätzte Geschmacksnerven mögen das vielleicht anders sehen.

Ich kannte das Zeug bisher auch nicht und hab ein bißchen danach gegoogelt, aber man bekommt es hier nicht zu kaufen. Immerhin hab ich auch Rezepte gefunden, die Soße ist allerdings ein bißchen aufwendig. Nett fand ich in einem der Rezepte den Tip, die Soße in einem Glas mit *Plastik*schraubverschluß aufzubewahren, da ein Metalldeckel durchgeätzt würde. So schreckt man die Leute ab, weil sie glauben, daß sei irgendein bizarres Teufelszeug.

Trotzdem wird man das Zeug nicht literweise verwenden, hat also in der Regel mehr gemacht als man z.B. in einer Grillsaison braucht.

Mit unseren selbstgemachten Senf geht es ähnlich. Kleine Mengen lohnen nicht, also bringt man das Zeug unter die Leute.

Was macht Ihr mit solchen Sachen? Ungefragt die Verwandschaft beglücken? Ganz drauf verzichten, selbst was zusammenzubrauen weil man die Hälfte wegen Überproduktion dann doch wegwirft? Besteht ggf. Interesse an einer Art Ringtausch mit selbtgemachten Sößchen etc.?

Offline Missovercover

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Re:Küchengespräche
« Antwort #39 am: 06. März 2011, 22:03:49 »
Trotzdem wird man das Zeug nicht literweise verwenden, hat also in der Regel mehr gemacht als man z.B. in einer Grillsaison braucht.
Meistens habe ich nach einer Grillsaison mehrere Flaschen (geöffnete und ungeöffnete) Grillsaucen über.
Damit mache ich dann immer Geschnetzeltes.
Einfach 1 Flasche Grillsauce (250 ml) mit 200 gr. Sahne mischen,500 gr. in Streifen geschnittenes Fleisch dazu geben und bei 180 Grad für 30-45 Minuten in den Backofen tun.
Man kann auch verschiedene Saucen aus mehreren angefangenen Flaschen miteinander vermischen.

Yossarian

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Re:Küchengespräche
« Antwort #40 am: 06. März 2011, 22:20:54 »
Ich dachte eigentlich mehr an die selbstgemachten Soßen. Das Zeug, von dem man mehr produziert als man brauchen kann.

Offline Stachelhaut

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Re:Küchengespräche
« Antwort #41 am: 06. März 2011, 22:35:18 »
wieso schäm?
wer hat denn heute noch die Zeit, 2 Stunden nur an einer Soße herumzumachen mit Aufkochen, Einkochen, Reduzieren, Legieren und was weiß ich was, während der Braten oder der Fisch gar ist und durch weiteres Warmgehalte nur verlieren kann?
Muss ja nicht grad maggi sein, aber es gibt schon einige Soßen, die mann selbst gar nicht so oder nur unter riesigem Aufwand hinbekommt.

Ich habe heute Rosenkohl gekocht. Soße war dann ganz leicht:

- Kochwasser des Rosenkohls in Glaskanne füllen
- in großer Pfanne etwas Butter (ca. ein Viertel Stück) schmelzen
- Mehl (so ca. 3 Löffel, oder so) nach und nach unterrühren (klümpchenfrei!)
- Gemüsewasser nach und nach dazugeben, immer schön rühren, bis Soße die richtige Konsistenz hat

Geht praktisch mit jedem anderen Gemüse auch. Aufwand ist gering, dauert nur ein paar Minuten.
The union is behind us, we shall not be moved.

Offline Koenich

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Re:Küchengespräche
« Antwort #42 am: 07. März 2011, 01:19:55 »
Ungefragt die Verwandschaft beglücken?
Jupp! Eltern und Schwester wohnen in unmittelbarer Nähe und können alle nicht mehr so schnell weglaufen.
Ganz drauf verzichten, selbst was zusammenzubrauen weil man die Hälfte wegen Überproduktion dann doch wegwirft?
Kommt nicht in dieTüte bzw. ins Glas. Lieber nen Freund verlieren als ein scharfes Sößchen verkommen lassen.
Besteht ggf. Interesse an einer Art Ringtausch mit selbtgemachten Sößchen etc.?
Dabei!
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Nikibo

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Re:Küchengespräche
« Antwort #43 am: 07. März 2011, 08:15:58 »
Ich gucke gerade fragend  ???

Wie macht ihr Sauce auf Vorrat? Kauft ihr extra Wurzelgemüse, Fleisch und Knochen und zaubert daraus dann eine Art Grundsubstanz als Zutat für das nächste Saucenessen, damit ihr dann in Sauce schwimmen bzw. schwelgen könnt?


Ansonsten zur Fragestellung: Ich mache gelegentlich Gelee, Marmelade oder Likör sebst und damit werden, schön verpackt, Freunde und Verwandte beschenkt oder eben auch mit Selbstgemachtem außerhalb des Kochbereichs.

Yossarian

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Re:Küchengespräche
« Antwort #44 am: 07. März 2011, 08:56:06 »
Nein, ich gehöre nicht zu den Irren, die stundenlang aus Kalbsknochen ihre Gelatine selbst kochen oder Fonds auf Vorrat selbst herstellen.

Aber solche Sache wie Senf oder das eine oder andere Grillsößchen wird schon selbst hergestellt, und da taucht halt immer das kleine Problem auf, daß man selbst nur geringe Mengen verbraucht, die Herstellung aber für Winzmengen nicht lohnt bzw. nicht möglich ist. Meinen hausgemachten Senf kriege ich noch halbwegs unter, aber so was wie diese Adobo Sauce oder meine mit Sardellen und Kapern gefüllten Habaneros wäre wohl vielen Leuten zu scharf, und man braucht halt auch nicht viel davon. Also läßt man es ganz bleiben oder kippt irgendwann das meiste weg, weil man es nicht aufgebraucht hat.