Autor Thema: Was mir wegen Corona auf den Keks geht  (Gelesen 280939 mal)

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Primus Flavius Fosssa

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #540 am: 14. Mai 2020, 16:55:12 »
Es werden eher 100.000.
Und natürlich müssen wir die übrigen Probleme auch im Auge behalten, deswegen wird ja auch Tempo 130 wieder diskutiert.

Offline Araxes

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #541 am: 14. Mai 2020, 21:08:25 »
Es werden eher 100.000.

Blödsinn.

Zitat
Und natürlich müssen wir die übrigen Probleme auch im Auge behalten, deswegen wird ja auch Tempo 130 wieder diskutiert.

Sei konsequent und fordere Tempo 0. Bei Tempo 130 gibt es immer noch Unfalltote. Anderenfalls mußt du dich fragen lassen, warum du so unterschiedliche Maßstäbe ansetzt. Und du solltest natürlich selber auch nicht mehr Autofahren. Das ist gefährlich.

Offline Kulle

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #542 am: 14. Mai 2020, 21:18:06 »
Blödsinn....

Weil? Zum Zeitpunkt der Einschränkungen hatte man hauptsächlich Italien seine katastrophale Zustände gesehen. Das wollte man hier verhindern und hat es auch geschafft. Dafür bin ich mehr als dankbar.

Im Nachhinein hätten wir wohl nicht so hart durchgreifen müssen. Und denoch ist das Virus da draußen.

Offline Araxes

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #543 am: 14. Mai 2020, 21:38:02 »
Weil? Zum Zeitpunkt der Einschränkungen hatte man hauptsächlich Italien seine katastrophale Zustände gesehen. Das wollte man hier verhindern und hat es auch geschafft. Dafür bin ich mehr als dankbar.

Klar, war ja auch richtig, allerdings nicht alles. Aber wie kommt er auf 100.000 Tote? Wir haben jetzt 7723.

Zitat
Im Nachhinein hätten wir wohl nicht so hart durchgreifen müssen. Und denoch ist das Virus da draußen.

Und es wird weiterhin umgehen. Der Impfstoff bis Ende nächsten Jahres ist äußerst optimistisch. Vielleicht dauert es auch 10 Jahre oder es gibt nie einen. Was will man dann machen? Die Schulen weiterhin schließen? Darauf muß man eine Antwort geben und erklären, wie man damit umgehen will. Der jahrelange Lockdown kann es nicht sein.

maxim

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #544 am: 14. Mai 2020, 22:36:38 »
Klar, war ja auch richtig, allerdings nicht alles. Aber wie kommt er auf 100.000 Tote? Wir haben jetzt 7723.
Wieso ist das so schwer vorzustellen ?
USA  bei 87000 Toten.
Spanien bei 27000
Zwischenstand gegen Ende der ersten Welle
Das Virus breitet sich jetzt auf der Südhalbkugel aus. Es kommt wieder.

Zitat
Und es wird weiterhin umgehen. Der Impfstoff bis Ende nächsten Jahres ist äußerst optimistisch. Vielleicht dauert es auch 10 Jahre oder es gibt nie einen. Was will man dann machen? Die Schulen weiterhin schließen? Darauf muß man eine Antwort geben und erklären, wie man damit umgehen will. Der jahrelange Lockdown kann es nicht sein.
Wo gibt es einen jahrelangen Lockdown und wer will das ?
Der Lockdown wird gerade schrittweise aufgehoben. Geschäfte, Schulen,  Gastronomie wird alles mit Auflagen geöffnet.



Offline simplemachine

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #545 am: 14. Mai 2020, 22:54:08 »
Angenommen du verdienst an einem Mitarbeiter 10% pro Jahr. Dann mußt du den 10 Jahre haben, um den mit der Marge 1 Jahr unbeschäftigt halten zu können.

Nun, zum einen haben wir keine Jahreszeiträume der Krise in D, sondern gerade mal 2 Monate und die meisten Branchen haben schon seit ein ein paar Wochen wieder auf. Wenn Betriebe - oder Private - keine 6 Wochen auf Reserve durchhalten können, erscheint mir das schon fragwürdig, zumal Kreditlinien ausgeschöpft werden können. Zum anderen haben wird die Kurzarbeit, damit kann man Arbeitnehmer auf Staatskosten in den Stand-By-Modus schicken. Kündigungen gehen natürlich auch. Niemand zahlt 1 Jahr lang Gehalt an unbeschäftigte Mitarbeiter. 
« Letzte Änderung: 14. Mai 2020, 22:55:44 von simplemachine »

Offline Araxes

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #546 am: 14. Mai 2020, 23:39:30 »
Niemand zahlt 1 Jahr lang Gehalt an unbeschäftigte Mitarbeiter.

Ja, und niemand zahlt ein Jahr lang Miete für ein geschlossenes Restaurant. Du machst dir das viel zu einfach. In Deutschland will kaum noch einer Selbständiger oder Unternehmer sein, aber gute Ratschläge gibt's kostenlos.

Wir reden hier auch nicht über 6 Wochen. Es ist jetzt schon länger. Sei versichert, daß jemand, der sich eine Existenz aufgebaut hat, erst sämtliche Reserven ausschöpft und sich komplett überschuldet, bevor er die Sache aufgibt. Da wirken solche Sprüche wie deine wie der blanke Hohn.

Wir reden hier über Ansichten wie die von Conte, die auf die Frage nach der Dauer der Einschränkungen antworten: "So lange wie nötig." Ironie am Rande: auf einmal beruft er sich auf den Sozialstaat, der das ja abfedert. Plötzlich kriegt Hartz4 einen anderen Klang?

Immerhin hat er eine Antwort gegeben. Also, wie lange muß deiner Meinung nach ein Betreiber eines Restaurants oder Hotels durchhalten können? Und wie lange können die Gemeinden das? Berlin bricht jetzt 90% der Gewerbesteuer weg. Wem kürzen wir nun was weg?

Und es trifft die Leute eben sehr ungleich. Im ÖD und bei den Rentnern merkt man fast nichts. In Berlin schaffen die Strafrichter nur noch 12% ihres gewöhnlichen Pensums. Weil man nicht mehr verhandeln kann? Oder weil sie noch alles mit Papier und Aktenordnern machen? Vielleicht sollten wir einen Richter, der nichts mehr tut oder tun kann, auch mal in Kurzarbeit schicken?

Und nächstes Jahr kriegen wir wegen des Rückgangs der Nettolöhne eine Diskussion über Rentenkürzungen.

Und wenn die Rücklagen aus der ALV aufgebraucht sind, sollten wir vielleicht auch das Kurzarbeitergeld einstellen?

Da kommen einen Menge sehr unschöne Dinge. Wenn man das wirklich so wie von einigen gefordert durchhalten will, dann sind wir ein ärmeres Land. Dann gibt es vieles nicht mehr.
« Letzte Änderung: 14. Mai 2020, 23:46:30 von Araxes »

Offline phoenix

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #547 am: 15. Mai 2020, 02:38:01 »
Zwischen "überhaupt" und "nur" gibt es noch Möglichkeiten.

Das ist es nicht. Es scheint hier Verfechter des maximalen Kollateralschadens "für die Sache" zugeben. Das ist ja ok, aber dann sollte man konsistent sein und bei der nächsten Grippewelle das gleiche fordern. Wenn nicht, muß mir jemand erklären, was die Kriterien sind. Es gibt Leute, die den Anschein erwecken, als gäbe es die nicht. Es sind Menschenleben bedroht, also Lockdown. Ob 1 oder 100 oder 100.000 ist völlig egal: Lockdown. Die Wahrheit ist aber, daß diese Abwägung schon immer gemacht wurde. Es will nur keiner daran erinnert werden. Anderenfalls müssten wir bei jeder Influenza-Welle den Lockdown machen.

Und als Antwort reicht mir auch kein hysterisches: "Ich will nicht sterben!"

Was man machen sollte und was wirklich und auch nach Abwägung machbar ist, sind halt, triviale Erkenntnis, 2 komplett verschiedene Dinge.
Bisher war ein Corona Virus nur lästig, jetzt gibt es halt anscheinend einen flexiblen Gassenhauer, der den Körper weitflächig angreift und weltweit Party feiert, leider.

Jetzt könnte man noch bissig und gehässig bemerken, dass die Evolution, in Kombination mit Wahrscheinlichkeit und Quantität, gepaart mit rationalem Denken und variabler Verweigerung des einzelnen Individiums , die Menschheit mal kräftig "aktiv"  evolutionär und genetisch aussiebt.

Aber hilft uns auch nicht wirklich, auch wenn ich auf gewisse Menschen bestimmt getrost verzichten könnte.

Das mit dem goldenen Mittelweg wurde ja bereits irgendwie schon erwähnt.
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." (Albert Einstein)

Offline Yossarian

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #548 am: 15. Mai 2020, 08:58:59 »
In Berlin schaffen die Strafrichter nur noch 12% ihres gewöhnlichen Pensums. Weil man nicht mehr verhandeln kann? Oder weil sie noch alles mit Papier und Aktenordnern machen?

Berlin ist ein schlechtes Beispiel bzw. ein Extremfall. Man muß allerdings sagen, daß die Justiz in allen Bundesländern kaputtgespart wurde, wenn auch nicht ganz so extrem wie in Berlin. Da war auch schon vor Corona allenfalls ein Notbetrieb möglich. Ich warte in einer Strafsache seit einem halben Jahr darauf, daß man es in Berlin mal auf die Reihe kriegt, mir die Ermittlungsakte zu schicken. Klar, daß da reihenweise auch gefährliche Tatverdächtige aus der Untersuchungshaft entlassen werden müssen, weil es die Staatsanwaltschaft einfach nicht schafft, innerhalb der gegebenen Fristen Anklage zu erheben.

In den letzten Wochen fanden auch keine Verhandlungen statt; da staut sich einiges auf, was abgearbeitet werden muß. Von "lustigen" Sachen wie ausgeschlossener Öffentlichkeit, die der Justiz eine Flut von Revisionen bringen wird, will ich da erst gar nicht anfangen.

Ob die Richter Papierakten oder elektronische Akten bearbeiten, ist da piepegal. Richter haben keine Anwesenheitspflicht; viele von denen arbeiten seit Jahren im Homeoffice und schauen außerhalb ihrer Sitzungstage nur bei Gericht rein, um abgearbeitete Akten in den Schreibdienst zu bringen, neue Akten auf der Geschäftsstelle zu holen und ein, zwei Stunden Dezernatsarbeit zu machen.

Zitat
Vielleicht sollten wir einen Richter, der nichts mehr tut oder tun kann, auch mal in Kurzarbeit schicken?

Es gibt gerade in so einem abgesoffenen Laden wie Berlin auch ohne mündliche Verhandlungen mehr als genug zu tun, um mal ein paar Rückstände aufzuarbeiten.
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— Jack Kerouac

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Primus Flavius Fosssa

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #549 am: 15. Mai 2020, 09:34:51 »
Sei konsequent und fordere Tempo 0. Bei Tempo 130 gibt es immer noch Unfalltote. Anderenfalls mußt du dich fragen lassen, warum du so unterschiedliche Maßstäbe ansetzt. Und du solltest natürlich selber auch nicht mehr Autofahren. Das ist gefährlich.
Denn Unterschied zwischen einer konstanten Gefährdung und einer, die exponentiell hochgeht, wenn sie ignoriert wird, kennst du?

Offline phoenix

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #550 am: 15. Mai 2020, 09:51:32 »
Schnauze halten hält gesund?

Nicht das verkehrteste Gegenmittel, aber schlecht für Politiker und andere Dampfplauderer.  :evil

Das scheint eine wirksames Mittel gegen viele Dinge zu sein.  :evil 8)
« Letzte Änderung: 15. Mai 2020, 10:29:15 von phoenix »
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." (Albert Einstein)

Offline phoenix

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #551 am: 15. Mai 2020, 09:56:10 »
Denn Unterschied zwischen einer konstanten Gefährdung und einer, die exponentiell hochgeht, wenn sie ignoriert wird, kennst du?

Bei höherer  Geschwindigkeit steigt die Gefährung auf jeden Fall quadratisch und damit auch nicht linear und ist auch nicht konstant.
« Letzte Änderung: 15. Mai 2020, 10:31:07 von phoenix »
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." (Albert Einstein)

Offline DieFrau

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #552 am: 15. Mai 2020, 10:16:46 »
Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Geist ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat!...Einstein

Offline phoenix

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #553 am: 15. Mai 2020, 10:33:10 »
Demnächst steht also die Gebärdensprache als nächste Fremdsprache an. 8)
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." (Albert Einstein)

Primus Flavius Fosssa

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #554 am: 15. Mai 2020, 13:21:55 »
Bei höherer  Geschwindigkeit steigt die Gefährung auf jeden Fall quadratisch und damit auch nicht linear und ist auch nicht konstant.
Ok, dann ist Tempo 90 vielleicht doch besser  :evil :evil