Autor Thema: Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?  (Gelesen 148315 mal)

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marple

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Re:Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #45 am: 15. Februar 2010, 12:13:02 »
Kannste mal sehen, wie wenig ich mich auskenne. Töchterchen musste jetzt leider da durch, aber sie ist hoffnungsvoll mit einer Bewerbung, die schicken zumindest schon mal positive Signale. Wird auch Zeit, da natürlich noch keinerlei Behördenbescheide durch sind und Miete etc. trotzdem weiter laufen.

Yossarian

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Re:Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #46 am: 15. Februar 2010, 12:36:41 »
zusätzlich Alleinpflegerin (unbezahlt) ihres neuerdings alzheimernden Vaters

Pflegegeld?

marple

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Re:Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #47 am: 15. Februar 2010, 12:47:15 »
Bezieht Daddy und erzählt ihr, dass sie damit irgendwelche Altschulden abbezahlt. Sie lässt das alles schon immer mit sich machen. Angeblich sind jetzt (nach vier Jahren Pflege) noch nicht mal die Zinsen der Familienschulden (ehemals vor etlichen Jahren so um die 3 TDM) gedeckt. Steckst du nicht drin, in solchen Eltern. Die anderen Geschwister halten sich raus aus der Pflege, aber sie haben sich ja auch nie was borgen müssen. Allerdings kommt meine Freundin auch nicht auf die Idee, das Pflegegeld für sich zu fordern, "ist doch mein Vater, bin doch die Tochter, das ist doch normal, dass man für seine Eltern da ist"....Wo wären wir, ohne solche echten Menschen?

Offline ElTorro

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Re:Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #48 am: 15. Februar 2010, 12:48:40 »
Hartz IV und der hausgemachte Niedriglohnsektor

Mein persönliches, subjektives Empfinden sagt mir auch, dass es einen Mindestlohn geben müsste, der jeden in die Lage versetzt, mit 8 Stunden Arbeit am Tag auch seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Dieser sollte bei 10 EUR liegen.

In dem genannten Artikel wird gesagt, für einen Alleinstehenden reichte dies (sogar weniger) aus; für Familien mit mehreren Kindern und einem Alleinverdiener jedoch nicht. Und da muss ich ketzerisch fragen, warum so viele Leute (hier und besonders in den ärmeren Ländern) so viele Kinder in die Welt setzen, wenn sie es sich nicht leisten können. Warum müssen wir Geringverdiener unterstützen, die sich mehr Kinder zzulkegen, als sie auch ernähren können (und damit die Mutter geradezu zwingen, zu Hause zu bleiben, anstatt ebenfalls berufstätig zu sein)? Warum müssen wir so viele junge Frauen unterstützen, die sich (gewollt oder unbekümmert) ein Kind andrehen lassen von jemanden, der sie darin nicht unterstützt, um sich dann in die soziale Hängematte fallen zu lassen?

Grundsätzlich bin ich weiterhin der Meinung, jeder (und jede Familie) ist zunächst für sich selbst verantwortlich und sollte der Allgemeinheit nur im äußersten Notfall zur Last fallen. Andererseits sehe ich jedoch auch, dass der Arbeitsmarkt einfach nicht genug Stellen bietet.

Schwieriges Thema, das - wie überhaupt die meisten politischen Themen es sind.

marple

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Re:Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #49 am: 15. Februar 2010, 12:54:14 »
Warum müssen wir Geringverdiener unterstützen, die sich mehr Kinder zzulkegen, als sie auch ernähren können

Weil der Mindestlohn zu niedrig angesetzt ist. Sonst bräuchten sie ja die Unterstütung nicht. Als arbeitnehmer solltest du durch deine Leistung eigentlich in die Lage versetzt werdn, dir auch eine Familie halten zu können.

Kinder sind nun mal zwingend notwendig, um spätere Rentnerüberschüsse zu finanzieren. Das kommt dann schon wieder zurück, das "unterstützende" Geld.

Offline ElTorro

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Re:Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #50 am: 15. Februar 2010, 13:00:19 »
Weil der Mindestlohn zu niedrig angesetzt ist. Sonst bräuchten sie ja die Unterstütung nicht. Als arbeitnehmer solltest du durch deine Leistung eigentlich in die Lage versetzt werdn, dir auch eine Familie halten zu können.

Siehe oben und Artikel. Für einen Alleinstehenden reicht bereits ein geringerer Mindestlohn. Da Familien von Hartz IV aber besser bedacht werden, der Arbeitnehmer seinen Lohn aber unabhängig von der Größe seiner Familie erhält, gibt es hier einen Konflikt.



Kinder sind nun mal zwingend notwendig, um spätere Rentnerüberschüsse zu finanzieren. Das kommt dann schon wieder zurück, das "unterstützende" Geld.

Das halte ich für sehr kurzsichtig gedacht. Alles ist auf Wachstum ausgerichtet. Mehr Bevölkerung, mehr Umsatz usw. Diese Erde wächst aber nicht mit der Bevölkerung und ist jetzt schon hoffnungslos übervölkert. Früher oder später muss man dem Rechnung tragen. In Sachen Rente z. B. dadurch, dass man das Volkseinkommen anders aufteilt. Wenn immer weniger Arbeitskräfte benötigt werden, muss man eben andere Lösungen finden.

marple

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Re:Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #51 am: 15. Februar 2010, 13:07:32 »
Diese Erde wächst aber nicht mit der Bevölkerung und ist jetzt schon hoffnungslos übervölkert. Früher oder später muss man dem Rechnung tragen. In Sachen Rente z. B. dadurch, dass man das Volkseinkommen anders aufteilt. Wenn immer weniger Arbeitskräfte benötigt werden, muss man eben andere Lösungen finden.

Wohin sollte das führen? Zur Ein-Kind-Politik wie in China?

Kinder gehören zu den meisten Lebensentwürfen zwingend dazu. Das ist eben auch irgendwie das biologische Ziel des Modells Mensch.

Angebot und Nachfrage der natürlichen Ressourcen werden sich schon regulierend bemerkbar machen mit der Zeit. Momentan ist es aber in D so, dass zu wenig Kinder vorhanden sind, um das ökonomische Gleichgewicht der nächsten Jahrzehnte zu garantieren.

Da Familien von Hartz IV aber besser bedacht werden, der Arbeitnehmer seinen Lohn aber unabhängig von der Größe seiner Familie erhält, gibt es hier einen Konflikt.

Dafür war ja die Kindergeldregelung gedacht.

Offline ElTorro

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Re:Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #52 am: 15. Februar 2010, 13:08:12 »
Dafür hagelt es gleich Punktabzüge, wetten?

Who cares?

Yossarian

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Re:Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #53 am: 15. Februar 2010, 13:11:09 »
Bezieht Daddy und erzählt ihr, dass sie damit irgendwelche Altschulden abbezahlt. Sie lässt das alles schon immer mit sich machen. Angeblich sind jetzt (nach vier Jahren Pflege) noch nicht mal die Zinsen der Familienschulden (ehemals vor etlichen Jahren so um die 3 TDM) gedeckt.

Der hat kein Alzheimer, der ist ein Arschloch. Sie soll ihn vor die Alternative stellen, das Pflegegeld rauszurücken oder aber sich von einem anonymen Pflegedienst den Arsch abputzen zu lassen.

Für wen hortet er die Kohle eigentlich, wenn er in absehbarer Zeit eh nicht mehr weiß, wie er heißt und wo er wohnt? Der eizige, der Spaß an der gebunkerten Kohle haben dürfte ist das Sozialamt, das den absehbaren Heimplatz im Pflegeheim bezahlt.

Zitat
Wo wären wir, ohne solche echten Menschen?

Ein ganzes Stück weiter, allerdings mit einer stark erhöhten Quote von arbeitslosen Psychiatern und Psychologen.

Offline ElTorro

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Re:Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #54 am: 15. Februar 2010, 13:13:35 »
Wohin sollte das führen? Zur Ein-Kind-Politik wie in China?

Keine Ahnung. Ich persönlich habe mich auf ein Kind beschränkt (allerdings zwei weitere mit aufgezogen).


Angebot und Nachfrage der natürlichen Ressourcen werden sich schon regulierend bemerkbar machen mit der Zeit. Momentan ist es aber in D so, dass zu wenig Kinder vorhanden sind, um das ökonomische Gleichgewicht der nächsten Jahrzehnte zu garantieren.

Tatsache ist aber, dass sowohl in D als auch weltweit die Kinderzahl umgekehrt proportional zu Einkommen und Wohlstand ist. Und dass die Weltbevölkerung weiterhin explodiert, obwohl jetzt schon kaum alle satt zu bekommen wären (selbst wenn das Einkommen gerechter verteilt wäre).

Dafür war ja die Kindergeldregelung gedacht.

Im konkreten Diskussionspunkt reicht das Kindergeld aber nicht aus, um einen Geringverdiener mit Familie besser als eine Familie zu stellen, die von Hartz IV lebt.

marple

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Re:Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #55 am: 15. Februar 2010, 13:21:04 »
Im konkreten Diskussionspunkt reicht das Kindergeld aber nicht aus, um einen Geringverdiener mit Familie besser als eine Familie zu stellen, die von Hartz IV lebt.

Ja klar, aber sollte man deswegen jetzt die Geburtenrate oder das Kindergeld neu regulieren?

marple

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Re:Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #56 am: 15. Februar 2010, 13:25:50 »
Dafür ist es schon lange zu spät. Momentan muß man sich sogar Sorgen machen, ob es gut ist, wenn zu den vielen Alten auch noch viele prekäre Junge hinzukommen mit all ihren Problemen: schlechte Bildung und Ausbildung, steigende Zahl von Übergewichtigen, in Zukunft auch viele frühzeitig Schwerhörige. Oder ist das nur Panikmache?

Das ist alles ein und das selbe Grundproblem: Unzureichendes Familieneinkommen heisst eben häufig schlechtere Bildungschancen, billigere Sättigung durch kH-reiche Falschernährung etc.

Schwerhörigkeit? Meinst du durch zu laute Musik und MP3-Player etc.? DAS ist aber konsumfördernd und damit nicht bäh.<---Ironie!

Conte Palmieri

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Re:Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #57 am: 15. Februar 2010, 14:14:01 »
Fast Food ist teurer und ungesünder als selber kochen. Trotzdem wird nicht selber gekocht. Am Geld kann es also nicht liegen.
Nur, damit wir wissen, von was die Rede ist: Ein BigMac mit kleinen Pommes und kleinem Cola kostet 4,99€. Für die Ernährung eines Kindes unter 14 Jahren sind im Hartz IV - Regelsatz 2,43€ pro Tag vorgesehen.

Offline Stachelhaut

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Re:Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #58 am: 15. Februar 2010, 14:34:48 »
Siehe oben und Artikel. Für einen Alleinstehenden reicht bereits ein geringerer Mindestlohn. Da Familien von Hartz IV aber besser bedacht werden, der Arbeitnehmer seinen Lohn aber unabhängig von der Größe seiner Familie erhält, gibt es hier einen Konflikt.



Das halte ich für sehr kurzsichtig gedacht. Alles ist auf Wachstum ausgerichtet. Mehr Bevölkerung, mehr Umsatz usw. Diese Erde wächst aber nicht mit der Bevölkerung und ist jetzt schon hoffnungslos übervölkert. Früher oder später muss man dem Rechnung tragen. In Sachen Rente z. B. dadurch, dass man das Volkseinkommen anders aufteilt. Wenn immer weniger Arbeitskräfte benötigt werden, muss man eben andere Lösungen finden.

Dem stimme ich in vollem Umfang zu.
The union is behind us, we shall not be moved.

marple

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Re:Moral nur noch ein überflüssiger Luxus?
« Antwort #59 am: 15. Februar 2010, 15:39:46 »
Das sehe ich anders, aber die Diskussion hatten wir schon. Fast Food ist teurer und ungesünder als selber kochen. Trotzdem wird nicht selber gekocht. Am Geld kann es also nicht liegen.

Auch wenn selber gekocht wird, macht weniger Geld dicker. Grund sind die - nicht umsonst so genannten - Sättigungsbeilagen: Reis, Kartoffeln, Nudeln, Brot. In ausgewogenem Verhältnis sind sie okay. Aber wenn aus Geldgründen diese Beilagen in wesentlich größerer Menge als das (teurere) Fleisch und (teurere) frische Gemüse auf dem Teller laden, damit du mit weniger Geld satter wirst, wirst du dick. Noch mehr, wenn du statt zu dem (teureren) Schwarzbrot zu Toastbrot (49 Cent Aldi) greifst. Das ist die sogenannte dickmachende Aldidiät. Kohlenhydrate. Das hat mit fast food zunächst nichts zu tun. Fakt ist - am schnellsten und nachhaltigsten sättigen kohlenhydratreiche Nahrungsmittel. Die sind billig. (Von dem hochschiessenden Insulinspiegel nach viel kH, der dann wieder Hunger auslöst, den du am schnellsten mit kh löschst, will ich gar nicht anfangen, das wird sonst zu theoretisch)

Das habe ich mir nicht selber ausgedacht, dazu gibts Untersuchungen, von denen ich aber jetzt ad hoc nicht weiss, wo ich sie gelesen habe. Und ich habe Augen im Kopf - weder meine Mutter noch meine Hartz-Freundin haben mehr als zwei (von mir spendierte) Burger in ihrem Leben gegessen. Trotzdem sind beide dick. Muttern aus ihren ewigen Geldspargründen, die mittlerweile patologisch sind und Freundin hat keine Kohle für MacDoof und Co. Beide essen aber unverhältnismäßig viel Reis und Kartoffeln (hier noch schlimmer meistens diesen Instantkartoffelbrei und Reis nur aus dem Beutel), Toastbrot in rauhen Mengen, oft nur mit Butter und Salz, weil sie sich die Wurst sparen. Relativ wenig Süßzeugs. Seltenst Fleisch, das nicht zermahlen oder billig konserviert wurde. Schon gar niemals Steak oder ähnlich Hochwertiges. Gemüse nur aus der Dose, ist billiger. Und da kannst du dir den Mund fusselig reden, mit ihrem Vorrechnen gewinnen sie jedes Mal die Preisstreitereien.