Einem Elder Statesman hört man immer gerne zu.
Als Politiker stark überschätzt.
o Er hat als erster Kanzler im großen Stil Schulden gemacht, um die Konjunktur am Laufen zu halten. Gleichzeitig gab es Lohnsteigerungen von bis zu 10% im Jahr. Ein Irrsinn.
o Er hat die Umweltpolitik verschlafen. Dank ihm gibt's jetzt die Grünen.
o die Sache mit den Visionen. Da waren ihm Brandts Fußstapfen einfach zu groß.
o ganz konkret der Fall Elisabeth Käsemann. In Argentinien ermordet, weil Schmidt und Genscher desinteressiert waren. Frau Hamm-Brücher hat mittlerweile den Fehler der damaligen Regierung eingestanden. Schmidt hat sich immer geweigert, dazu was zu sagen. Soll er doch seine Position verteidigen, wenn er die für richtig hielt. Da fehlte ihm der Arsch in der Hose. Man will sich eben nicht mit Mißerfolgen in Verbindung bringen lassen. Alter Management-Trick. Genauso wie der ebenfalls überschätzte Genscher, der davon auch nichts mehr wissen will.
o auch seine Kommentare zu Griechenland und der Ukraine waren nicht besonders gehaltvoll.
Ich hab's auch immer in den langen Interviews mit Maischberger oder Jauch vermißt, daß er mal danach gefragt wird. Wenn, dann nur in Ansätzen und dann wurde er richtig angepißt. Vermutlich wurde auch immer vorher geklärt, welche Themen erlaubt sind.
Aber die Leute lieben eben die Pose, die er zum Ende hin entwickelt hat. So ein mit allen Wassern gewaschener Opa, der die Welt erklärt und dabei unheimlich beruhigend wirkt.