Es ist manchmal erschreckend, wie viel Mütter ihre Söhne teils antun. Ich habe wohl ein Faible für Männer die ein massiv gestörtes Verhältnis zur Mutter haben. Meist begann das Desaster so um die 12 herum. Da war von Misshandlungen bis zu psychischer Gewalt alles dabei. Die Väter konnten oft nur rudimentär den Sohn auffangen. Dass diese Männer Schwierigkeiten mit Frauen haben, ist fast logisch. Ich frage mich doch, warum ich eigentlich solche Männer anziehe. Ich werde schnell fündig. Mein Vater war ein KInd, wo die EINZIGE körperliche Zuneigung seiner Mutter in massiven Schlägen bestand. Er ist heute noch ein reservierter Mann, der eine Frau geheiratet hat, die quasi die Mutter ersetzt: eher nüchtern, buschikos und sehr kompetent. Und obwohl die nun über 50 Jahre verheiratet sind, ich habe noch nie gesehen,dass sie sich je zärtlich berührt oder geküsst haben.
Zur Zeit bin ich wieder in Kontakt mit einem Mann, der ein sehr gestörtes Verhältnis zur Mutter hat und wenigstens das Glück hatte, beim Vater aufwachsen zu können. Er ist sich seinen Problemen bewusst, wir reden auch darüber. Er ist manchmal fast zu aufmerksam und lieb, aber ebenso hat er zuweilen das Bedürfnis von einer Frau auch mütterlich behandelt zu werden. Es ist ein wenig eine Gratwanderung, wo beginnt die Erwartung/Hoffnung, den alten Schmerz zu heilen? Wir sind daran, einen Weg zu finden, dass ich nicht zur Therapeutin mutieren und dass er in mir nicht ein Heilsbringer sieht, den ihn heilt. Ich grenze mich auch ab- diese beginnende Beziehung ist schon heute eine Beziehung mit viel Lernpotenzial auf beiden Seiten. Logischerweise wird, auch wenn einigermassen verarbeitet, unsere Kindheit einen Teil in der Beziehung spielen. Das grosse Geschenk dieser Beziehung: wir reden miteinander und wir können uns beide gut ausdrücken.
Die Frage ist daher, wo sind die Stolperfallen. Womit schiesse ich mich und die Beziehung in den Wind? Wie weit soll ich mich auf die Thematik einlassen?
Für mich ist es aber wieder ein Fingerzeig: Achte als Mutter vermehrt, dass Du Deine Söhne nicht misshandelst und ihnen ein einigermassen entspanntes Verhältnis zu Frauen zu ermöglichst.