Autor Thema: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...  (Gelesen 180509 mal)

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Online Yossarian

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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #615 am: 30. Dezember 2019, 18:42:44 »
Das ist doch gerade das Qualitätsfeature.

It´s not a feature, it´s a bug.  8)

Zitat
Was sollte denn auch ein ergebnisoffener Glaube sein, steht da auf dem letzten Blatt der maßgeblichen religiösen Schrift sowas wie "könnte allerdings sein, dass das alles nicht stimmt".

Besser wär das aber. Bis jetzt ist noch jede Religion irgendwann untergegangen, auch ohne daß da irgendwo "könnte allerdings sein, dass das alles nicht stimmt" in deren Schriften (so sie welche hatten) stand.

Was ist jetzt vor Deinem Schöpfer gewesen. Wo kommt der her? Kriegen wir mal Antwort?  :.)
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Offline simplemachine

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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #616 am: 30. Dezember 2019, 21:51:22 »
Bis jetzt ist noch jede Religion irgendwann untergegangen

Siehe oben, Milliarden von Menschen gehören aktuell den großen Religionen an. Haben wohl alle deren "Untergang" verpasst.


Was ist jetzt vor Deinem Schöpfer gewesen. Wo kommt der her? Kriegen wir mal Antwort?

Naja, wenn einer mit seiner Einzelmeinung auf einmal von sich in der Mehrzahl redet ("wir"), dann weiß man schon, welche Qualität einen erwartet. Die selbst ernannte Stime irgendwelcher nicht existierenden Personenmehrheiten. Wenn man es dennoch chronologisch abarbeiten wollte, wäre erstmal dies noch offen:

Ich habe auch keine Sensationsüberschriften in der Art von "Wissenschaftsgläubigkeit widerlegt -  Anwärter auf den Nobelpreis" gelesen. Vllt. wäre für die bloße Behauptung eine Quelle von Nutzen.


Kommt da noch was. Nein. Der amtierende "Mr. HOT AIR" hat mal wieder beste Premiumware geliefert.

Online Yossarian

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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #617 am: 30. Dezember 2019, 22:07:12 »
Siehe oben, Milliarden von Menschen gehören aktuell den großen Religionen an. Haben wohl alle deren "Untergang" verpasst.

Der wird schon kommen, wie bei jeder Religion bisher.

Zitat
Naja, wenn einer mit seiner Einzelmeinung auf einmal von sich in der Mehrzahl redet ("wir"), dann weiß man schon, welche Qualität einen erwartet.

Du kneifst, wie immer. Kommt da noch was auf meine Frage? Nein, natürlich nicht.
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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #618 am: 30. Dezember 2019, 22:25:09 »
Der wird schon kommen, wie bei jeder Religion bisher.

Untergangs-Wahrsager sind seit dem Millennium allerdings etwas aus der Mode gekommen.

Offline Kulle

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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #619 am: 30. Dezember 2019, 22:33:23 »
Worin soll denn der Widerspruch von Religion und Evolution liegen? Ich sehe auch keinen Widerspruch zwischen Schöpfung und Urknall. Beides sind Umschreibungen einer creatio ex nihilo, nur, dass die Wissenschaftsgläubigen ohne Veranlasser des Ganzen auszukommen versuchen.

Du machst mal wieder deinem Namen volle Ehre.

Wir hatten früher mal in der Schule die Henne-Ei-Frage. Was war zuerst, das Sein oder das Bewusstsein?

Online Yossarian

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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #620 am: 31. Dezember 2019, 10:17:03 »
Untergangs-Wahrsager sind seit dem Millennium allerdings etwas aus der Mode gekommen.

Ist recht, mein Kleiner. Menschliche Gesllschaften entwickeln sich, und dabei werden alte Religionen obsolet und durch andere Religionen und Ideologien ersetzt. Das ist der Lauf der Dinge, daran wird keine Religion etwas ändern können. Das hat weder mit Untergang noch mit Wahrsagerei zu tun.

Wo kam Dein Schöpfer gleich noch mal her? Und was war vorher?
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maxim

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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #621 am: 31. Dezember 2019, 18:15:18 »

Interessanter als der Monolog von Kanitscheider ist das Streitgespräch mit dem Theologen Lüke (Spektrum der Wissenschaft 6/2000, S. 82):

Lässt sich die Frage nach Gott mit der Wissenschaft vereinbaren?


Das ganze Gerede über Gott kann man sich schenken.

"Ob der Satz, es gebe die Wahrheit, wahr ist, können Sie nur unter Voraussetzung der Wahrheit entscheiden. Auf dieser Ebene würden Theologen den Gottesbegriff ansetzen, wenn sie sagen, Gott ist die Wahrheit."

Der Satz verweist also auf etwas, was jenseits der Logik liegt, bedient sich aber der Sprache und Logik und ist damit eine offene Flanke für den Kanitscheider.
Das bringt den Luke ins Straucheln.

An der Stelle, wo er das Wittgenstein-Zitat bringt, zeigt er allerdings, dass er nicht zu unterschätzen ist:
»Die Lösung des Rätsels des Lebens in Raum und Zeit liegt außerhalb von Raum und Zeit. Es gibt allerdings Unaussprechliches. Dies zeigt sich, es ist das Mystische.« 

Dieser Satz ist wesentlich gelungener. Er verweist auf etwas, was jenseits der Grenze von Logik und Sprache liegt, daher nicht sinnvoll darüber gesprochen werden kann.

Das dieser mystische Standpunkt kein Hokuspokus ist, kann eigentlich jedem denkenden Menschen einleuchten: Kanitscheider richtet den Blick immer nach außen auf die objektive Welt, findet darin erwartbar nichts Mystisches und baut sein Weltbild darauf auf. In dem Moment, wo man seine Wahrnehmung nach innen richtet, findet man sehr wohl das Mystische im eigenen Ich. Man kann dann sehr wohl seine Empfindungen, seine Abneigungen und seine Motive wahrnehmen und auch wissenschaftlich erforschen, man stößt aber nicht auf den Kern des eigenen Ichs. Dieser kann nicht im Lichte des Bewusstseins betrachtet werden, wie das Auge nicht im eigenen Sichtfeld vorkommt. Und das ist eben jene Grenze der Wissenschaft, wo das religiöse Gefühl ansetzt, was überhaupt nichts mit der Existenz eines Gottes zu tun haben muss, sondern eher sowas wie die Anerkennung des Wunders der Existenz ist.






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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #622 am: 02. Januar 2020, 11:42:12 »
Das ganze Gerede über Gott kann man sich schenken.

Na, na. Was wird denn dann aus der Frage nach dem Schöpfer / Verursacher?  ;)

Zitat
»Die Lösung des Rätsels des Lebens in Raum und Zeit liegt außerhalb von Raum und Zeit. Es gibt allerdings Unaussprechliches. Dies zeigt sich, es ist das Mystische.«

Genau das halte ich aber für falsch. Natürlich bewegen wir uns nur innerhalb eines Systems und können (derzeit noch) lediglich spekulieren, wie es "draußen" ist. Aber davon wird "das da draußen" noch lange nicht mystisch. Nichts von dem, was außerhalb unserer Wahrnehmungsmöglichkeiten liegt, ist allein aus diesem Grund mystisch, und meiner Meinung nach gibt es das Mystische überhaupt nicht.

Zitat
Das dieser mystische Standpunkt kein Hokuspokus ist, kann eigentlich jedem denkenden Menschen einleuchten: Kanitscheider richtet den Blick immer nach außen auf die objektive Welt, findet darin erwartbar nichts Mystisches und baut sein Weltbild darauf auf. In dem Moment, wo man seine Wahrnehmung nach innen richtet, findet man sehr wohl das Mystische im eigenen Ich.

Und was genau wäre in mir drinnen mystisch? Der Blinddarm?

Zitat
Man kann dann sehr wohl seine Empfindungen, seine Abneigungen und seine Motive wahrnehmen und auch wissenschaftlich erforschen, man stößt aber nicht auf den Kern des eigenen Ichs.

Was genau meinst Du mit dem "Kern des eigenen Ichs"?

Zitat
Und das ist eben jene Grenze der Wissenschaft, wo das religiöse Gefühl ansetzt, was überhaupt nichts mit der Existenz eines Gottes zu tun haben muss, sondern eher sowas wie die Anerkennung des Wunders der Existenz ist.

Die Unwahrscheinlichkeit der Existenz kann einem schon komische Gefühle machen, aber was ist daran religiös, wenn es unabhängig von der Existenz eines Verursachers ist? Geht es nicht bei der ganzen Religion um irgendwelche höheren Wesen? Keine Götter, keine Religion, oder?
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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #623 am: 02. Januar 2020, 17:29:21 »
Na, na. Was wird denn dann aus der Frage nach dem Schöpfer / Verursacher?  ;)
Den Schöpfer einzuführen führt nicht weiter. Das hast du schon richtig erkannt.

Zitat
Genau das halte ich aber für falsch. Natürlich bewegen wir uns nur innerhalb eines Systems und können (derzeit noch) lediglich spekulieren, wie es "draußen" ist. Aber davon wird "das da draußen" noch lange nicht mystisch. Nichts von dem, was außerhalb unserer Wahrnehmungsmöglichkeiten liegt, ist allein aus diesem Grund mystisch, und meiner Meinung nach gibt es das Mystische überhaupt nicht.
Ein Spekulieren über das, was es sonst noch gibt, ist logisch unmöglich, da jenseits der Möglichkeiten der Sprache.

Zitat
Und was genau wäre in mir drinnen mystisch? Der Blinddarm?
Dein Blinddarm, dein dicker Zeh usw. gehört auch zur äusseren Welt oder den Objekten, dein Ich (Subjekt) gehört nicht dazu.

Zitat
Was genau meinst Du mit dem "Kern des eigenen Ichs"?
Ich würde es so beschreiben: Das Subjekt deines Bewusstseins und deines Willens.

Zitat
Die Unwahrscheinlichkeit der Existenz kann einem schon komische Gefühle machen, aber was ist daran religiös, wenn es unabhängig von der Existenz eines Verursachers ist?
Das komische Gefühl ist schon ein religiöses. Da muss man ansetzen. Eigentlich ist diese Wahrnehmung sogar unmittelbarer als die Wahrnehmung der Objektwelt.
Es bringt allerdings nichts, darüber lange Abhandlungen zu schreiben, weil es sich der Logik und der anderen Erkenntnisformen (Raum, Zeit Kausalität) entzieht.

Zitat
Geht es nicht bei der ganzen Religion um irgendwelche höheren Wesen? Keine Götter, keine Religion, oder?
Das eher weniger.





Offline simplemachine

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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #624 am: 02. Januar 2020, 20:27:28 »
Den Schöpfer einzuführen führt nicht weiter.

Doch. Es fügt der Geschichte vom Anfang eine Information hinzu.


Das komische Gefühl ist schon ein religiöses. Da muss man ansetzen.

Ich würde religiös durch spirituell ersetzen, um auch den selbst erklärt nicht religiösen begrifflich mitnehmen zu können. Der Mensch hat von Natur aus eine spirituelle Antenne, wobei dies nicht dazu führen muss, dass man deswegen einer dogmatisch ausformulierten Religion angehört. Diese natürliche Spiritualtät ist im ersten Ansatz jedenfalls zunächst ein Gefühl von "etwas", was umfassender, als das unmittelbar Greifbare ist. Dieses Gefühl wird von den Menschen auf unterschiedliche Arten vertieft (etwa durch Religion, Meditation, Philosophien etc.), im schlimmsten Fall allerdings verdrängt.


Natürlich bewegen wir uns nur innerhalb eines Systems und können (derzeit noch) lediglich spekulieren, wie es "draußen" ist. Aber davon wird "das da draußen" noch lange nicht mystisch.

Hier ist gedanklich der spirituelle Anfang schon fast gemacht: Überlegungen über eine andere Ebene.   
« Letzte Änderung: 02. Januar 2020, 20:39:07 von simplemachine »

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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #625 am: 02. Januar 2020, 21:44:22 »
Es fügt der Geschichte vom Anfang eine Information hinzu.

Eine Information mit Sicherheit nicht.

Zitat
Der Mensch hat von Natur aus eine spirituelle Antenne, wobei dies nicht dazu führen muss, dass man deswegen einer dogmatisch ausformulierten Religion angehört. Diese natürliche Spiritualtät ist im ersten Ansatz jedenfalls zunächst ein Gefühl von "etwas", was umfassender, als das unmittelbar Greifbare ist.

Ich empfehle für den Anfang das Studium von Freud´s "Totem und Tabu", bevor Du Dich hier weiter verhedderst.

Zitat
Hier ist gedanklich der spirituelle Anfang schon fast gemacht: Überlegungen über eine andere Ebene.

Wie immer hast Du es nicht verstanden.
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« Antwort #626 am: 03. Januar 2020, 01:47:31 »
Eine Information mit Sicherheit nicht.

Welche "Sicherheit". Beim Urknall war keine menschlicher Augenzeuge dabei. Wer meint, die Abläufe der Entstehung des Universums sicher zu wissen, kann nur ignorant erscheinen.


Ich empfehle für den Anfang das Studium von Freud´s "Totem und Tabu"

Mal wieder die typischen fragwürdigen Leseaufforderungen, statt selbst Inhalte zu liefern. Was soll es bringen, ausgerechnet zum Thema persönlicher Spiritualität ein über 100 Jahre altes Werk über die Völkerpsychologie primitiver Gesellschaften zu lesen. Die hatten sicher interessante Gründe für ihre Totems, aber so what.

Aber immerhin wurden zum Thema Auseinandersetzung mit dem inneren Selbst ja schon Fortschritte gemacht, wie sich aus der obigen Thematisierung des "mystischen Blinddarms" ergibt.


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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #627 am: 03. Januar 2020, 08:36:36 »
Welche "Sicherheit".

Nein, welche Information.

Zitat
Beim Urknall war keine menschlicher Augenzeuge dabei. Wer meint, die Abläufe der Entstehung des Universums sicher zu wissen, kann nur ignorant erscheinen.

Eben. Und wer meint, die willkürliche Hinzufügung eines Schöpfers sei eine "Information", ist genauso ignorant.

Zitat
Mal wieder die typischen fragwürdigen Leseaufforderungen, statt selbst Inhalte zu liefern.

Es ist manchmal hilfreich, einen gewissen Kanon an Grundwissen / Basisliteratur mitzubringen. Man kann nicht immer alles angefangen bei Adam und Eva erklären.

Zitat
Was soll es bringen, ausgerechnet zum Thema persönlicher Spiritualität ein über 100 Jahre altes Werk über die Völkerpsychologie primitiver Gesellschaften zu lesen. Die hatten sicher interessante Gründe für ihre Totems, aber so what.

Und was meinst Du, aus was sich "unsere" Spiritualität entwickelt hat?  :.)
« Letzte Änderung: 03. Januar 2020, 10:44:16 von Yossarian »
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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #628 am: 04. Januar 2020, 18:12:51 »
Es ist manchmal hilfreich, einen gewissen Kanon an Grundwissen / Basisliteratur mitzubringen.

Das genannte Freud´sche Werk betrachte ich weder als Grundwissen noch als Basisliteratur, jedenfalls nicht zur Frage der Spiritualität des heutigen Menschen. Freud erklärte eben einfach alles mit frühkindlichen Erfahrungen, Vater/Mutter-Verhältnis und der Libido. War zu seiner Zeit sicher ein moderner Ansatz. Aber aus meiner Sicht auch da schon als monokausales Erklärungsmuster zu kurz gegriffen.


Und was meinst Du, aus was sich "unsere" Spiritualität entwickelt hat?  :.)

Ich halte die Spiritualität des Menschen zumindest in grundsätzlicher Form von Natur aus für wesensimmanent, so dass es an sich, um überhaupt spirituell zu empfinden, gar keiner vorigen historischen "Entwicklung" bedarf. Davon zu unterscheiden ist natürlich die Frage, welche Inhalte die Spiritualität früher hatte und heute hat. Dabei geht aber alles letzlich auf wiedererkennbare Grundmuster zurück.
« Letzte Änderung: 04. Januar 2020, 18:16:49 von simplemachine »

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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #629 am: 05. Januar 2020, 15:09:00 »
Das genannte Freud´sche Werk betrachte ich weder als Grundwissen noch als Basisliteratur, jedenfalls nicht zur Frage der Spiritualität des heutigen Menschen.

Yeah, well, that's just, like, your opinion, man.

Zitat
Freud erklärte eben einfach alles mit frühkindlichen Erfahrungen, Vater/Mutter-Verhältnis und der Libido

Es ist offensichtlich, daß Du Deinen Freud nicht gelesen hast. Insbesondere in "Totem und Tabu" steht davon nichts. Kein einziges Wort. Sorry.  8)

Entgegen sich unter Laien hartnäckig haltender Gerüchte geht es bei Freud nur zu einem ganz geringen Anteil darum, seine Mutter zu ficken und seinen Vater umzubringen.  :evil

Zitat
Ich halte die Spiritualität des Menschen zumindest in grundsätzlicher Form von Natur aus für wesensimmanent, so dass es an sich, um überhaupt spirituell zu empfinden, gar keiner vorigen historischen "Entwicklung" bedarf.

Aha. Gab es demnach einen Tag X, an dem "der" Mensch als solcher in die Welt getreten war, fix und fertig mit ausgestattet mit Spiritualität? Und davor bzw. daneben? Neandertaler, Denisova? Australopitecus? Spirituell oder nicht? Vielleicht willst Du die Spiritualität da beginnen lassen, wo die Vorfahren unserer Spezies von den Bäumen runtergeklettert sind? Oder vielleicht schon dort, wo die ersten Lebewesen die Meere verlassen haben und aufs Land gekommen sind? Fragen über Fragen, mach mal den Erklärbär.  :.)

Hattest Du eigentlich schon meine Frage beantwortet, wer Deinen Schöpfer erschaffen hat, und den Schöpfer Deines Schöpfers? Und dessen Schöpfer etc.?
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