Hallo, ist mein erster Post hier.
Sind rund 40 Jahren zusammen, anfang 60 beide, eine sehr wohlgeratene Tochter seit Jahren außer Haus, ich verdiene echt gut, sie hat einen Beruf erlernt, übt ihn aber nicht aus und hält mir stattdessen selbstentschieden seit ewig zu Hause den Rücken frei. Sie hat ihre vielen Freundinnen und ich meine teils intensiven Hobbies. Sie ging immmer auf, in dem was sie tat und tut, war und ist fürsorglich aber nicht immer empathisch und sonderlich feinfühlig.
Man ahnt schon, was los ist.
Seit die Tochter ausgezogen ist und ihr eigenes Leben lebt (Beziehung zu ihr ist klasse), haben wir getrennte Schlafzimmer, anfänglich wegen beiderseitigem nächtlichen Schnarchens. Mittlerweile hat sie sich jedoch "oben", im ehemaligen großzügigen Kinderzimmer, ihr Nest eingerichtet und verbringt ihre Abende dort. Was ich einerseits okay finde (kann hier machen, was mir passt und habe meine Ruhe), andererseits aber auch irgendwie traurig, wenn ich an frühere Zeiten denke, die so ganz anders waren. Und natürlich haben wir keinen Sex mehr, der letzte war vor Jahren im Urlaub, da fiel sie plötzlich, ich glaube aus einer spontanen Laune heraus, über mich her. Mittlerweile traue ich mich jedoch aus Angst vor einer Abfuhr gar nicht mehr deswegen zu ihr. Und natürlich hat altersgemäß auch meine Libido gelitten, jedoch bei Weitem nicht gänzlich. Ich hatte übrigens mein Leben lang nur sie und nie eine andere, obwohl es zu Studentenzeiten Offerten gab, die ich naiverweise immer erst viel später als solche erkannte. Dummer Fehler?
Ich habe den Eindruck, dass es noch mehr Paaren beim Älterwerden ähnlich geht, dass irgendwann einfach gar nichts mehr läuft und man in einem WG - ähnlichen Zustand lebt. Das ist die eigentliche Frage, die hier stelle, aber natürlich nehme ich auch andere Kommentare und Sichtweisen hier gerne an.
Irre ich mich da? Seht Ihr das ähnlich? Geht es Manchen hier ähnlich?