Also, New York ist absolut empfehlenswert für jemanden, der Städte bereist und in Museen geht. Den südlichen Teil von Manhattan ab Central Park fand ich dabei noch eher langweilig und hässlich. Der Central Park ist auch bei weitem nicht so spektakulär, wie man ihn sich vorstsellt. Nördllich in Harlem ist es zwar auch nicht schöner im eigentlichen Sinn, aber Stadtviertel und Leute sprechen irgendwie an. Da ist auch das älteste Gebäude von Manhattan, das
Morris-Jumel Mansion . Von da hat George Washington seine erste Schlacht gewonne, die
Schlacht von Harlem Heights: In NY gibt's überhaupt relativ viel Historisches, ist die Stadt doch selbst für Europäer gar nicht so jung. Unbedingt sehenswert das
Cooper Hewitt Museum (aka Smithsonian Design Museum) im ehemaligen Stadtpalais von Andrew Carnegie.
Positiv überrascht hat mich auch, daß die New Yorker im Schnitt nicht dicker waren als die Deutschen. Man sieht ein paar Dicke, aber nicht sehr viele und auch nicht absurd fett. Das kamm dann in Orlando. Im Universal Studio Park, den man sich durchaus ansehen kann, weil da die Themen noch irgendwie halbwegs interessant und erwachsenentauglich sind (Hollywood-Blockbuster wie Harry Potter, Spiderman, King Kong) und die Fahrgeschäfte ganz gut abgehen, gab es auch noch nicht so viele Fette, was sicher auch daran lag, daß das Punblikum in weiten Teilen asiatisch und indisch war. Aber im Disney Magic Kingdom war es echt schlimm. Da laufen Gestalten rum, die man nicht für möglich gehalten hätte. Menschen, deren Arme horizontal abstehen, weil die Körper zu quadratisch sind. Menschen, deren Kleidung die Funktion einer Wurstpelle hat, die das Fett zusammenhält. Menschen, die sich nur watschelnd fortbewegen, keinen Hals haben und ganz sicher nicht die eigenen Schnürsenkel binden können.
Es wundert dann aber auch nicht, daß es überall nur Frittiertes zu Essern gab und zwar der übelsten Quallität. Anständige Pommes wie in Holland? Weit gefehlt. Die waren dünn und schlabberig. Dazu undefinierbare frittierte Nuggets. Überall roch es nach Frittierfett, wobei ich irgendwann denn Verdacht hatte, daß die den Geruch in die Luft sprühen, um die Leute zum Essen zu animieren, denn oft war zwar der Geruch da, aber das nächste Restaurant nicht in Sichtweite. Ich rede hier immer noch über die Parks.
Eine Ausnahme gab es: das Epcot Center. Da gibt es Themenrestaurants (China, Deutschland, Irland, Frankreich usw). ok, Deutschland ist bayrisch, aber das war nicht anders zu erwarten, und irgendwie gab es dann auch wieder überall gegrilltes Hühnchen und irgendwas mit Pommes. Große Ausnahme: das
Chefs de France, das vom Sohn von Paul Bocuse geführt wird und das war wirklich gut. Publlikum: keine fetten Menschen, eher Ausländer.
Und: das Vorhaben für meinen Donald-Duck-lesenden Neffen ein Comic-Buch zu kaufen, konnten wir nicht umsetzen. Es gab nirgendwo und wirklich nirgends, weder in den Parks, noch in den Flughafenshops, irgendwas Gedrucktes außer den Sprüchen auf T-Shirts und Kaffeetassen. Und das ist dann schon krass, daß man bei Universal keinen Spiderman-Comic kaufen kann und bei Disney kein Donald-Duck-Heft. Auf dem Flughafen Orlando kein einziger Zeitungsladen.
Kennedy Space Center: kann man machen, wenn man wirklich sehr daran interessiert ist. Die Tour über das Gelände war nichtssagend. Man sah einen Alligator in einem Entwässerungsgraben und Startrampen aus sehr großer Entfernung. Dazu die Montagehallte von außen, das Gebäude mit dem ehemals weltweit größten Volumen. Jetzt nur noch Nummer 5. Ganz sicher ist die Cargolifter-Halle größer. Die Ausstellung hat einige Installationen und Raumschiffteile. Leider hängen die meisten von der Decke herunter, so faß man sie nur aus der Entfernung sieht. Die größte Attraktion war das Atlantis-Shuttle. Das war dann tatsächlich interessant, mal davor zu stehen. Man mußte aber vorher einen patriotischen Film über das Raumfahrtprogramm ertragen, in dem es für einen halbwegs gebildeten Europäer nichts Neues zu erfahren gab. Immerhin wurden Spputnik und Juri Gagarin erwähnt, Laika aber nicht. Zwischen Raumschiff-Cockpits mit integrierten Videospielenn und Restaurants gab es eine Memorial Hall für die diversen Todesopfer der Shuttle-Unglücke mit persönlichen Gegenständen. Sogar das wird kommerzialisiert.
Florida selber kann man knicken, jedenfalls das, was ich gesehen habe. Das war eine endlose Aneinanderreihung von nichtssagenden Condominiums, Golfplätzen und Shopping-Centern.
Anzumerken: wer in Florida mit Uber fahren will, steht vor dem Problem, daß die Autos vorne kein Nummernschild haben. Man sieht also nur ander Farbe, ob sich das gerufene Auto nähert. Die Nummernschilder hinten sind ziemlich kein und die Nummern in einer Schmalschrift, die man nur als maximal drei Metern lesen kann. Die spinnen die Amis. Aber die lassen sich da sicher nichts sagen.
Reisetip: eine Rolle Erste-Welt-Klopapier mitbringen. Die haben da meist einlagiges, mikrometerdünnes Papier.
Noch ein paar Links:
New York City’s 20 oldest buildings, mappedNYC’s 10 best historic house museums LPC Makes Data On All Historic Buildings More Accessible With New, Enhanced Interactive Map