Autor Thema: Muss der Beruf "erfüllen"?  (Gelesen 8819 mal)

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Offline Rianest

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Muss der Beruf "erfüllen"?
« am: 19. Juli 2017, 21:12:04 »
Hey,

mein Studium nähert sich langsam dem Ende und nächstes Jahr zu dieser Zeit werde ich vermutlich schon arbeiten müssen. Um ehrlich zu sein kann ich mir nicht vorstellen, dass ich einen "erfüllenden" Job finden werde. Irgendwo war mein Studium schon nicht ganz das richtige für mich und in allen Bereichen in denen ich bereits gearbeitet habe - sei es als Hiwi oder in Praktika - habe ich zwar sehr gute Leistungen erbracht, aber nie so wirklich Spaß / Erfüllung empfunden. Wenn ich mir überlege das für den Rest meines Lebens zu machen würde ich mir es eher als Qual vorstellen.

Natürlich kann man nicht erwarten, dass jeder seinen Traumberuf hat und alltäglich voller Freude aufsteht und es kaum abwarten kann ins Büro zu gehen, aber es wäre doch zumindest schön den Job mehr als Austausch von Zeit gegen Geld zu sehen.

Wie sind da eure Erfahrungen?

Offline Kulle

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Re: Muss der Beruf "erfüllen"?
« Antwort #1 am: 19. Juli 2017, 21:25:39 »
Wenn genug Geld rein kommt solltest du lernen den langweiligen Job zu ertragen. Es wird mit den Jahren eher schlimmer.

Offline Yossarian

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Re: Muss der Beruf "erfüllen"?
« Antwort #2 am: 19. Juli 2017, 21:33:40 »
Was studierst Du und was wäre das "richtige" Studium bzw. die "richtige" Ausbildung für Dich gewesen?
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Offline Rianest

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Re: Muss der Beruf "erfüllen"?
« Antwort #3 am: 20. Juli 2017, 07:14:08 »
Was studierst Du und was wäre das "richtige" Studium bzw. die "richtige" Ausbildung für Dich gewesen?

ich hab bald meinen Master in Maschinenbau mit Schwerpunkt auf Mechatronik fertig.

Das "Richtige" - Puh. "The grass is always greener on the other side of the fence"... aber aus der jetzigen Perspektive vielleicht Polizist, (Labor-)Medizin oder Psychologie


@Kulle: Ja klar, Geld ist natürlich ein guter Motivator  ;D

Offline Johnbob

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Re: Muss der Beruf "erfüllen"?
« Antwort #4 am: 20. Juli 2017, 11:10:14 »
Das "Richtige" - Puh. "The grass is always greener on the other side of the fence"... aber aus der jetzigen Perspektive vielleicht Polizist, (Labor-)Medizin oder Psychologie
Ein Tag Polizist beim G20 Gipfel und du hast keinen Bock mehr drauf!  :evil
Ich befürchte, so ziemlich 90% der Leute wollen ihren erlernten Job nicht ihr ganzes Leben machen.
Hauptsache man hat vernünftige Arbeitskollegen und man kommt über die Runden. Mehr braucht es kaum.
Wenn du glaubst es wär nicht schwer, kommt von irgendwo ein Lump daher.

Offline ganter

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Re: Muss der Beruf "erfüllen"?
« Antwort #5 am: 20. Juli 2017, 11:48:58 »
Das Geld sollte schon pünktlich und regelmäßig kommen.
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Bodo

Offline DieFrau

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Re: Muss der Beruf "erfüllen"?
« Antwort #6 am: 20. Juli 2017, 12:42:57 »
ich hab bald meinen Master in Maschinenbau mit Schwerpunkt auf Mechatronik fertig.

Schön!

Zitat
Das "Richtige" - Puh. "The grass is always greener on the other side of the fence"... aber aus der jetzigen Perspektive vielleicht Polizist, (Labor-)Medizin oder Psychologie

War MB damals deine freie Wahl? bzw. wie kam es zu diese Wendung?
Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Geist ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat!...Einstein

maxim

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Re: Muss der Beruf "erfüllen"?
« Antwort #7 am: 20. Juli 2017, 14:04:25 »
Vergiss den Sozialscheiß. Da kriegste kein Dankeschön und kleine Knete.
Für Dich sollte folgendes machbar sein: 20 Jahre Job und Karriere machen und Geld anlegen. Keine Kinder, keine Heirat, Beziehungen erlaubt.
Wenn Du durchhälst, bist Du deinen Zeitgenossen enteilt und lebst auf ganz anderem Niveau. 

Offline Yossarian

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Re: Muss der Beruf "erfüllen"?
« Antwort #8 am: 20. Juli 2017, 14:35:04 »
aus der jetzigen Perspektive vielleicht Polizist, (Labor-)Medizin oder Psychologie

Klingt irgendwie auch nicht sehr ausgegoren.

Willst Du wirklich was anderes machen, oder ist es nur die Angst davor, die nächsten 30 Jahre das gleiche machen zu müssen?
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Offline Mattieu

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Re: Muss der Beruf "erfüllen"?
« Antwort #9 am: 21. Juli 2017, 08:54:41 »
ist es nur die Angst davor, die nächsten 30 Jahre das gleiche machen zu müssen?

Guter Punkt. Das trifft mit Sicherheit öfter zu. Plötzlich soll es verbindlich werden im Leben.

Aber die Realität sieht wie so oft auch hier anders aus als die Phantasie. Ein Job ist nichts lebenslängliches.
Scheiße ist, wenn der Furz was wiegt.

Offline Yossarian

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Re: Muss der Beruf "erfüllen"?
« Antwort #10 am: 21. Juli 2017, 08:59:54 »
Ein Job ist nichts lebenslängliches.

Nicht notwendigerweise. Außerdem ändern sich die Berufe selbst ziemlich rapide.
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Offline Oldtimer

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Re: Muss der Beruf "erfüllen"?
« Antwort #11 am: 25. Juli 2017, 18:41:37 »

@Kulle: Ja klar, Geld ist natürlich ein guter Motivator  ;D

Ja und Nein. Geld ist der einzige Grund, warum ich mir das seit mehr als 45 Jahren antue - hätte ich eine andere Einnahmequelle, ich würde nicht mehr hingehen. Andererseits kann ich nicht zu Hause untätig rumsitzen - also gehe ich lieber arbeiten.

DEN Traumjob gibt es nicht. Aber man kann seinen Job so gestalten, dass er interessant bleibt. Und das Sachgebiet ist nur die Hälfte des Jobs, die andere Hälfte machen der Standort, die Kollegen, das soziale Beziehungsgeflecht in der Firma aus.
Ein Freund von mir hat zwei Berufe erlernt, Koch und Metzger. Er sollte den elterlichen Gastronomiebetrieb übernehmen, ein Landgasthof mit Beherbergung, ca. 20 Zimmer.
Nun sind weder Koch noch Metzger irgendwie Traumberufe, aber sie ernähren ihren Mann. Aus der Übernahme des elterlichen Unternehmens wurde nichts bei meinem Freund, aufgrund innerfamiliärer Streitigkeiten. Als ihm dann noch die Frau davonlief, hat er die einzig richtige Entscheidung für sich getroffen: er hat auf einem Kreuzfahrtschiff angeheuert. Das war vor ca. 25 Jahren, seither ist er sechs bis neun Monate im Jahr auf See, die Zeiten zwischen Heuer und Heuer verbringt er irgendwo. Mal drei Monate in Südostasien, mal sechs Wochen in Neuseeland, dann wieder ein paar Wochen Skandinavien. Aktuell sitzt er auf der Insel Roatan/Honduras und pimpert die weiblichen Insulaner durch.

Was ich damit sagen will: es kommt darauf an, WAS man mit seinem Job anfängt. Weder Koch noch Metzger sind Traumberufe, aber die Umstände drumherum....

Oldtimer
« Letzte Änderung: 25. Juli 2017, 18:43:44 von Oldtimer »

Offline Kulle

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Re: Muss der Beruf "erfüllen"?
« Antwort #12 am: 25. Juli 2017, 20:07:57 »
...., hat er die einzig richtige Entscheidung für sich getroffen: er hat auf einem Kreuzfahrtschiff angeheuert. Das war vor ca. 25 Jahren, seither ist er sechs bis neun Monate im Jahr auf See, die Zeiten zwischen Heuer und Heuer verbringt er irgendwo. Mal drei Monate in Südostasien, mal sechs Wochen in Neuseeland, dann wieder ein paar Wochen Skandinavien. Aktuell sitzt er auf der Insel Roatan/Honduras und pimpert die weiblichen Insulaner durch......
Dieses Nomadenleben muss man aber auch wollen. Mir wäre das nichts kein Zuhause zu haben.

Offline Yossarian

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Re: Muss der Beruf "erfüllen"?
« Antwort #13 am: 26. Juli 2017, 09:19:10 »
Dieses Nomadenleben muss man aber auch wollen.

Man muß ja nicht durch die Welt tingeln und kann stattdessen immer wieder nach hause fahren zwischen den Heuern (sagt man das so?).

Die Idee, nur sechs oder neun Monate im Jahr zu arbeiten und den Rest des Jahres für sich zu haben, finde ich ziemlich gut.

Koch auf einem Kreuzfahrtschiff halte ich jedenfalls für eine ziemliche Herausforderung. Da kannste nicht mal eben den Stift zu Aldi schicken, wenn die Milch alle ist.
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Offline nigel48

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Re: Muss der Beruf "erfüllen"?
« Antwort #14 am: 26. Juli 2017, 14:05:05 »
ein freund hat erst kfz-mechaniker gelernt und danach motorenbauer.
er repariert jetzt die rettungskreuzer der dgzrs. dh. immer an die küste, evtl mit übernachtung.
dort wird er wie ein könig behandelt.
das ist ihm wichtiger als die erbsenzähler in der zentrale und das relativ niedrige gehalt.

ein verwandter ist gelernter maschinenbauer, hat sich auf druckmaschinen spezialisiert. repariert und installiert weltweit.

beid sagen arbeitsklima , respekt und anerkennung sind das a und o .
Man fährt an den See, um zu schwimmen - nicht wegen der Mücken, oder? - Lemmy Kilminster