Das stimmt nicht. Deutsche Unternehmen sind eher niedrig verschuldet.
Warum sind sie denn in langen Wohlstandsphasen überhaupt verschuldet, wenn man soliden Gewinn macht. Außer für besondere Investitionen vielleicht.
Davon abgesehen ist das Arbeiten mit Fremdkapital normal. Die Annahme ist, daß das Unternehmen eine Rendite macht, die höher ist als die Frenmdkapitalkosten, also Kreditzinsen, Anleihezinsen etc. Dann ist Verschuldung sinnvoll.
Verschuldung bedeutet immer, die Macht über das Geschehen zu einem signifikanten Teil an Gläubiger abzugeben. Solange man die Verbindlichkeiten bezahlen kann, klappt das, aber danach ist sofort die Krise da. Das gilt für Unternehmen, wie für Private gleichermaßen. Das ist im Prinzip genau die Logik der Aktienkäufer auf Kredit. Man kauft etwas, für das man das Geld nicht hat, auf Pump und denkt, aus der Nummer mit Gewinn rauszukommen. Alle Krisen der letzten Zeit beruhen darauf, dass Leute solche Luftblasen generieren, denen es an innerer wertmäßiger Substanz fehlt.
Wenn das nicht so wäre, gäbe es gar keine Motivation, überhaupt als Unternehmen tätig zu sein.
Ist zwar Old School, aber Gewinnerzielung auf Guthabenbasis war mal Standard. Da waren der Fuhrpark und das Betriebesgrundstück noch abbezahlt. Ebenso, wie die Anschaffungen der Privaten. Schulden zu machen, war nicht immer cool.