Roastbeef kann wie alle ganz einfachen Sachen gründlich danebengehen, wenn man es auf die allzu leichte Schulter nimmt. Die Garzeit ist relativ kurz, man sollte also in der Nähe bleiben (den Truthahn könnten wir jetzt theoretisch für ein paar Stunden komplett vergessen und spazieren gehen).
Ich mach die Kuh immer so:
Ordentliches Stück Fleisch, nicht unter zwei Kilo - je größer, je besser. Zu groß gibt´s nicht, man kann es im Kühlschrank tagelang aufbewahren und auf einer Scheibe Brot essen.
Kräuterkruste drum: Herbes de Provence, Liebstöckel, Selleriesalz, etwas Paprikapulver (süß) im Mörser leicht anpulverisieren. Salz und Pfeffer dazu. Mit neutralem, hitzebeständigem Öl (Traubenkern, Raps, Livio etc.) angießen, bis eine Paste entsteht. Die Kuh schön dick damit einstreichen.
Backofen auf volle Pulle, d.h. 250 Grad Celsius. Die auf dem Rost liegende Kuh vorne und hinten vermessen. Die Garzeit richtet sich nach der Höhe der liegenden Kuh; 6 Minuten pro Zentimeter Höhe. Vorne und hinten messen, Mittelwert bilden. Das Gewicht der Kuh ist dabei völlig schnuppe; die Garzeit ist bei identischer Höhe bei einem zwei-Kilo-Stück nicht anders als bei einer vier-Kilo-Kuh.
Kuh in den knallheißen Ofen, w.g. Umluft.
Vorher die Saftwanne vorbereiten.
Beliebiges Gemüse. Klassisch: Tomaten, Kartoffeln (kleine oder Spalten von großen), Grüne Bohnen mit Speck drum, ungeschälte Knoblauchzehen, ein bißchen Karotten und oder Zuckererbsen (Kaiserschoten). Was länger braucht (Bohnen, Karotten, Zuckerebsen) vorher ankochen bzw. blanchieren.
Gleich mit der Kuh kommen die Kartoffeln rein und die Tomaten, der Rest nach und nach, nach Gefühl. Ausprobieren.
Wenn die Kuh eine Kruste gebildet hat, Temperatur zurücknehmen auf 220 Grad. In die Saftwanne etwas Wasser / Brühe / Weißwein angießen. Was gut kommt: Schnitzen von Hokkaidokürbis.
Am Ende der Garzeit die Kuh rausnehmen und in Alufolie wickeln; Ruhen lassen. Gemüse fertig garen.
Fleisch lieber mit knapper Garzeit als zu großzügig. Wenn es zu blutig ist, kann das Tier ja noch mal ein paar Minuten in den Ofen. Ist die Kuh totgegart, kriegt man sie aber nicht mehr blutig.
Dazu geht Bier oder Rotwein.