Also das eigentliche Couscous ist eigentlich banal, das kann jeder Idiot, außerdem macht man es erst ganz zum Schluß. Wichtiger sind Sauce und Beilagen.
Das Rezept habe ich von meiner Madam.
Ich nehme am liebste Putenoberkeule, die ist saftig genug und gibt auch ein bißchen Fett ab. Putenunterkeule ist auch okay, aber Oberkeule ist besser. Man kann auch komplette Hähnchenschenkelnehmen. Gar nicht geht trockenes, mageres Fleisch wie Puten- oder Hähnchenbrust. Das Fleisch sollte Knochen haben, das gibt Geschmack.
Lamm ist natürlich auch prima, aber nicht so süßlich. Auch hier gilt, die weniger edlen Teile sind besser und geben mehr Geschmack. Lammschulter ist klasse dafür.
Rind habe ich noch nicht probiert, Geht sicher auch, ist aber bißchen trockrn, finde ich. Vielleicht ein schönes Stück Hohe Rippe.
Der Nordafrikaner als solcher ißt halt eher selten Kühe, die sind da nicht so üblich als Mastvieh.
Fleisch ganz grob zerteilen, wenn es ein großes Stück ist.
Außerdem braucht es Trockenobst und Gemüse.
Ich nehme getrockntene Aprikosen und Pflaumen (kernlos), wenn da, gerne auch ein paar Datteln (kernlos).
An frischem Gemüse Karotten und Zucchini. Außerdem Schalotten; wenn man keine hat, Zwiebeln, geviertelt. Schalotten sind milder als Zwiebeln und unbedingt vorzuziehen.
Das Fleisch kommt in eine Wanne und die in den brüllend heißen Backofen. Vielleicht mit ein wenig Olivenöl beträufeln und ein paar Tropfen Olivenöl in die Wanne geben, das Fleisch drauflegen.
Das ganze ein wenig Röstaromen annehmen lassen. Röstaromen, nicht verkohlen lassen!!
Temperatur runter auf 120 Grad. Schalotten schälen und ganz rein, oder geviertelte Zwiebeln (Schalotten sind besser, ehrlich!), außerdem grob zerkleinerte Karotten (Kantenlänge ruhig 5 cm) und ganz grob zerkleinerte Zucchini (Kantenlänge mindestens 5 cm, gerne auch 10 cm.).
Wenn man mag, kann man die Karotten auch gleich mit dem Fleisch in den Ofen schieben und mit anrösten; das kommt ganz gut.
Angießen mit Gemüsebrühe oder Hühnerbrühe und einem kleinen Schuß Weißwein.
Das Trockenobst dazu und alles wieder rein in den Ofen.
Bei 120 Grad lassen und für eine Stunde lang vergessen. Wenn das Fleisch vom Knochen abfällt, ist es gut. Zwischendrin immer mal kucken und gegebenenfalls Brühe nachgießen.
Sauce abschmecken. Im Idealfall ist sie okay, wie sie ist. Höchstens bißchen Salz und Pfeffer dazu. Wenn es nicht süß genug ist, Palmblütenzucker oder braunen Rohrzucker oder Honig nehmen, aber möglichst keinen normalen weißen Raffinandezucker. Sauce nicht abbinden!
Jetzt das Couscous. Das kann jeder Idiot, es gibt ja zum Glück fast nur noch Instant-Couscous zu kaufen. Das Zeug in eine Schüssel kippen, leicht gesalzenes kochendes Wasser drüberkippen (Verhältnis 1 : 1, Blick auf die Packung hilft) und quellen lassen; dabei gelegentlich umrühren. Zum Schluß noch ein paar Butterflocken unterrühren.
Das Coscous kann man noch ein bißchen Pimpen: Geraspelte Karotte und Zucchini in einer Pfanne in Butter andünsten, unter das fertige Coucous mischen.
Zum Servieren, damit es nett aussieht, auf die Teller so einen Couscouskrater machen und die Sauce mit Fleisch und Gemüse da rein kippen. Sieht hübsch aus.
Dazu einen kleinen Klacks Harissa auf den Tellerrand.
Noch ein Wort zu den Zucchini: Die sollten jung, klein und dünn sein. Große schmecken nicht mehr so gut. Bei den Karotten isses dagegen egal, wie groß die sind.
Fleisch und Gemüse sind austauschbar. Probiert selbst aus, was Euch da am besten schmeckt. Ich mag eine süßliche Grundtendenz, die dann mit dem Trockenobst harmoniert.