Und wenn Du nichts mehr hast, das Du verkaufen könntest?
Und wenn ich einfach nur nicht mehr weiß, was ich so im Keller habe, weil ich seit Jahren nicht mehr nachgesehen habe, weil ich dazu erst mal das Licht reparieren müßte, aber jedes Mal das Geld für die Glühbirne erst für was anderes ausgebe?
Das Land ist ja nicht so mittellos. Es gibt In- und Auslandsvermögen und es gibt die wohlhabende orthodoxe Kirche. Es ist doch zumutbar, daß man da mal rangeht und das wurde von Syriza erwartet. Überraschenderweise tut sich in der Richtung gar nichts. Daß die inneren Widerstände vielleicht zu groß sind, ist nicht Schuld der EZB oder des Auslands. Es ist aber nicht nur das. Varoufakis verlangt ein europäisches Investitionsprogramm, was aber eine reine Nebelkerze ist, denn Griechenland ist jetzt schon nicht in der Lage, ihm zustehende Fördergelder abzurufen, weil man in dem Land einfach keine Investitionen machen kann. Daran wird auch mehr Geld nichts ändern, wenn das dann auch wieder nicht abgerufen wird.
Der bequeme Weg für Griechenland wäre dann weiterhin einfach nur die Defizite zu finanzieren, aber darf man wirklich nicht darauf hinwirken, daß das Land sich in die Lage versetzt, auch mal was aufzubauen? Entbürokratisierung, Monopole abbauen, Berufe öffnen, Gründstückskataster... Es gibt so viele Forderungen, aber man sieht nicht, daß da überhaupt der Versuch unternommen wird.
Jetzt bitte nicht das tatsächliche Elend vieler Griechen verwechseln / vermischen mit der metaphorischen Umschreibung des Verhaltens aktueller und gewesener griechischer Regierungen!
Das kann man aber nicht trennen. Zumindest muß man dann die Schuld bei den diversen griechischen Regierungen suchen und nicht außerhalb. Ohne eine gewisse Selbsterkenntnis wird es nicht gehen.