Autor Thema: Das Homeoffice  (Gelesen 31734 mal)

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Primus Flavius Fosssa

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Re: Das Homeoffice
« Antwort #90 am: 03. Februar 2021, 15:38:27 »
Ein oder zwei Tausender kostet das ja nicht mal neu. Ein guter 24-Zoll-Monitor kostet ...
Ein Hartz-IV-Empfänger hat typischer Weise 42,13€ im Portemonnaie und das Girokonto an Anschlag!
Nochmals die Frage: Auf welchem Planeten lebst du eigentlich?

Außerdem geht es eigentlich nicht darum: Der Arbeitgeber hat die Arbeitsmittel zu stellen, und daran wird nicht gerüttelt. Was sollte denn als nächstes kommen? Kriminelle Zustände wie in der Fleischbranche?
« Letzte Änderung: 03. Februar 2021, 15:40:06 von Conte Palmieri »

Offline Gianluca

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Re: Das Homeoffice
« Antwort #91 am: 03. Februar 2021, 16:21:18 »
So ein kleines verqueres Weltbild von Zuständen von Familien in Deutschland hast Du aber schon, Araxes, oder?
In einer 70-80 m² Wohnung mit zwei bis drei Kindern, bestenfalls noch im KiTa-Alter, mal soeben ein Homeoffice, und dann noch auf eigene Kosten, einrichten geht nicht. Da kann das Geraffel im Secondhand noch so günstig sein. Oder sollen alle Ich-AGs gründen? Hat schon mal nicht geklappt.
Einfach mal über den Tellerrand blicken.
Und dann womöglich noch für einen Job, der knapp über Mindestlohn bezahlt wird. Zumal da die Auswahl an Tätigkeiten, die Homeoffice überhaupt erlauben, auch eher überschaubar sein dürfte.
Meine Niederlassung hat den Vorteil, dass die Kollegen durchaus gut dotiert sind und weitestgehend noch kinderfrei sind. Da ist die Einrichtung einer Arbeitsecke oder die Nutzung des Esstisches eher kein Problem. Und die die Kinder haben, haben erkannt, dass Homeoffice eher nicht das Pralle für sie ist.
In meiner "Arbeitswohnung" ist das wumpe. Die ist extra dafür angemietet, dass ich fern der Heimat meinem Job nachgehen kann. Da ist das wurscht ob und wie ich meine Einrichtung nutze. Sie, die Wohnung, wurde auch entsprechend eingerichtet. Das ist mit Sicherheit die Ausnahme und nicht die Regel.
Ich hatte mal einen Sixpack - steht mir nicht!

Offline Araxes

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Re: Das Homeoffice
« Antwort #92 am: 03. Februar 2021, 17:08:26 »
Ein Hartz-IV-Empfänger hat typischer Weise 42,13€ im Portemonnaie und das Girokonto an Anschlag!
Nochmals die Frage: Auf welchem Planeten lebst du eigentlich?

Auf dem, wo Hartz4-Empäfnger typischerweise nicht im Home-Office arbeiten?

Auf dem, wo man nicht gegen jedes Anliegen mit einer Minderheit argumentiert? Flei-Rente? Aber die Dachdecker! Steuervereinfachung? Aber die Trinkgelder!Ständig geht es in diesem Land nur so. Jedes Vorhaben wird mit Partikularinteressen torpediert.

Zitat
Außerdem geht es eigentlich nicht darum: Der Arbeitgeber hat die Arbeitsmittel zu stellen, und daran wird nicht gerüttelt. Was sollte denn als nächstes kommen? Kriminelle Zustände wie in der Fleischbranche?

Ich würde dich vermutlich nicht einstellen. Du bist einer von denen, die von Anfang und immer schwierig sind und die man dann nicht mehr los wird. Die Sorte, die überall immer Hindernisse sieht und genau aufzählen kann, warum was nicht geht, aber komischerweise genau im Kennen ihrer Rechte außerordentlich fit ist.

Du siehst im Arbeitgeber einen Gegner. Die meisten sind das nicht. Du erwartest Paragraphentreue? Wundere dich nicht, wenn du sie bekommst. Dann kann man sich mal deinen Arbeitsvertrag angucken und wenn da drinsteht, daß du 2 Monate im Jahr Reisetätigkeit hinnehmen muß, dann testet der AG vielleicht mal aus, wie dir das gefällt. Das passiert eben, wenn man mit seinem Auftreten so einen Stimmung verursacht.
« Letzte Änderung: 03. Februar 2021, 17:16:17 von Araxes »

Offline Araxes

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Re: Das Homeoffice
« Antwort #93 am: 03. Februar 2021, 17:29:30 »
Mir wurde übrigens zum Lehrbeginn 1986 eine Liste von Dingen gegeben, die ich mir besorgen soll. Ich erinnere mich an:
Arbeitshose
Arbeitsschuhe
Gummistiefel
Gummihandschuhe
Gärtnermesser
der Zander (Handwörterbuch der Pflanzennamen)

Gestellt wurde eine Wattejacke.

...und das war sogar Sozialismus.

Man musste das alles immer selber ersetzen. Gar nicht so einfach bei einem Arbeitstag von 8,75h (Pausen extra) und 18 Tagen Urlaub. Für das Rumgerenne in der Mangelwirtschaft blieb da nicht viel Zeit. Haben wir uns beklagt? Jedenfalls nicht darüber.
« Letzte Änderung: 03. Februar 2021, 17:36:44 von Araxes »

Offline Yossarian

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Re: Das Homeoffice
« Antwort #94 am: 03. Februar 2021, 18:26:26 »
So ein kleines verqueres Weltbild von Zuständen von Familien in Deutschland hast Du aber schon, Araxes, oder?

Das ist offensichtlich. Das hat er aber schon immer und läßt davon nicht ab, obwohl hier genug Leute mit Kindern sind, die ihn ständig und seit Jahren eines besseren belehren.

Es wird Zeit, daß seine Ehefrau ihm eine brasilianische Großfamilie beschert, damit er wirklich mitreden kann.  :evil

Man braucht doch kein Arbeitszimmer. Habe ich auch nicht. Es wird sich doch irgendwo ein Platz finden, wo man einen Tärendö für 30 Euro hinstellen kann.

Du weißt aber schon, daß kleine Kinder keine Pausentaste haben? Oder wie dachtest Du Dir das, wenn man keine Tür hinter sich zumachen kann beim Arbeiten?

Zitat
Warum sieht man in Deutschland immer nur Hindernisse?

Ich sehe nicht nur Hindernisse. Aber ich wäge ab und bin nicht blind euphorisch.

Sicher kann Homeoffice eine ganz tolle Sache sein. Es ist auch toll, daß es auf einmal klappt, Videokonferenzen abzuhalten und nicht mehr für jeden Scheiß das untere und mittlere Management in den Businessflieger gesetzt wird.
"I came to a point where I needed solitude and just stop the machine of thinking and enjoying what they call living, I just wanted to lie in the grass and look at the clouds."

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Offline Kulle

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Re: Das Homeoffice
« Antwort #95 am: 03. Februar 2021, 19:12:01 »
.....Du weißt aber schon, daß kleine Kinder keine Pausentaste haben? Oder wie dachtest Du Dir das, wenn man keine Tür hinter sich zumachen kann beim Arbeiten?...

Vielleicht hat er eine an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit wie ich und muss nur seine Hörgeräte ausschalten und Ruhe ist im Karton.

Offline Kulle

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Re: Das Homeoffice
« Antwort #96 am: 03. Februar 2021, 19:21:08 »
Mir wurde übrigens zum Lehrbeginn 1986 eine Liste von Dingen gegeben, die ich mir besorgen soll. Ich erinnere mich an:...

Das ist übrigens seit langen dass du was sehr persönliches von dir gibst. Demzufolge bist du gerade 50 oder wirst es demnächst.
 
Arbeitsklamotten werden in den alten Bundesländern gestellt. Ist kein Muss. Wird aber meist gemacht. Ich hatte mich mit meiner DDR-Kluft 1990 im Wessiebetrieb geschämt. Bis die dann mir neue Klamotten gestellt haben.

Zurück im Osten war das Problem wieder da.

Offline Gianluca

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Re: Das Homeoffice
« Antwort #97 am: 03. Februar 2021, 19:49:15 »
Einem Banker wird der schlecht sitzende Anzug nebst unpassender Krawatte auch nicht gestellt  :evil
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Offline Kulle

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Re: Das Homeoffice
« Antwort #98 am: 03. Februar 2021, 19:56:38 »
Einem Banker wird der schlecht sitzende Anzug nebst unpassender Krawatte auch nicht gestellt  :evil
Die Türken haben doch auch alle einen Anzug, egal wie Scheiße er aussieht, an. (gelebtes Vorurteil)

Primus Flavius Fosssa

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Re: Das Homeoffice
« Antwort #99 am: 04. Februar 2021, 08:26:21 »
Das ist übrigens seit langen dass du was sehr persönliches von dir gibst. Demzufolge bist du gerade 50 oder wirst es demnächst.
Vielleicht hätte er Gärtner bleiben sollen, dann wäre er mehr an der frischen Luft.

Primus Flavius Fosssa

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Re: Das Homeoffice
« Antwort #100 am: 04. Februar 2021, 08:27:58 »
Einem Banker wird der schlecht sitzende Anzug nebst unpassender Krawatte auch nicht gestellt  :evil
Deshalb sitzt der ja auch so schlecht.

Das ist noch das angenehme an meinem Job: Es gibt keine "Dresscode". Nackt ist unzulässig, alles andere ist egal.

Offline DieFrau

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Re: Das Homeoffice
« Antwort #101 am: 04. Februar 2021, 10:48:43 »
Von einem Homeoffice Gebot habe ich bisher nicht gehört. Also soll jeder für sich entscheiden, ob ein Homeoffice mit Familie und Wohnsituation  unter einem Hut zu bringen ist.

Es ist auch eine Frage der Mentalität und Organisationsgeschick.

Das gilt sowohl für AG und AN. In dem aktuellen Ausnahmezustand sollte man mit dem zufrieden sein, was angeboten wird aber auch wach bleiben, dass aktuell geltende Ausnahmen nicht zum selbstverständlichen Regeln werden.
Unzufriedene AN/AG wird in jeder Suppe ein Haar finden, an der Suppe liegt es nicht.

« Letzte Änderung: 04. Februar 2021, 10:50:30 von DieFrau »
Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Geist ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat!...Einstein

Offline Yossarian

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Re: Das Homeoffice
« Antwort #102 am: 04. Februar 2021, 11:01:39 »
Einem Banker wird der schlecht sitzende Anzug nebst unpassender Krawatte auch nicht gestellt  :evil

Die hatten zumindest früher auch einen besonders fiesen Dresscode. Untere Chargen *durften* keine vernünftigen Klamotten tragen. Ich weiß nicht, ob das heute noch so ist. Aber mir taten die immer leid.

Coronabedingt sind jetzt im Zivilrecht Gerichtsverhandlungen per Videokonferenz erlaubt (§ 128a ZPO). Das treibt die merkwürdigsten Blüten. Die Kollegen auf meiner Anwaltsmailingliste diskutieren heiß, ob man zu so einer Onlineverhandlung daheim bzw. in der Kanzlei vor dem Bildschirm eine Robe tragen soll. Einzelne Gerichte verlangen das sogar. Manche gehen soweit, daß man seinen Ausweis in die Kamera halten soll, um sich zu identifizieren. Himmelherrgott, wenn ich meinen Moppedschraiber in meine Robe stecke und zu Gericht schicke, fragt den auch keiner, ob er wirklich ich ist!
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Offline Gianluca

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Re: Das Homeoffice
« Antwort #103 am: 04. Februar 2021, 12:01:41 »
Von einem Homeoffice Gebot habe ich bisher nicht gehört. Also soll jeder für sich entscheiden, ob ein Homeoffice mit Familie und Wohnsituation  unter einem Hut zu bringen ist.
Das ist so nicht ganz richtig:

Kurzform der geltenden Corona-Verordnung:
Arbeitgeber werden verpflichtet, ihren Mitarbeitern Homeoffice anzubieten - soweit keine zwingenden betriebsbedingten Gründe entgegenstehen. Die Beschäftigten sind nicht verpflichtet, Homeoffice zu nutzen.

Über die zwingend betriebsbedingten Gründe wird sicherlich zu sprechen sein bzw. hier ist die Darlegung durch den AG erforderlich.
« Letzte Änderung: 04. Februar 2021, 12:04:54 von Gianluca »
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Offline DieFrau

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Re: Das Homeoffice
« Antwort #104 am: 04. Februar 2021, 12:30:01 »

Kurzform der geltenden Corona-Verordnung:
Arbeitgeber werden verpflichtet, ihren Mitarbeitern Homeoffice anzubieten - soweit keine zwingenden betriebsbedingten Gründe entgegenstehen. Die Beschäftigten sind nicht verpflichtet, Homeoffice zu nutzen.

Anderes habe ich behauptet. Die Pflicht trifft den AG dem AN ein "Angebot" zu machen, das je nach Möglichkeit und Erfordernisse angenommen oder abgelehnt werden. Wäre eine Erledigung der Aufgaben im Wohnort nicht möglich, aus welchem Grund auch immer, kann der AN auch in der Arbeitsstätte gehen. In der jetzigen Situation besteht kein Homeoffice Pflicht für AN.
Deswegen muss AN eine Ablehnung unterschreiben, wenn er das Angebot nicht annimmt. So läuft es zumindest nach der neuen Verordnung im öffentlichen Dienst.


Zitat
Über die zwingend betriebsbedingten Gründe wird sicherlich zu sprechen sein bzw. hier ist die Darlegung durch den AG erforderlich.

Ob der Staat die Umsetzung jetzt kontrolliert, weiß ich nicht. Hier ging es sehr schleppend mit der Genehmigung der Telearbeit. Ein Ermessenentscheidung in den Händen von Sachgebietleitern. Die, die mit Technik und Führungsqualität gesegnet sind haben das beste rausgeht und die anderen waren fleißig den Weg mit Steinen zu sperren.
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