Küchengespräche

[ganter]

Interessant.
In Berlin können 10 Personen für je 110 EUR ein 11 Gänge Menue buchen. Bezahlt wird vorab per Kreditkarte. Ne freundin war extrem angetan von den Leckereien, die kredenzt wurden. Dazu gabs zu jedem Gang einen Wein.

[Yossarian]

Falls es jemanden interessiert.

Ich würde solche Leute zu Weihnachten erst gar nicht einladen. 

[Nikibo]

Ich würde solche Leute zu Weihnachten erst gar nicht einladen. 

Kann ich gut verstehen. Ich finde die heutige Anspruchshaltung der Leute einfach unmöglch.

Ich selber bin ja auch ein schwieriger Esser, weil ich so vieles nicht mag. Im Traum fiele mir nicht ein, irgendwelche Forderungen an meinen Gastgeber zu stellen, der soll kochen, was er mag und ihm gefällt. Wenn dann nix für mich dabei ist, ist das eben so. Mein Problem, fertig. Es wäre mir oberpeinlich, wenn man extra was für mich plant und macht. Jede Aufmerksamkeit, die man meinen Essvorlieben in solchen Fällen schenkt, lässt mich regelmässig im Boden vor Scham versinken.

[Miss_Moneypenny]

Falls es jemanden interessiert.

Ich würde solche Leute zu Weihnachten erst gar nicht einladen. 

Ich auch nicht, es wird gegessen, was auf den Tisch kommt. 

Nö, ernsthaft, ich finde diese Mäkelei dekadent, einfach ein Luxusproblem. Anderswo sind die Leute froh, dass sie überhaupt was zum Kauen haben und diese Zeit liegt auch bei uns noch nicht so lange zurück.

Wenn ich heute lese, was manche Leute essen....... ich weiß oft nicht einmal, was das sein soll. Ich halte mich an die Regel, dass ich nichts esse, was meine Oma nicht als Essen erkannt hätte.

[Primus Flavius Fosssa]

Wenn ich heute lese, was manche Leute essen....... ich weiß oft nicht einmal, was das sein soll. Ich halte mich an die Regel, dass ich nichts esse, was meine Oma nicht als Essen erkannt hätte.

Bevor meine Frau mich anzuleiten begann, war ich bereit, alles zu probieren, was bei einem Kulturvolk als Speise gilt.

[Yossarian]

Zum Beispiel Lachskaviar. 

[Nikibo]

Wenn ich heute lese, was manche Leute essen....... ich weiß oft nicht einmal, was das sein soll. Ich halte mich an die Regel, dass ich nichts esse, was meine Oma nicht als Essen erkannt hätte.

Ich kann nicht sagen, über was ich mehr lachen musste: "ich weiß oft nicht mal, was das sein soll" oder über die "Oma-Regel". Herrlich formuliert! Und mir geht es genau so.

[simplemachine]

Ich selber bin ja auch ein schwieriger Esser, weil ich so vieles nicht mag. Im Traum fiele mir nicht ein, irgendwelche Forderungen an meinen Gastgeber zu stellen, der soll kochen, was er mag und ihm gefällt. Wenn dann nix für mich dabei ist, ist das eben so.

Klingt, wie die Bedienungsanleitung für einen schlechten Gastgeber. Wer einlädt, sollte seine Gäste priorisieren und nicht seinen persönlichen Geschmack. Das gilt aber neben dem Essen auch für alles andere.

Nö, ernsthaft, ich finde diese Mäkelei dekadent, einfach ein Luxusproblem.

Dem ist nicht so. Manche Leute können nicht alles Essen wg. gesundheitlicher Besonderheiten  (Allergien, Intoleranzen etc.). Andere wollen nicht alles Essen wg. persönlicher Lebenseinstellungen (Vegetarier, Veganer oder religiöse Überzeugung). Wer als Gastgeber heute mit "friss oder stirb" daherkommt, hat offenbar keine Sensibilität für andere Menschen. 

[Nikibo]

Ich nehme für meine geschmacklichen Irritationen nicht andere Menschen in die Pflicht. Ich bin nicht der einzige Gast, alle anderen essen das Angebotene vielleicht sehr gerne. Da soll ich dann querschießen? Nein, ich erwarte nicht, dass sich die Welt um mich dreht. Meine Vorlieben, meine Verantwortung.


Wieviel Leute lädst Du denn so regelmässig ein, Simpelchen, und bekochst sie selbst? Hast Du schon mal versucht, X Menschen, X-Vorlieben, alle Besonderheiten gleichzeitig zu bedienen und dabei noch den fröhlichen Gastgeber zu mimen?

Ich habe sowohl den Muslimen, der nicht mal Fleisch von deutschen Metzgern isst, weil er sich vor den deutschen Metzgereien ekelt, als auch die Pseudo-Vegetarier, wenn es das nicht genehme Fleisch gibt, öfter mal am Tisch.

Mich können die mittlerweile alle mal. Entweder bringen sie sich ihr Essen selber mit oder sie nehmen das, was da ist oder sie gucken halt in die Röhre.

Ich bin erst bereit, muslimische oder vegetarische Intoleranzen zu berücksichtigen, wenn ich bei denen ein gutes deutsches Schweineschnitzel (aus richtigem Fleisch wohlgemerkt, nicht irgendein Veggie-Ersatzprodukt) bekomme.
Ulkigerweise scheitert es genau daran.

[Korinthenkackerin]

Da ist was dran

[Yossarian]

Wieviel Leute lädst Du denn so regelmässig ein, Simpelchen, und bekochst sie selbst? Hast Du schon mal versucht, X Menschen, X-Vorlieben, alle Besonderheiten gleichzeitig zu bedienen und dabei noch den fröhlichen Gastgeber zu mimen?

Das würde mich auch mal interessieren. Aber über sein eigenes Leben läßt er ja nix raus; stänkern ist anscheinend das einzige, was er kann.

Im Traum fiele mir nicht ein, irgendwelche Forderungen an meinen Gastgeber zu stellen, der soll kochen, was er mag und ihm gefällt. Wenn dann nix für mich dabei ist, ist das eben so. Mein Problem, fertig.

Ganz so brutal muß man nicht sein. Entweder ich will die Leute sehen und einen schönen Abend haben; dann bastele ich das zu den Leuten passende Essen. Bei den Meisten kenne ich Vorlieben und Unverträglichkeiten. Wenn es keine große Mühe macht, gibt es eben für einen Fisch statt Fleisch, aber mit den Beilagen muß er leben. Wenn ich beabsichtige, jemanden zum ersten mal zum Essen einzuladen, erkundige ich mich schon, was geht und was nicht. Kann auch passieren, daß es dann einfach nicht geht, diese Person zum Essen einzuladen. Ich setze mir weder einen militanten Halalmoslem an den Tisch, um meine anderen Gäste zu vergraulen, noch einen militanten Veganer, der über seinem Analogkäse auf das Essen der anderen schimpft.

[Primus Flavius Fosssa]

Ich bin erst bereit, muslimische oder vegetarische Intoleranzen zu berücksichtigen, wenn ich bei denen ein gutes deutsches Schweineschnitzel (aus richtigem Fleisch wohlgemerkt, nicht irgendein Veggie-Ersatzprodukt) bekomme.

Heißt das, Du akzeptierst keine Einladung, bei dre es etwas anderes gibt als Schweineschnitzel?

[Korinthenkackerin]

Entweder ich will die Leute sehen und einen schönen Abend haben; dann bastele ich das zu den Leuten passende Essen. Bei den Meisten kenne ich Vorlieben und Unverträglichkeiten.

So halte ich das auch. Ein Freundespaar kommt Silvester zu uns zum Essen. Sie verträgt keine rohen oder halbgaren Zwiebeln, besser gesagt, es könnte dann sein, dass sie sich noch am Tisch übergibt. Mein Mann ist allergisch auf rohe Karotten und Steinobst. Also gibt es natürlich nichts mit diesen Komponenten. Da diese Freunde ursprünglich aus Niedersachsen kommen, aber schon einige Jahre hier im Schwabenländle wohnen, haben wir uns ein schwäbisches Nationalgericht geeinigt, nämlich Linsen mit Spätzle und Saitenwürstle. Eigentlich kämen Zwiebeln an die Linsen (die dann so weich mitgekocht werden, dass sie quasi nicht mehr existent sind). Allerdings werde ich die Freundin nochmal rückfragen, ob ich das so kochen kann und wenn sie das nicht möchte, lasse ich die Zwiebeln einfach weg. Ich finde schon auch, dass man sich in der Hinsicht absprechen kann.

[Primus Flavius Fosssa]

Ich habe mich zum Weihnachtsessen mit Familie der Vegetarierfraktion (der die katholische Gastgeberin angehört) angeschlossen. Es muss nicht schwierig sein.

[Nikibo]

Heißt das, Du akzeptierst keine Einladung, bei dre es etwas anderes gibt als Schweineschnitzel?

Nein, Quatsch. Ich akzeptiere jedes Essen, was der Gastgeber plant und ausrichtet.

Die Aussage betrifft nur einen Muslimen, den ich echt hinsichtlich seiner Anspruchshaltung auf den Mond schießen könnte.