Ja, nun melde ich mich noch einmal. Ich habe gewartet und wollte Eure Meinungen, Kommentare, Ratschläge und Kritik abwarten. Sicher werden viele hier die Dinge aus der sicheren Distanz des Nichtbetroffenseins, des Außenstehenden, der/die alles sachlich, neutral, nüchtern und vernünftig beurteilen. Das kann ich eben nicht.
Vieles, was geschrieben wurde, kann ich von meinem Verstand her verstehen und nachvollziehen. Aber eben nicht alles. Vielleicht sollte ich die Dinge doch noch einmal näher beschreiben:
SIE kam im Hochsommer auf mich zu und ergriff die Initiative. Ihrem Charme konnte ich nicht widerstehen und so begannen wir. Ihre Beziehung zu ihrem Ex (und Kindesvater) war noch nicht geklärt. Sie wollte sich trennen, sie wollte ausziehen, wusste es aber noch nicht. Ja, es begann ausschließlich wie eine ero. Affaire. Ich genoss diese Zeit mit einer jungen wilden Frau, aber für beide war es anfangs nicht mehr. Ich glaubte, es händeln zu können und wähnte mich souverän. Da sie vom Ex doch noch nicht getrennt war, war ich überzeugt, dass es auch schnell wieder enden könnte und war vorsichtig im investieren von Gefühlen.
Selbst als sie dann tatsächlich mit dem Kind ausgezogen war, war die Situation mit dem Ex immer noch nicht klar. Und nach drei Monaten unserer Affaire musste sie mir gestehen, mit ihrem Ex mehrmals intim gewesen zu sein - nämlich genau in einer Woche, wo wir beide etwas Abstand hatten und nicht sehen konnten. Ich war sehr verletzt und eifersüchtig und konnte nicht verstehen, wie sie in einer "Woche Pause" schon wieder mit dem Ex schlief, obwohl wir beide doch bis dahin mehrmals in der Woche S. hatten.
Sie bedeutete mir aber, dass Sie doch vom Ex loskommen wolle und mich nicht verlieren wolle. In der Folge musste ich erkennen, dass ich emotional viel tiefer hineingeglitten war, als ich es vorher vermutet hätte. Meine Souveränität und mein Glaube, als 52jährige das alles unter Kontrolle halten zu können, waren verloren. Ich hatte mich nun wirklich in sie verliebt .... und mehr als das. Das war um Weihnachten herum.
Sie wurde dann 30 mit großer Feier, zu der auch der Ex erschien, der so tat, als trete er dort wie ein Bräutigam auf. Wieder wusste ich nicht, woran ich denn sei. Doch sie versicherte mir erneut, dass dort "eigentlich" nichts mehr wäre. Er wäre halt der Kindesvater.
Wir trafen uns weiter und unsere "Beziehung" vertiefte sich zusehends - und damit meine ich die Gefühlsebene. Dennoch zankten wir uns auch und rieben und aneinander. Nachdem Sie mich einmal sehr böse verbal verletzt hatte, zog ich mich im Februar ein wenig zurück. Doch Sie flehte mich eindringlich an, bei ihr zu bleiben, sie nicht zu verlassen. Und meine Gefühle konnte ich gar nicht mehr kontrollieren, ich glaubte zu erkennen, dass sich Gefühle von Liebe in mir entwickelt hatten.
Die Probleme waren damit aber nicht aus der Welt. In einer Ehe, die seit vielen Jahren ein Bruder-Schwester-Verhältnis geworden war (d.h. auch: keine Intimitäten mehr !) konnte ich zwar den Alltag leben, aber nicht die Gefühle. Meine ganzen Wünsche und Sehnsüchte trafen jetzt aber auf eine Frau, die mir das alles zurückgab. Ich wurde geliebt, begehrt, jemand sah mich, nahm mich war, ging auf meine Bedürfnisse ein und gestand mir dann auch, mich zu lieben, was ich dann wirklich erwidern konnte.
Angst hatte ich inder Tat wegen des Altersunterschiedes von 22 Jahren. Schlichte Angst, in ein paar Jahren dann wirklich "zu alt" zu sein für eine dann immer noch junge Frau. Ich hätte mich vielleicht durchringen können, meine Familie zu verlassen, wobei ich meine Kinder nicht "verlassen" hätte. SIE kannte meine Kinder auch und hatte vor allem zu meinem Ältesten ein sehr liebes Verhältnis. Unser gesamtes Umfeld ahnte aber immer noch nichts.
Aber ich hatte Angst und war feige. Feige vor der Verantwortung und feige vor der Ungewissheit.
Dennoch erlebten ich mit diese jungen Frau bis vor wenigen Tagen noch liebevolle, zärtliche und intime Momente, wo wir beide glaubten, wir müssten zerspringen. Und immer wieder sagte Sie mir, wie sehr sie mich brauche und wie geborgen sie sich bei mir fühle.
Ich habe HIER vor allem danach gefragt, wie es denn möglich ist, dass Sie in der vergangenen Woche noch liebevoll und intim mit mir ist, und dann .... nachdem wir uns über Karneval einige Tage nicht sehen konnten .... schon einen Neuen "kennengelernt" hat, mit dem Sie "gut zusammenpassen" könnte und mit dem Sie (aus ihren Erzählungen heraushörbar) auch schon intim gewesen ist. Das erinnerte mich an dieses Ereignis im November, wo wir uns auch einige Tage nicht sehen konnten und Sie dann auch .... nämlich mit ihrem Ex S. hatte. Den vielen S., den wir mehrmals wöchentlich genießen konnten, habe ich aufgesogen wir ein Schwamm .... konnte aber nicht ahnen, dass Sie so schnell vom einen zum anderen ... und wieder zurück ... kommen könne, nur weil ein paar Tage vergingen.
Ich wollte HIER vielleicht erfahren, warum Sie sich so verhält. Wenn Sie keine Zukunft sähe, mir die Pistole auf die Brust gesetzt oder sich von mir "entliebt" hätte und nunmehr sich von mir zurückziehen wolle, ..... dann hätte ich das nachvollziehen können. Und vielleicht wäre ich dann wirklich gezwungen gewesen, etwas zu tun, zu handeln, zu enscheiden.
SO ABER, scheint mir das so surreal. Sie sagt Sie liebt mich .... beteuert es bis heute .... und ist nun schon in einer neuen intimen Beziehung .... während unser letztes intimes Treffen vergangen Mittwoch war .... wenige Tage zuvor. DAS habe ich nicht verstanden.
Sie braucht nun Abstand, schrieb sie mir heute. Und ich möchte ihn ihr geben. Aber meine Liebe kann ich nicht einfach abstellen.
Vielleicht sind für manche hier meine Gefühle und Beweggründe NUR Egoismus, Betrügerei, Unverbindlichkeit, Unverantwortlichkeit, Selbstmitleid.
Ihr habt es vielleicht neutral, sachlich, vernünftig, "erwachsen" und distanziert beurteilt.
Ich glaube aber, nicht alle hier versuchen, meine emotionale Seite zu verstehen oder sich in sie hineinzuversetzen. Die kann ja wirklich dumm, naiv, kindlich, unverantwortlich sein ...... aber ich konnte und kann sie nicht ändern.
Auch wenn manche jetzt schadenfroh lachen: aber ich glaube wirklich, diese Frau zu lieben und bin nun verzweifelt, weil ich das Gefühl habe, dass mir das Herz herausgerissen wird. Alles brennt in mir.
Und dafür erbat und erbitte ich mir Euren Rat.