Autor Thema: Was mir wegen Corona auf den Keks geht  (Gelesen 280698 mal)

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maxim

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #450 am: 09. Mai 2020, 16:01:49 »
Nein, aber man hätte z.B. Kindergarten offenlassen können und Friseure.

Wir haben hier den Drosten und der sagt was ganz anderes. Der bezieht sich zum Beispiel auf eine Studie aus Nordfrankreich, wo in einer Schule 60% der Schüler und Lehrer positiv getestet wurden, d.h. die haben sich alle voneinander angesteckt. Der Streeck meint, wenn in einem Haushalt ein Kind infiziert ist, beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass mindestens ein Elternteil infiziert ist 60 Prozent.

Zitat
Es ist kein einziger Fall einer Ansteckung beim Friseur bekannt.
Das keine bekannt ist, heißt nicht, dass es keine geben kann. Wer rückt einem sonst noch so auf die Pelle wie der Friseur. Der kennt doch die Pickel des Kunden besser als der/die Partner(in).

Zitat
In Island wurde bei 13.000 Tests bei keinem einzigen Kind unter 10 Jahren der Virus nachgewiesen. Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC sagt ebenfalls, daß Kinder unter 10 Jahren nur 1 Prozent der Fälle darstellen. Die WHO sagt, daß sich Erwachsene kaum bei Kindern anstecken.
Die stochern alle nur im Dunkeln und sagen nächste Woche was anderes.  Ein Irrtum könnte teuer werden: Wenn ein Kind positiv ist, sind 3 Tage später alle Schüler, Lehrer, Geschwister, Freunde und Eltern positiv.
Die meisten Lehrer sind ü50 also kann man sich vorstellen, was dann los ist.
 

Offline Araxes

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #451 am: 09. Mai 2020, 16:55:41 »
Wir haben hier den Drosten und der sagt was ganz anderes.

Er sagt öfter mal was anderes.

Zitat
Der bezieht sich zum Beispiel auf eine Studie aus Nordfrankreich, wo in einer Schule 60% der Schüler und Lehrer positiv getestet wurden, d.h. die haben sich alle voneinander angesteckt.

Ein äußerst seltener Zufallstreffer und vielleicht haben sich da Kinder bei den Erwachsenen ansgesteckt.

Neben dem isländischen Befund gibt es eine Studie aus den Niederlanden. Es wurden in Hausarztpraxen Familien untersucht, in denen ein Mitglied Sars-CoV-2-positiv war. Kein Kind hatte sich angesteckt.

Zitat
Der Streeck meint, wenn in einem Haushalt ein Kind infiziert ist, beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass mindestens ein Elternteil infiziert ist 60 Prozent.

Mag sein.

Zitat
Das keine bekannt ist, heißt nicht, dass es keine geben kann.

Wenn keine bekannt ist, sind sie wohl selten. Wir werden es bald sehen.

Zitat
Die stochern alle nur im Dunkeln und sagen nächste Woche was anderes.  Ein Irrtum könnte teuer werden: Wenn ein Kind positiv ist, sind 3 Tage später alle Schüler, Lehrer, Geschwister, Freunde und Eltern positiv.

Dann müßte Schweden schon durchweg infiziert sein.

Zitat
Die meisten Lehrer sind ü50 also kann man sich vorstellen, was dann los ist.

Ihr haut immer Sachen raus, ohne euch mal kurz vorher zu informieren. Das sieht dann immer ein bißchen blöd aus.

https://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/lehrer-in-deutschland-laut-oecd-bericht-aelter-weiblich-gut-bezahlt-a-1167094.html

"Rund 41 Prozent der Grundschullehrer (Primarbereich), 48 Prozent der Lehrer an Gesamtschulen und Gymnasien (Sekundarbereich I) und 42 Prozent an der gymnasialen Oberstufe (Sekundarbereich II) sind mindestens 50 Jahre alt."

Offline simplemachine

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #452 am: 09. Mai 2020, 17:20:05 »
(Der Kerl unterstellt mir, ich würde Seuchenzüge und tausendfachen Tod erhoffen. Er will immer nur Spaltung und Hass. Ein Menschenfeind sondergleichen)

Müsste vor diesem Erkenntnishintergrund nicht ein gutmenschlicher Exorzismus durchgeführt werden? Ich stelle mir das so vor, dass die selbst ernannten Guten einen Kreis bilden und wiederholt die Worte sprechen: "Du mit einer anderen Ansicht, als die unsere, wir verbannen dich". 

Machen die Mainstream-Medien ja auch so ähnlich.

Offline simplemachine

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #453 am: 09. Mai 2020, 17:33:24 »
47 Jahre, ohne Corona wäre er sicher 47 ½ geworden  :-[

Bestimmt hat er keinen Mundschutz gehabt und die Hände nicht gewaschen.

Waren die Bisse des Tigers eine Vorerkrankung?

Geschmacklos.

Die Vorerkrankung bei Roy war übrigens Schlaganfall, aber er war seitdem jedenfalls nicht in einer lebensbedrohlichen Verfassung, da wäre noch einiges gegangen. Und der 47-jährige hatte sicher auch noch viel vor.

Offline DieFrau

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #454 am: 09. Mai 2020, 17:50:01 »
Geschmacklos.

Die Reihenfolge der zitierten Beiträge sagt doch einiges.


Zitat
Die Vorerkrankung bei Roy war übrigens Schlaganfall, aber er war seitdem jedenfalls nicht in einer lebensbedrohlichen Verfassung, da wäre noch einiges gegangen. Und der 47-jährige hatte sicher auch noch viel vor.

Das trifft genaso zu auf Opfer eines Gewaltverbrechens, Verkehrsunfälle, Brände, Naturkatastrophen,...etc
« Letzte Änderung: 10. Mai 2020, 16:33:51 von DieFrau »
Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Geist ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat!...Einstein

Primus Flavius Fosssa

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #455 am: 09. Mai 2020, 18:45:29 »
Ich wollte mich über den Rechtextremisten Boris Palmer möblieren, der behauptet hat, die Coronatoten hätten typischer Weise nur noch ein halbes Jahr zu leben hat. Wer selber ein eine derartige Gesinnung hat, kapiert das natürlich nicht.

Primus Flavius Fosssa

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #456 am: 09. Mai 2020, 18:46:43 »
Das Männerboard ist kein Mainstreammedium, du Pappnase.

Offline DieFrau

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #457 am: 09. Mai 2020, 18:54:17 »
Ich wollte mich über den Rechtextremisten Boris Palmer möblieren, der behauptet hat, die Coronatoten hätten typischer Weise nur noch ein halbes Jahr zu leben hat. Wer selber ein eine derartige Gesinnung hat, kapiert das natürlich nicht.

Dann lass die Toten in Ruhe und treibe deine politische Schlacht wo anderes. Das Forum hat in der Hinsicht einige Threads zu bieten.
« Letzte Änderung: 09. Mai 2020, 18:56:05 von DieFrau »
Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Geist ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat!...Einstein

Offline phoenix

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #458 am: 09. Mai 2020, 20:16:39 »
Ich bin mir da immer noch nicht ganz sicher. Die meisten Infektionen sind bei 20-24-jährigen. Man hätte erstmal nur die Orte schließen sollen, an denen die eng aufeinander sitzen, also Clubs, Bars Fitnessstudios und sowas. Trotzdem stecken die sich auch im Lockdown weiter untereinander an, weil die sich weiterhin treffen.
Nach aktuellem Wissenstand ist ein Virus nicht bewußt selektiv, wäre dem so, könnte ich Deiner Argumentation zustimmmen.

Wenn wir die Aktion nicht durchgezogen hätten, wäre hier auch die Hölle los gewesen.
Was ist an einer Exponentialfunktion so schwer verständlich, da fasse ich mir einfach mal an den Kopf?

Das ist wie ein geschmiertes Schneeballsystem, es bricht erst zusammen, wenn ihm der Nachschub ausgeht.

Der Lockdown (der keiner ist) wird doch sowieso durch offene Lidls und Kauflands konterkariert. Was bringt denn das, wenn man Spielplätze schließt (was für ein Quatsch), aber die Eltern die Kiddies dann zum Einkaufen mitnehmen?

Die Kiddies sitzen daheim fest und sind damit in Quarantäne.
Wenn man seine Kiddies mit Abstand mitschleppt als Rudel geht das, wenn das Rudel Abstand zu anderen Leuten hält.  :.)

Es gibt diese Ansicht, daß man das berühmte R noch weiter hätte runterbringen müssen. Ich weiß nicht, ob es das wert ist, dafür noch mehr Schaden anzurichten.

Das R und die Neuinfektionen als Paket. Doch.
Wenn es eine zweite Welle verhindert, dann bitte so hart es ist, in den sauren Apfel beißen.
Materielle Dinge kann man wieder aufbauen,  Leben nicht.

Ohne Leben kein Material.

Man muß die Diskussion aber wenigstens führen.

Die muss man sogar ständig führen.

Ich schon. Das geht soweit, daß die Leute ständig mit Masken rumrennen und dabei völlig falsch benutzen und es damit eher noch schlimmer machen.

Irgendjemand hatte mal die Analogie mit dem Einnässen gebracht, etwas Schutz ist besser als nichts.


Die kommt ja eh nicht rechtzeitig und mit Bluetooth ist das sowieso Schwachsinn.

Für die nächste Pandemie mit dem nächsten Virus haben wir das vielleicht.
Ich möchte auch nicht ständig überwacht werden, hast Du eine bessere und anonymere Methode um Infektionsketten zu unterbrechen?

Wenn ein Infizierter den Status auf seiner App reinhackt, bekommt jeder, der innerhalb der Inkubationszeit Kontakt hatte, anonym eine Info, um in anonym in Quarantäne zu gehen oder Dich testen zu lassen.

Da sind wir wieder beim Thema Eigenverantwortung und Solidarität.

Ich bin wirklich ein Verfechter des Datenschutzes, aber eine so ausgelegte App, wenn diese wieder de-installierbar und deaktivierbar ist, und ohne GEO GPS Daten auskommt, geht für mich jedenfalls, noch in Ordnung.

Deswegen auch Bluetooth, um die GPS Geo Daten zu vermeiden.

Ggf. auch für weitere Pandemien. Digitaler Pandemieschutz?
« Letzte Änderung: 09. Mai 2020, 21:54:32 von phoenix »
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." (Albert Einstein)

Offline Korinthenkackerin

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #459 am: 09. Mai 2020, 22:18:09 »
Wenn wir die Aktion nicht durchgezogen hätten, wäre hier auch die Hölle los gewesen.

Das sehe ich so auch. Dadurch aber, dass wir glimpflich davongekommen sind, sind viele eben nicht in der Lage, das zu verinnerlichen  :.) (auch Menschen im näheren Umfeld, bei denen ich eigentlich ausreichend gesunden Menschenverstand erwartet hätte). Nach dem Motto: "ich kenne keinen persönlich, der gestorben ist". Ich kannte auch keinen persönlich, der gestorben ist; ich kenne aber mehrere persönlich, die erkrankt waren. Klar, denn ich wohne in Baden-Württemberg und damit in einem der am stärksten betroffenen Bundesländer. Es ist schon krass, wie viele die Pandemie leugnen, nur weil sich nicht (wie in manchen Endzeitfilmen) draussen die Leichen stapeln  :.).

Ich will mir gar nicht ausmalen, wie alle sich auf die Regierung stürzen würden, wenn die entsprechenden Maßnahmen nicht durchgeführt worden wären und wir überrollt worden wären von Ansteckungen. Natürlich weiß niemand, wie es dann konkret abgelaufen wäre. keiner hat eine Kristallkugel. Man kann allerdings in die Nachbarländer schielen und schauen, wie andere Gesundheitssysteme arbeiten im Vergleich zu dem in Deutschland.

Zum Thema gutes Gesundheitssystem in Deutschland kann ich aktuell noch beitragen: unser Freund in Schottland bekam letztes Jahr im Juli eine Knieprothese, mein Mann vor 10 Tagen. Unser Freund berichtete, dass er nach zwei Tagen stationärem Aufenthalt nach Hause geschickt wurde. Vier Wochen später hatte er für drei Wochen Physiotherapie und zwar genau jeweils einmal pro Woche, also insgesamt genau dreimal. Danach wurde er nach Hause geschickt und als wir ihn im Oktober trafen, war das Knie immer noch heftig geschwollen und er nahm jede Menge Schmerzmittel ein. Mein Mann war nun neun Tage stationär (man wollte aufgrund einer vor vielen Jahren erlittenen Infektion sicher gehen, dass keine Entzündung auftritt), bekam dort täglich, sogar bereits am OP-Tag Physiotherapie und wurde nahtlos in eine orthopädische Reha geschickt. Dort ist er gestern angekommen und wird die nächsten drei Wochen intensive physiotherapeutische und bewegungstechnische Maßnahmen erhalten. Ich bin ziemlich dankbar, dass wir hier in Deutschland leben und dieses Gesundheitssystem haben (auch wenn es hier sicher auch Kritikpunkte gibt). Im Vergleich zu manchen anderen europäischen Ländern schneiden wir ganz schön gut ab.

Ein Freund ist jemand, der dich mag, obwohl er dich kennt!
(Elbert Hubbard)

Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
(Alexander Freiherr von Humboldt)

Offline Araxes

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #460 am: 10. Mai 2020, 12:56:59 »
Wenn wir die Aktion nicht durchgezogen hätten, wäre hier auch die Hölle los gewesen.

Es ist aber eine Menge Unsinn beschlossen worden. Grenzschließungen sind z.B. sobald das Virus mal im Land ist, komplett blödsinnig. Trotzdem gibt es die. Warum? Die Polen waren ja ganz schnell damit. Bei denen ist es vielleicht Populismus, aber warum machen wir das? Und warum empfiehlt die EU-Kommission das? Ich höre von Virologen immer wieder die gleiche Aussage, nämlich daß das nichts bringt, weil Einreise Addition ist und gegenüber der Multiplikation durch Ansteckungen zu vernachlässigen.

Zitat
Das R und die Neuinfektionen als Paket. Doch.
Wenn es eine zweite Welle verhindert, dann bitte so hart es ist, in den sauren Apfel beißen.
Materielle Dinge kann man wieder aufbauen,  Leben nicht.

Das ist zu einfach. "materielle Dinge" kosten auch Leben. Und nein, man kann das nach zwei Jahren Lockdown nicht wieder aufbauen, jedenfalls nicht mal eben so. Die Welt meldet heute, daß 2,1 Millionen Bürger, also 2,6% der Deutschen "existenzbedrohende finanzielle Verluste" erleidet. Jetzt stelle dir mal 2 Jahre Lockdown vor. Die Wirtschaftsleistung schrumpft um 30% oder mehr. Dann sind es nicht mehr 2,1 Mio. Kürzen wir dann 30 von den 100 Mrd, die jedes Jahr aus Steuern in die Rentenversicherung geht? Das hieße etwa 10% weniger Rente. Und kürzen wir im ÖD ein Drittel der Gehälter? Der Bundeszuschuß zur GKV wird auch um ein Drittel gekürzt. Einfach überall ein Drittel weg. Das kann man mit keiner Reichensteuer kompensieren.

Man kann den Lockdown nicht über Jahre durchhalten. Es geht nicht. Daraus folgt zwingend, daß man Kriterien braucht, man man den mit welchen Maßnahmen lockert. Alles andere ist Realitätsverweigerung.

Und was, wenn es nie einen Impfstoff gibt? Dann bleiben wir für immer im Lockdown?

Bemerkenswert ist auch, daß die Altersgruppe von 30 bis 39 Jahren am stärksten betroffen ist, davon 6,8% existenzbedrohend. Rentner sind dagegen aber gar nicht betroffen und kriegen sogar 4% mehr Rente. Gar nicht betroffen ist auch der gesamte ÖD und die Beamtenschaft. Darüber wird man auch noch mal reden müssen. Da tut sich eine große Spaltung auf.

Zitat
Irgendjemand hatte mal die Analogie mit dem Einnässen gebracht, etwas Schutz ist besser als nichts.

Nein. Wer sich die Maske beim Verlassen eines Laden unters Kinn zieht, macht es schlimmer als ohne Maske.

Zitat
Für die nächste Pandemie mit dem nächsten Virus haben wir das vielleicht.

Bluetooth ist Blödsinn. Funktioniert nur mit neuestem Android. Auf iOS muß die App im Vordergrund laufen. Bringt nur was, wenn wirklich fast jeder die App hat. Nur ein Bruchteil der Bevölkerung würde die sich installieren. Da sind wir wieder bei Wahrscheinlichkeiten. Sagen wir mal, 60% hat ein Smartphone, davon haben 30% ein hinreichend modernes OS. Davon wollen 30% die App installieren und aktivieren Bluetooth.

Dann sind wir bei 0,6x0,3x0,3, also bei 5,4% der Bevölkerung, die mitmacht. Ergo => die Idee kann man vergessen.

Südkorea und Taiwan machen das mit zentral erfassten Geo-Daten. Das wird in Deutschland nicht kommen. Selbst wenn man wollte, würde so ein Projekt in Deutschland 5-10 Jahre dauern und dann nicht richtig funktionieren.

Zitat
Ich möchte auch nicht ständig überwacht werden, hast Du eine bessere und anonymere Methode um Infektionsketten zu unterbrechen?

Infektionsketten kann man nicht anonym unterbrechen.

Zitat
Wenn ein Infizierter den Status auf seiner App reinhackt, bekommt jeder, der innerhalb der Inkubationszeit Kontakt hatte, anonym eine Info, um in anonym in Quarantäne zu gehen oder Dich testen zu lassen.

Das ist nur schein-anonym. Der Empfänger hat dann eine IP-Adresse und die läßt sich mit hinreichend Aufwand nachverfolgen. Aber wie gesagt, ist das reine Theorie. Eine Bluetooth-App wird nicht funktionieren.
« Letzte Änderung: 10. Mai 2020, 13:19:28 von Araxes »

Primus Flavius Fosssa

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #461 am: 10. Mai 2020, 14:04:50 »
"Die Wirtschaft" hinterher genauso wieder "aufzubauen", wie sie war, ist ohnehin der falsche Plan. Ihr wisst alle, warum.

Offline phoenix

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #462 am: 10. Mai 2020, 14:19:14 »
Es ist aber eine Menge Unsinn beschlossen worden. Grenzschließungen sind z.B. sobald das Virus mal im Land ist, komplett blödsinnig. Trotzdem gibt es die. Warum? Die Polen waren ja ganz schnell damit. Bei denen ist es vielleicht Populismus, aber warum machen wir das? Und warum empfiehlt die EU-Kommission das? Ich höre von Virologen immer wieder die gleiche Aussage, nämlich daß das nichts bringt, weil Einreise Addition ist und gegenüber der Multiplikation durch Ansteckungen zu vernachlässigen.

Die Alternative  ist eine Einreisekontrolle auf Corona, die wir aber demnach nicht hatten und nicht umsetzen konnten.
Zum Einen wird das ja gerade gelockert, womit wir wieder beim Testen wären.

Es ist erstmal eine Addition, die Infizierten, die anstecken sind ab diesem Status dann aber doch keine Addition mehr.

Das ist zu einfach. "materielle Dinge" kosten auch Leben. Und nein, man kann das nach zwei Jahren Lockdown nicht wieder aufbauen, jedenfalls nicht mal eben so. Die Welt meldet heute, daß 2,1 Millionen Bürger, also 2,6% der Deutschen "existenzbedrohende finanzielle Verluste" erleidet. Jetzt stelle dir mal 2 Jahre Lockdown vor. Die Wirtschaftsleistung schrumpft um 30% oder mehr. Dann sind es nicht mehr 2,1 Mio. Kürzen wir dann 30 von den 100 Mrd, die jedes Jahr aus Steuern in die Rentenversicherung geht? Das hieße etwa 10% weniger Rente. Und kürzen wir im ÖD ein Drittel der Gehälter? Der Bundeszuschuß zur GKV wird auch um ein Drittel gekürzt. Einfach überall ein Drittel weg. Das kann man mit keiner Reichensteuer kompensieren.

Man kann den Lockdown nicht über Jahre durchhalten. Es geht nicht. Daraus folgt zwingend, daß man Kriterien braucht, man man den mit welchen Maßnahmen lockert. Alles andere ist Realitätsverweigerung.

Von eben mal aufbauen habe ich aber auch keinen Ton gesagt.
Und ja, das sehe ich genauso, das halten wir keine 2 Jahre durch, das halten wir schon weniger nicht durch.
Ohne Lockerungen gehts nicht.

Aktuell haben wir aber immer noch nichts, was wir weitflächig als Impfung oder Mediakament gegen den Virus ins Feld werfen können.
Immerhin wird weltwelt mit Hochdruck dran gearbeitet und die ersten Hoffnungsschimmer tauchen ja bereits am Horizont auf.

Und was, wenn es nie einen Impfstoff gibt? Dann bleiben wir für immer im Lockdown?

Das verfängt bei mir nicht. Du hast bereits erkannt, dass dies praktisch nicht umsetzbar ist.  Siehe oben.
Dann werden wir irgendeinen  Mittelweg zwischen neuer "Normalität" und Vorsicht gegen den Virus gehen müssen.

Bemerkenswert ist auch, daß die Altersgruppe von 30 bis 39 Jahren am stärksten betroffen ist, davon 6,8% existenzbedrohend. Rentner sind dagegen aber gar nicht (...)

Fangen wir also bereits an, zu selektieren ? Sehr  schwache Argumentation mit etwas Statistik und Wahrscheinlichkeit gewürzt.
Letzendlich betrifft es uns Alle.


Nein. Wer sich die Maske beim Verlassen eines Laden unters Kinn zieht, macht es schlimmer als ohne Maske.

Das ist der eigene Selbstschutz. Vor der eigenen Dummheit kann man Leute nicht schützen, das war schon immer so.

Bluetooth ist Blödsinn. Funktioniert nur mit neuestem Android. Auf iOS muß die App im Vordergrund laufen. Bringt nur was, wenn wirklich fast jeder die App hat. Nur ein Bruchteil der Bevölkerung würde die sich installieren. Da sind wir wieder bei Wahrscheinlichkeiten. Sagen wir mal, 60% hat ein Smartphone, davon haben 30% ein hinreichend modernes OS. Davon wollen 30% die App installieren und aktivieren Bluetooth.

Dann sind wir bei 0,6x0,3x0,3, also bei 5,4% der Bevölkerung, die mitmacht. Ergo => die Idee kann man vergessen.

Das mit Android kann ich so ad hoc nicht nachvollziehen, lasse ich aber mal so stehen und gelten.

Südkorea und Taiwan machen das mit zentral erfassten Geo-Daten. Das wird in Deutschland nicht kommen. Selbst wenn man wollte, würde so ein Projekt in Deutschland 5-10 Jahre dauern und dann nicht richtig funktionieren.

Da stimme ich Dir mal zu, es würde mich wundern, wenn es schneller passiert. Aber Wunder passieren hin und wieder.


Infektionsketten kann man nicht anonym unterbrechen.

Das ist nur schein-anonym. Der Empfänger hat dann eine IP-Adresse und die läßt sich mit hinreichend Aufwand nachverfolgen. Aber wie gesagt, ist das reine Theorie. Eine Bluetooth-App wird nicht funktionieren.

Ja, am Ende läßt sich das verfolgen, deswegen finde ich es auch gut, dass es aktuell nach einer dezentralen Lösung aussschaut, nur so eine wäre eine mögliche Option. Und der Löschung nach 14-21 Tagen.

Wie gesagt, bei Bluetooth und Android, dass lasse ich so stehen, das sehe ich im Ganzen etwas anders.
« Letzte Änderung: 10. Mai 2020, 14:23:03 von phoenix »
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." (Albert Einstein)

Offline Araxes

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #463 am: 10. Mai 2020, 16:18:59 »
"Die Wirtschaft" hinterher genauso wieder "aufzubauen", wie sie war, ist ohnehin der falsche Plan. Ihr wisst alle, warum.

nicht wirklich

Offline Araxes

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Re: Was mir wegen Corona auf den Keks geht
« Antwort #464 am: 10. Mai 2020, 16:53:39 »
Die Alternative  ist eine Einreisekontrolle auf Corona, die wir aber demnach nicht hatten und nicht umsetzen konnten.

Die Einreisekontrolle bringt wegen der Inkubationszeit nichts. Man hätte nur ganz zumachen können, aber sobald das Virus im Land ist, bringt das nichts mehr. Ich finde es merkwürdig, daß man trotzdem daran festhält. Da weiß ich dann auch nicht mehr, nach welchen Kriterien Maßnahmen beschlossen werden. Nach der Nützlichkeit oder nach der Öffentlichkeitswirksamkeit?

Zitat
Und ja, das sehe ich genauso, das halten wir keine 2 Jahre durch, das halten wir schon weniger nicht durch.
Ohne Lockerungen gehts nicht.

Eben und wenn man bei der Erkenntnis mal ist, muß man sich Gedanken machen, wie man das Leben organisiert, ohne alles an die Wand zu fahren. Wenn keine Impfung kommt, geht's am Ende doch nur über Herdenimmunität. Das kann Jahre dauern. Ich würde solange auf den einfachen, täglichen Selbsttest hoffen.

Zitat
Immerhin wird weltwelt mit Hochdruck dran gearbeitet und die ersten Hoffnungsschimmer tauchen ja bereits am Horizont auf.

Mal gucken. Es dauert noch mindestens ein Jahr. Das ist schon zu lange, um mit geschlossenen Schulen, Restaurants und Kindergärten weiterleben zu können. Jetzt gründet die Kultusministerkonferenz eine Kommission, um das nächste Schuljahr zu organisieren. Ich bin absolut pessimistisch, daß da irgendwas bei rauskommt. Das scheitert am Föderalismus-Kompetenzgerangel und an der Technologiefeindlichkeit vieler Lehrer. Da wird rein gar nichts passieren.

Zitat
Fangen wir also bereits an, zu selektieren ? Sehr  schwache Argumentation mit etwas Statistik und Wahrscheinlichkeit gewürzt.

Die aktuellen Maßnahmen treffen die Leute nun mal sehr ungleich. Das kann man nicht bestreiten.

Zitat
Letzendlich betrifft es uns Alle.

Nein. Mich betrifft's z.B. fast gar nicht. Ich habe meinen Job noch. Es fällt allenfalls der Italien-Urlaub aus. Die Bäckerei an der Ecke trifft es ganz anders. Restaurants gibt es nach einem Jahr Lockdown keine mehr. Was machen die Leute? Beleihen ihr Eigentum, um weiterzumachen? Und gehen dann irgendwann doch pleite und müssen in Privatinsolvenz? Andere, die kleine großen Einbußen haben, kaufen dann billig deren Wohnung?

Zitat
Das ist der eigene Selbstschutz. Vor der eigenen Dummheit kann man Leute nicht schützen, das war schon immer so.

Mir passt an der Sache mit den Masken nicht, daß Virologen und Ärzte sie im Grunde ablehnen. Herr Montgomery war da ganz deutlich. Beim presseclub heute war Werner Bartens eher gegen Lockerungen, aber auch eher gegen Masken.

Sie werden uns aber trotzdem verordnet. Ich weiß nicht genau warum. Weil der Politik nichts besseres einfällt? Oder wie beim grünen Punkt, daß man die Leute mit einer eigentlich sinnlosen Maßnahme an ein Thema gewöhnen will?

Zitat
Das mit Android kann ich so ad hoc nicht nachvollziehen, lasse ich aber mal so stehen und gelten.

Google will im Mai ein Update ausrollen. Mal sehen, was bei rauskommt.

Zitat
Ja, am Ende läßt sich das verfolgen, deswegen finde ich es auch gut, dass es aktuell nach einer dezentralen Lösung aussschaut, nur so eine wäre eine mögliche Option. Und der Löschung nach 14-21 Tagen.

Also ich weiß nicht, ob ich das aktivieren würde. Mein Smartphone soll sich ständig mit allen anderen Smartphones verbinden? Wie lange macht das der Akku mit? Und irgendwann kommen auch die Malware-Anbieter auf den Trichter.
« Letzte Änderung: 10. Mai 2020, 16:55:27 von Araxes »