Der Thread für alle, die mitteilungswürdige Erlebnisse mit Handwerkern haben.
Nr. 1 Die neue Heizung
Nach langem Zögern haben wir uns letztes Jahr entschieden, die alte Junkers Therme durch eine moderne Niedertemperaturheizung ersetzen zu lassen. Das Problem war die Ersatzteilmangellage.
Die beauftragte Heizungsfirma unterbreitete im Oktober ein Angebot, das wir nicht ausschlagen konnten. Im Dezember fragte ich mal nach, wann mit dem Aus- und Einbau zu rechnen sei. Konnte der Freundliche nicht sagen.
Vor 2 Wochen dann die ersehnte Nachricht: Die Anlage sei da und könne eingebaut werden.
Gut, mitten im Winter die HA zu wexeln, ist vllt. nicht die schlaueste Idee, aber sei es drum.
Angesagt sind 2 Tage, das wird mann bei Temperaturen um 0 Grad wohl aushalten.
Die Therme hängt in der Küche, also muss die halbe EBK ausgebaut werden. Schlauerweise hat ich bei der Planung der Küche bereits den Austausch der Therme im Kopf, so dass sich der Aufwand in Grenzen hielt.
Mittwoch morgen pünktlich 7:45 Uhr erscheint der erste Geselle, verschafft sich einen Überblick und wartet auf den 2., der dann eine ½ h später erscheint. Sie schaffen ihr Werkzeug heran und fingen an zu schaffen. Bis 11 Uhr. Sie kämen gegen 12:30 Uhr wieder, wird angekündigt. Großzügig vom Chef, denen 1 ½ h Mittagspause zu gönnen.
Tatsächlich erscheinen sie wohlgesättigt und genährt und rödeln weiter. Bis um 15:00 Uhr. Dann wird verkündet, dass sie morgen gegen 8 weitermachen würden.
AHA! Handwerk 2.0. Die worklife balance muss halt stimmen. Dass seit dem Morgen die Anlage aus war und auch kein Wasser mehr gewärmt wurde, war halt unser Prob, Warum wexeln wie die HA auch im Januar. Aber auch hier hatte pappa vorgesorgt und die Hütte am Dienstag noch mal ordentlich aufgewärmt. Soll der Habeck doch frieren.
Ich warf einen Blick in die Küche und stellte fest, dass anstatt der alten Therme eine niegelnagelneue moderne Therme hing. Das hatten sie immerhin geschafft. Ansonsten sah die Küche aus, als ob eine Bombe eingeschlagen wäre. Überall lag Werkzeug herum, Verpackungsmaterial, Müll und Dreck und irgendwelche Sachen, die wohl noch auf den Einbau warteten. Togal. Die Hütte kühlte langsam aus und der Heizlüfter kam nicht dagegen an.
Am nächsten Morgen erschien der 1. pünktlich um 8:15, der andere um 8:30. Gut, früh aufstehen schadet der Gesundheit. Die Wohnzimmertemperatur betrug mittlerweile ordnungsgemäße 19 Grad, so wie in öffentlichen Gebäuden vorgeschrieben. Dann werkelten sie weiter bis um 11, das kannte ich ja schon. Zurück waren sie dann um 13:30, vllt. dauerte der Toilettengang etwas länger. Sie montierten das Abgasrohr (darauf komme ich weiter unten noch mal zurück).
Dann der erste Probelauf. Der Wassertank füllte sich, das Gas verbrannte und das Wasser wurde warm. Freudentänze. Dann fasste einer den Heizkörper an und verkündete Schreckliches. Der wurde nicht warm. Der Kundige der Beiden befasste sich erst mit der Bedienungsanlage und dann mit der Steuerung. Juchuh, auch die Heizung heizte. Doch dann ein (sattsam bekanntes) Oh, Oh, verbunden mit tiefem Schweigen. Die Heizung meldete eine Fehlermeldung, mit der keiner gerechnet hatte. Die auch keiner kannte. Der Kundige kontaktierte die Hotline und nach nur 15 min hatte er einen am Ohr. Er schilderte das Prob und wie sich herausstellte, war das Prob dort hinreichend bekannt. Werkseitig sei ein Temperaturfühler falsch angeschlossen worden, das sei durch den Kundendienst schnell zu beheben. Meine höfliche Frage, wann der KD denn vorbeikomme, erntete zunächst betretenes Schweigen. Kleinlaut wurde was von 4-6 Wochen gemurmelt. „Aber die Anlage läuft ja!“ Aha, aber irgendeine Auswirkung wird der Fehler ja wohl haben, wandte ich ein. „Nee, damit sei nicht zu rechnen.“ Aha!
Außerdem müsse mann jetzt los (15:30 Uhr) und würde morgen noch mal wiederkommen, um restliche Dämmarbeiten durchzuführen.
Ich bebte innerlich mit Richter 12, aber ich konnte meinen Unmut ja nicht an den Beiden auslassen. Die bauen halt ein, was die Industrie liefert.
Um 22:30 Uhr verspürte ich eine gewisse Kühle und fasste den Heizkörper an; eiskalt. Da hat der Lümmel doch ein Automatikprogramm laufen lassen, dass die Heizung um 22:00 Uhr runterregelte. Immerhin hatten sie die Bedienungsanleitung dagelassen, was mich in die Lage versetzte, die Heizung manuell wieder hochzufahren. Wenn der Witzbold um 22:00 Uhr ins Bett geht, ist das seine Sache, aber warum steht er dann erst um Achte auf der Matte? Fragen über Fragen.
Tatsächlich erschienen beide kurz nach 8. Wie sich herausstellte, mussten sie nur deshalb noch mal wiederkommen, weil ihr Dämmmaterial den falschen Durchmesser hatte. Nach 30 min waren sie fertig, ich erhielt eine Kurzeinweisung und fort waren sie. Immerhin hatten sie nicht versucht, mir eine Unterschrift unter ein Abnahmeprotokoll abzunötigen.
Nu fuxen wir uns also langsam in die Anlage ein. Wenn ich es richtig verstanden habe, hat das Teil einen 50 l Brauchwassertank, der mit einer Durchlauferhitzerfunktion ausgestattet. Sprich: Wenn einer duscht, fährt die Heizung hoch und bringt das Brauchwasser auf abgelesene 80 Grad. Wenn dann einer in der Küche den Wasserhahn aufreißt, kommt ihm solches entgegen. Sehr merkwürdig.
Und offensichtlich reicht die Heizleistung nicht aus. Gössel Nr. 1 ging nach dem Gänslein duschen und hatte mehrfach Schockfrost-Momente.
Zurück zum Abgasrohr. Die alte Therme hatte ein Rohr mit Durchmesser von ca 17 cm. Die neue braucht nur 15 cm. In der Decke ist also um das Rohr herum ein Spalt von 1 cm. Wie ich feststellen durfte, pfeift es dort kalt herein. Vllt. ist das die notwendige Frischluftzufuhr; ich befürchte jedoch, es wurde die Dämmung vergessen. Hoffentlich haben sie auf dem Dach alles abgedichtet, ansonsten regnet es bei Gelegenheit rein. Muss ich mir nachher genau anschauen.
Positives zum Schluss:
Ich geh mal davon aus, dass die Heizungsfirma ungern auf ihre Scheine warten möchte und deshalb ordentlich Druck gemacht hat. Jedenfalls hat der KD sich gemeldet und angekündigt, dass sie Montag zwischen 7 und 12 die Anlage richten werden. Geht doch!
Nachtrag: Im Autobetrieb soll die Anlage am WE um 23:45 Uhr ausgehen und um 9 wieder anspringen. Um 11 beschwerte sich das gänslein, dass im Badezimmer kuschelige 17 Grad anlagen. Ich frag mich langsam, was für einen Mist ich mir da ins Haus geholt habe. Aber vllt. muss ich mich nur weiter einfuxen.