Autor Thema: Loslassen  (Gelesen 20647 mal)

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Offline amaru

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Loslassen
« am: 31. März 2020, 22:23:31 »
Hallo Männer!

Ich war zuletzt bei einem neuen Therapeuten und hat er hat irgendwie den Bogen voll raus. Jedenfalls hat er innerhalb von kürzester Zeit rausgefunden, was mein Problem ist. Es handelt sich um eine alte Verliebtheitsgeschichte.

Mein Hintergrund, ich bin jetzt 34 und hänge seit 18 Jahren an diesem Erlebnis fest, wo mich meine damalige Traumfrau abgewiesen hat. Ich weiß, das klingt sicher bescheuert, aber wir haben 6 Jahre lang in der Schule sehr viel Zeit miteinander verbracht (auch nach diesem Ereignis). Nicht nur das, sie hat mich ja nicht einfach abgewiesen, nein wir hatten ein Date, wo sie sich auch noch ein tolles Kleid angezogen hat, was für sie aber eine Enttäuschung war!

Im Gespräch mit dem Therapeuten kann ich jetzt auch verstehen, wieso sie enttäuscht war. Das ist sicher nicht so wichtig wieso, ich war halt damals unerfahren.

Die Situation heute ist, ich bin nicht mehr ganz so ahnungslos, aber irgendwie hänge ich, was das betrifft noch ganz gewaltig. Mir ist das jetzt erst klar geworden, dass ich mich zwar noch verlieben kann, aber entweder stelle ich mir selbst ein Bein, oder, wenn es gut läuft, verliere ich das Interesse, weil in meiner Vorstellung keine Frau jemals mit ihr mithalten kann. Also in den letzten Jahren ist mein Eindruck, dass schon immer mal Interesse bestand. Aber selbst, wenn ich versuche, mit einer Frau eine Beziehung einzugehen, merke ich, dass es einfach nie funktioniert. Mein Therapeut meint, die Frauen merken, dass in meinem Herzen kein Platz ist und sich deswegen irgendwann abwenden und das ist genau das, was passiert!

Mein Ausweg die letzten Jahre war zu sagen, ok, ich lasse das beiseite und räume mein Leben mal ordentlich auf. Ich hab echt Fortschritte gemacht, meinen Scheiß zusammenzukriegen! Gut ist, ich bekomme inzwischen sehr viel Lob von meinem Arbeitgeber und bekomme auch ständig gesagt, wie wichtig ich bin. Beruflich eröffnen sich mir Möglichkeiten. Ich habe gelernt, mich mehr und mehr zu disziplinieren. Ich bin nicht mehr so oft krank, meine Ernährung ist gut und ich mache regelmäßig Sport. Außerdem habe ich das Verhältnis zu meinen Eltern über die Jahre in Ordnung gebracht und darauf bin ich richtig stolz. Mit dem persönlichen Freundeskreis klappt es ganz ok, jedenfalls 1000mal besser als früher. Ich begegne mehr und mehr Leuten, die mir Bewunderung entgegenbringen.

Trotzdem, in mir ist meist nur das Gefühl, dass ich verachtenswert bin und ich verstehe die Leute nicht, die mich bewundern, weil ich es einfach nicht auf die Reihe kriege und die Einsamkeit mich killt! Meine Chefin sagt mir, wie sehr sie mich schätzt und dass ich mir nicht immer so viel Stress machen soll. Nach dem Arbeitstag kreisen meine Gedanken dann und ich denke, dass ich den Tod verdiene - wie so ein krankes Zebra, dass nur der Löwe noch nicht geholt hat.

Immerhin, ich habe es neulich geschafft, mal richtig loszulassen und brutal drauflos zu heulen. Die nächste Therapiesitzung hat allerdings gezeigt, dass ich überhaupt noch nicht losgelassen habe. Auch wenn ich es nicht zugeben will, das Gespräch hat dann in mir richtig Widerstand hervorgerufen. Mir ist klar, ich muss es irgendwie schaffen, loszulassen. So richtig weiß ich aber auch nicht, wie. Ich habe die Übung gemacht, die mein Therapeut mir vorgeschlagen hat. Irgendwie verstehe ich das aber nicht richtig. Wie kann ich sie denn in Liebe gehen lassen? Ich verstehe nicht, wie das funktionieren soll. Sie ist sicher nicht perfekt, sie hatte nur leider nicht den Anstand, mich damals richtig zu beschimpfen, was für ein verdammter Loser ich bin. Irgendwie denke ich, das würde es einfacher machen. Aber ich soll sie ja auch nicht hassen, sondern in Liebe gehen lassen. Das macht irgendwie keinen Sinn, oder? Also ich muss sie von dem Podest runternehmen, ja? Leichter gesagt als getan. Und die Verheißung ist, dass ich danach immer noch eine totale Katastrophe bin, ja? Vielleicht nur ein wenig weniger lächerlich.

Bitte, jemand, gib mir Schläge!!
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Offline Yossarian

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Re: Loslassen
« Antwort #1 am: 01. April 2020, 08:39:47 »
Loslassen kannst Du letztendlich erst, wenn Du mit Dir selbst im Reinen bist; bis dahin brauchst Du Dein Verhältnis zu dieser Frau als Krücke.

Es spricht im übrigen nichts dagegen, eine totale Katastrophe und / oder lächerlich zu *sein*, solange Du Dich gut dabei fühlst. Dein Problem scheint mir eher zu sein, daß Du Dich für eine totale Katastrophe / lächerlich *hältst*.
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Offline amaru

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Re: Loslassen
« Antwort #2 am: 01. April 2020, 10:16:23 »
Loslassen kannst Du letztendlich erst, wenn Du mit Dir selbst im Reinen bist; bis dahin brauchst Du Dein Verhältnis zu dieser Frau als Krücke.

Es spricht im übrigen nichts dagegen, eine totale Katastrophe und / oder lächerlich zu *sein*, solange Du Dich gut dabei fühlst. Dein Problem scheint mir eher zu sein, daß Du Dich für eine totale Katastrophe / lächerlich *hältst*.

Das wirft allerdings wieder Fragen auf, Herr Yossarian. Wie kommt man mit sich ins Reine? Gibt es dazu einen ausführbaren Ablaufplan?
« Letzte Änderung: 01. April 2020, 10:21:16 von amaru »
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Offline amaru

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Re: Loslassen
« Antwort #3 am: 01. April 2020, 10:18:12 »
Es spricht im übrigen nichts dagegen, eine totale Katastrophe und / oder lächerlich zu *sein*, solange Du Dich gut dabei fühlst. Dein Problem scheint mir eher zu sein, daß Du Dich für eine totale Katastrophe / lächerlich *hältst*.

Das mag jetzt irgendwie paradox klingen, aber im großen und ganzen finde ich mich recht ok. Also ich weiß, dass ich meine Fehler habe und manchmal dumme Dinge tue, aber zumindest habe ich in den letzten, sagen wir 2 Jahren einen ganz guten Job gemacht, nicht allzu nutzlos zu sein  8) Naja, ich habe aber auch viel Arbeit vor mir, also es ist keine Idee, arrogant zu werden!
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Offline amaru

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Re: Loslassen
« Antwort #4 am: 01. April 2020, 10:30:46 »
Ok, ich merke, dass das nicht viel Sinn macht. Ich vermute, dass das ganze komplex ist.

Ich versuche seit ewigen Zeiten, mich in Gemeinschaften zu integrieren und es klappt nie so richtig. Zuletzt war ich öfter in einer Kirchgemeinde und das lief erst recht gut, bis irgendwann die zwei Mädels, mit denen ich mich gut verstanden habe, wo anders hingezogen sind. In der Zwischenzeit hatte ich solche dunklen Gedanken nicht. Danach hatte ich in der Gemeinde niemanden mehr, mit dem ich mich so gut verstand. Alles, was in mir blieb, ist das Gefühl, dass alle anderen irgendwie Verachtung für mich haben. Ich weiß, dass das nicht rational ist. Aber irgendwie ist das auch verdammt schwierig, nicht solche Gedanken zu bekommen, wenn man ständig einsam / oder von Leuten umgeben ist, mit denen man sich nicht versteht.

Ich denke, es gibt ein Problem im inneren und es gibt eines im äußeren. Dass es dafür eine einfache Lösung gäbe, würde glaube ich der Komplexität nicht gerecht werden.
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Offline Yossarian

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Re: Loslassen
« Antwort #5 am: 01. April 2020, 10:31:22 »
Wie kommt man mit sich ins Reine?

Das mußt Du mit Deinem Therapeuten besprechen.

Zitat
Gibt es dazu einen ausführbaren Ablaufplan?

Keinen allgemeingültigen, siehe oben.

Das mag jetzt irgendwie paradox klingen,

Durchaus nicht.

Zitat
aber im großen und ganzen finde ich mich recht ok.

Wo ist dann das Problem? Dann kannst Du ja weder lächerlich noch eine Katastrophe sein.

Zitat
Also ich weiß, dass ich meine Fehler habe und manchmal dumme Dinge tue

Willkommen in der Normalität. Kannst Du Dir verzeihen, wenn Du einen Fehler oder etwas "Dummes" gemacht hast?

Zitat
einen ganz guten Job gemacht, nicht allzu nutzlos zu sein

Es ist Dir also wichtig, "nützlich" zu sein?
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Offline amaru

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Re: Loslassen
« Antwort #6 am: 01. April 2020, 10:40:15 »
Das mußt Du mit Deinem Therapeuten besprechen.

Ok. Er hat mir Tipps gegeben, wie ich loslassen kann. Über etwas anderes haben wir kaum gesprochen. Einen neuen Termin haben wir nicht, aber einer sein Ratschläge war: ich soll im außen (bei Freunden) erklären, dass ich vorhabe loszulassen.

Keinen allgemeingültigen, siehe oben.

Na gut.

Wo ist dann das Problem? Dann kannst Du ja weder lächerlich noch eine Katastrophe sein.

Eine Katastrophe bin ich wohl im Bezug auf das soziale.

Willkommen in der Normalität. Kannst Du Dir verzeihen, wenn Du einen Fehler oder etwas "Dummes" gemacht hast?

Ich verzeihe mir nicht, das maße ich mir nicht an. Ich bete um Vergebung.

Es ist Dir also wichtig, "nützlich" zu sein?

Ja, sicher. Wenn ich nicht nützlich wäre, was hätte ich dann für eine Daseinsberechtigung? Und warum sollte mir irgendjemand helfen wollen, wäre ich in der Summe nur eine Last für die Gesellschaft?

Ergänzung: Mit nützlich meine ich nicht unbedingt wirtschaftlich produktiv. Nützlich kann m.E. vieles bedeuten: Unterhaltsam, lehrreich, handwerklich begabt, fähig zum zuhören und zu emotionalem Gleichgewicht zu verhelfen, ...
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Offline Yossarian

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Re: Loslassen
« Antwort #7 am: 01. April 2020, 11:09:21 »
Eine Katastrophe bin ich wohl im Bezug auf das soziale.

Nur, weil Du das glaubst.

Zitat
Ich verzeihe mir nicht, das maße ich mir nicht an. Ich bete um Vergebung.

Da verwechselst Du was. Wenn Du etwas "falsch" gemacht oder etwas "Dummes" gemacht hast, hat das nicht notwendigerweise Auswirkungen auf andere. (Nur) Wenn Du jemanden anderen verletzt hast, dann muß der Dir das verzeihen. Immer vorausgesetzt, dieser andere ist keine komplette Mimose und nicht übertrieben empfindlich. Dann kann Dir dessen Vergebung egal sein. Wenn Du selbst der Auffassung bist, Du hättest etwas Dummes oder etwas falsch gemacht, dann kommt es darauf an, ob Du tatsächlich nach objektivierbaren Maßstäben dumm oder falsch gehandelt hast. Ist das so, kommt es darauf an, ob Du damit einem anderen auf die Füße getreten bist. Ist das nicht der Fall, kannst Du Dein schlechtes Gefühl darüber nur loswerden, wenn Du Dir selbst verzeihst - wer sollte das auch sonst können; Du hast ja niemandem weh getan.

Zitat
Ja, sicher. Wenn ich nicht nützlich wäre, was hätte ich dann für eine Daseinsberechtigung?

Deine Daseinsberechtigung schaffst Du Dir selbst. Wenn die darin besteht, in der von Dir beschriebenen Art und Weise "nützlich" zu sein, ist alles in Ordnung. Wenn Du aber in Wirklichkeit lieber einen Lebenszweck hättest, der nicht "nützlich" ist, sondern in erster Linie Dich selbst zufriedenstellt, wird es schwieriger.

Und zu irgendeinem höheres Wesen um Vergebung zu beten, ist sowieso Unfug.
« Letzte Änderung: 01. April 2020, 11:11:05 von Yossarian »
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Offline amaru

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Re: Loslassen
« Antwort #8 am: 01. April 2020, 11:51:34 »
Nur, weil Du das glaubst.

Ok check, es ist nicht notwendig, mir irgendwelche Sachen einzureden.

Da verwechselst Du was. Wenn Du etwas "falsch" gemacht oder etwas "Dummes" gemacht hast, hat das nicht notwendigerweise Auswirkungen auf andere. (Nur) Wenn Du jemanden anderen verletzt hast, dann muß der Dir das verzeihen. Immer vorausgesetzt, dieser andere ist keine komplette Mimose und nicht übertrieben empfindlich. Dann kann Dir dessen Vergebung egal sein. Wenn Du selbst der Auffassung bist, Du hättest etwas Dummes oder etwas falsch gemacht, dann kommt es darauf an, ob Du tatsächlich nach objektivierbaren Maßstäben dumm oder falsch gehandelt hast. Ist das so, kommt es darauf an, ob Du damit einem anderen auf die Füße getreten bist. Ist das nicht der Fall, kannst Du Dein schlechtes Gefühl darüber nur loswerden, wenn Du Dir selbst verzeihst - wer sollte das auch sonst können; Du hast ja niemandem weh getan.

Das sehe ich etwas anders. Meine Handlungen haben immer Auswirkungen auf andere und sei es nur dadurch, dass ich nicht das bin, was ich sein könnte. Ich gehe durch die Welt und sehe Potenzial, dass ich besser sein könnte und davon würden alle profitieren. Der einzige Grund, warum das nicht so ist, ist, weil ich mich bisher nicht diszipliniert habe. Das heißt ja nicht, dass es da Potenzial gibt. Das ist eine schmerzvolle existenzielle Wahrheit.

Deine Daseinsberechtigung schaffst Du Dir selbst. Wenn die darin besteht, in der von Dir beschriebenen Art und Weise "nützlich" zu sein, ist alles in Ordnung. Wenn Du aber in Wirklichkeit lieber einen Lebenszweck hättest, der nicht "nützlich" ist, sondern in erster Linie Dich selbst zufriedenstellt, wird es schwieriger.

Ich habe nicht die Arroganz zu glauben, dass ich irgendetwas selber tun oder schaffen würde. In dieses Loch bin ich schon ein paar Mal gefallen.

Und zu irgendeinem höheres Wesen um Vergebung zu beten, ist sowieso Unfug.

Gut, dazu haben wir offensichtliche unterschiedliche Auffassungen. Unterstell mir aber nicht, dass meine Verhaltensweisen billig oder nicht durchdacht wären.
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Re: Loslassen
« Antwort #9 am: 01. April 2020, 13:02:50 »
Meine Handlungen haben immer Auswirkungen auf andere

So wie der Flügelschlag eines Schmetterlings oder der Sack Reis, der in China umfällt. Nimm Dich nicht so wichtig.

Zitat
und sei es nur dadurch, dass ich nicht das bin, was ich sein könnte.

Es kommt nicht darauf an, ob Du etwas anderes sein *könntest*, sondern ob Du eigentlich etwas anderes sein *willst*.

Zitat
Ich gehe durch die Welt und sehe Potenzial, dass ich besser sein könnte

In welcher Beziehung besser?

Zitat
und davon würden alle profitieren.

Nette Dreingabe, und als win-win-Situation ideal. Aber bist Du allein auf der Welt, damit andere von Dir "profitieren"? Wo bleibst du dabei?

Zitat
Der einzige Grund, warum das nicht so ist, ist, weil ich mich bisher nicht diszipliniert habe.

Diszipliniert?

Zitat
Ich habe nicht die Arroganz zu glauben, dass ich irgendetwas selber tun oder schaffen würde.

Deine Misere schaffst Du Dir schon selbst.  ;)

Zitat
In dieses Loch bin ich schon ein paar Mal gefallen.

Wir fallen alle in unsere selbstgegrabenen Löcher.

Zitat
Gut, dazu haben wir offensichtliche unterschiedliche Auffassungen.

Kein Problem. Du machst Dir Dein Leben zur Hölle.

Zitat
Unterstell mir aber nicht, dass meine Verhaltensweisen billig oder nicht durchdacht wären.

Würde ich nie tun.

Ich lese gerade das hier. Solltest Du vielleicht auch mal durchblättern. Vieles von dem, was der Autor schreibt, ist - sagen wir es mal freundlich - angreifbar. Trotzdem beinhaltet es eine Menge netter Gedankenanstöße.
[/quote]
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Offline Kulle

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Re: Loslassen
« Antwort #10 am: 01. April 2020, 14:26:24 »
Ist das  so richtig? Du warst damals 16?
......Mein Hintergrund, ich bin jetzt 34 und hänge seit 18 Jahren an diesem Erlebnis fest, wo mich meine damalige Traumfrau abgewiesen hat. Ich weiß, das klingt sicher bescheuert, aber wir haben 6 Jahre lang in der Schule sehr viel Zeit miteinander verbracht....
Also dein Therapeut hat festgestellt dass du salopp gesagt immer noch an deiner Sandkasten-Liebe hängst?

Offline amaru

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Re: Loslassen
« Antwort #11 am: 01. April 2020, 14:45:26 »
Ist das  so richtig? Du warst damals 16?Also dein Therapeut hat festgestellt dass du salopp gesagt immer noch an deiner Sandkasten-Liebe hängst?

Ja, alles so richtig!
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Offline DieFrau

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Re: Loslassen
« Antwort #12 am: 01. April 2020, 14:45:46 »
Irgendwie erinnert mich das ganze an unseren janteloven, der "den Alltag souverän meistern wollte" 
Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Geist ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat!...Einstein

Offline amaru

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Re: Loslassen
« Antwort #13 am: 01. April 2020, 14:47:53 »
Es kommt nicht darauf an, ob Du etwas anderes sein *könntest*, sondern ob Du eigentlich etwas anderes sein *willst*.

Es ist ganz einfach. Ich habe meine Ideen, wo es hingeht und handle dementsprechend. Aber es gibt auch sowas wie einen Plan, der für mich vorgesehen ist und den kann ich nicht betrügen. Das heißt, ich kann schon, aber der Preis ist halt Leiden.

Nette Dreingabe, und als win-win-Situation ideal. Aber bist Du allein auf der Welt, damit andere von Dir "profitieren"? Wo bleibst du dabei?

Es ist eine Orientierung, damit mein Leben besser wird. Ich habe schon des öfteren die Erfahrung gemacht, dass manche Dinge nur funktionieren, wenn man erstmal seinen Charakter ausbildet. Das ist die beste Chance, um erfolgreich zu sein. Und das wiederum ist beste Chance, meine eigene Misere etwas zu lindern.

Das heißt übrigens nicht der Volltrottel für andere zu sein. Für mich heißt hart arbeiten, ehrlich sein und insbesondere auch an meiner Konfliktfähigkeit zu arbeiten, denn die Alternative ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Groll anzuhäufen.

Diszipliniert?

Heißt genauer gesagt, versuchen mich unter Stress zu stellen, damit ich etwas lernen kann. Ich habe wenig Respekt vor Menschen, die viel reden, aber nichts tun.

Kein Problem. Du machst Dir Dein Leben zur Hölle.

Sagt dir die Erfahrung, dass dein Gewissen ausschalten funktioniert? :lala

Würde ich nie tun.

Witzbold.

Ich lese gerade das hier. Solltest Du vielleicht auch mal durchblättern. Vieles von dem, was der Autor schreibt, ist - sagen wir es mal freundlich - angreifbar. Trotzdem beinhaltet es eine Menge netter Gedankenanstöße.

Ich werde nicht meine Zeit vergeuden. Welche Glaubwürdigkeitskriterien haben denn diese Autoren?
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Offline DieFrau

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Re: Loslassen
« Antwort #14 am: 01. April 2020, 15:00:55 »
Es ist ganz einfach. Ich habe meine Ideen, wo es hingeht und handle dementsprechend. Aber es gibt auch sowas wie einen Plan, der für mich vorgesehen ist und den kann ich nicht betrügen. Das heißt, ich kann schon, aber der Preis ist halt Leiden.

Es ist eine Orientierung, damit mein Leben besser wird. Ich habe schon des öfteren die Erfahrung gemacht, dass manche Dinge nur funktionieren, wenn man erstmal seinen Charakter ausbildet. Das ist die beste Chance, um erfolgreich zu sein. Und das wiederum ist beste Chance, meine eigene Misere etwas zu lindern.

Das heißt übrigens nicht der Volltrottel für andere zu sein. Für mich heißt hart arbeiten, ehrlich sein und insbesondere auch an meiner Konfliktfähigkeit zu arbeiten, denn die Alternative ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Groll anzuhäufen.

Heißt genauer gesagt, versuchen mich unter Stress zu stellen, damit ich etwas lernen kann. Ich habe wenig Respekt vor Menschen, die viel reden, aber nichts tun.

Sagt dir die Erfahrung, dass dein Gewissen ausschalten funktioniert? :lala

Witzbold.

Ich werde nicht meine Zeit vergeuden. Welche Glaubwürdigkeitskriterien haben denn diese Autoren?


Yossi, ich bewundere deine Geduld  ;D
Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Geist ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat!...Einstein