Conte, wie kommst du als Individualist überhaupt dazu, dich in einer starren Gruppe aufgehoben fühlen zu wollen? DAS verstehe ich nicht. Ich kann weder eine Partei, noch eine andere politische/künstlerische/berufliche/private Gruppierung finden, in der ich mich wiederfinde. Der Einzige, der so denkt, wie ich, bin ich.
Noch nicht mal in der Familie bleibe ich unangemotzt mit meinen Ansichten. Ich habe sicher berichtet, dass sogar meine Lieblingsschwester mich ziemlich übel angegangen ist, weil sie es "unmöglich findet, dass ich als Frau gegen Alice Schwarzer bin. Ich als Frau müsste hinter jeder Frauenaktivistin stehen." Auf meine Widerworte ich würde nicht "als Frau" denken und reden, sondern als eigenständiger Mensch, wurde ich als Verräterin bezeichnet.
Ich glaube, es ist die allgemeine Crux, dass vielschichtigere Menschen sich eben nicht organisieren können und damit aus dem aktiven Entscheidungsprozess ausfallen.
Es sei denn, sie schaffen es, sich als Einzelperson durchzukämpfen.
