Autor Thema: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...  (Gelesen 253365 mal)

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Offline Yossarian

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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #570 am: 17. Dezember 2019, 07:09:56 »
Der Richter hingegen kann sich Neutralität und Gerechtigkeit leisten, er bekommt ja - im Gegenzug zum Anwalt - nichts für die Bevorzugung einer Partei. Der Anwalt empfindet es als Leistung, den Straftäter möglichst straflos zu stellen, der Staatsanwalt empfindet dasselbe als Verlust im Recht.     

Ach Gott, mein Hase, wenn Dir dich nur einmal für fünf Minuten bewußt würde, was für einen Müll Du redest...  :.)
"I came to a point where I needed solitude and just stop the machine of thinking and enjoying what they call living, I just wanted to lie in the grass and look at the clouds."

— Jack Kerouac

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Offline Yossarian

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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #571 am: 17. Dezember 2019, 14:09:34 »
Steht in der "Morgenröte".

Nette Sammlung von Aphorismen, kann man immer wieder mal drin schmökern. Würde ich jetzt aber ungern sofort komplett am Stück lesen (müssen). Git es irgendwelche Nummern, die Du mir besonders ans Herz legen kannst in Bezug auf Moral?
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Primus Flavius Fosssa

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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #572 am: 17. Dezember 2019, 14:23:48 »
Das ist 40 Jahre her...

Offline Yossarian

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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #573 am: 17. Dezember 2019, 14:33:59 »
Zeit, mal wieder reinzuschauen.  :evil
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maxim

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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #574 am: 17. Dezember 2019, 16:53:29 »
Es gibt psychologische Praxen.
Bei den Fällen, an die ich dachte, können die sicher nicht helfen.

Zitat
Ja, nur daß diese ganzen höheren liebenden Wesenheiten nicht real sind, sondern den Köpfen der gebeutelen Individuen entsprungen sind. Selbsttäuschung, um neuen Mut zu gewinnen? Na, ich weiß nicht...
So ein flaches Gewässer kannst du doch nicht sein.
Ein befreundetes Paar hatte einen 21jährigen Sohn, der an einer Autoimmun-Schwäche litt, bei der der sich die Lunge langsam auflöst. Er starb bei vollem Bewusstsein und schrie im Krankenhaus nach seiner Mutter. Die Eltern mussten quasi mit Gewalt aus dem Behandlungsraum geführt werden. Mutter und Schwester warfen sich auf den Boden und beteten in schwärzester Verzweiflung. Der Vater hat sich wochenlang besinnungslos getrunken. Heute nach Jahren verbringt die Mutter die meiste Zeit in der Kirche mit beten. Wie soll da ein Psychologe - vor allem die die ich so kenne, ein absurder Gedanke - helfen. Das Leiden wiegt soviel schwerer als alle kleinlichen Freuden. Die Sache hat mich zutiefst erschüttert und lässt mich anders über das Thema denken.

Zitat
Klar. Die Slawen und Pruzzen sind scharenweise den Deutschordensrittern entgegengelaufen und haben sie mit offenen Arman empfangen, um sich endlich dem Christentum zuwenden zu können.  8)
Der Deutschritter-Orden hat mit dem Zerfall der Sowjetunion eher nichts zu tun.

Zitat
Muß man das? Hast Du Belege für Deine These?
Das ist keine These sondern überall in den Ostländern zu beobachten.
« Letzte Änderung: 17. Dezember 2019, 18:42:32 von maxim »

Primus Flavius Fosssa

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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #575 am: 17. Dezember 2019, 17:06:14 »
Eher: Der "Homo oeconomicus"  war schon immer die vorherrschende Gattung. Erst die Erfindung der Sozialfürsorge brachte andere Lebensformen in größerem Umfang zur Geltung.
Als Historiker bestreite ich das ganz entschieden. Die verbreiteste Vorstufe war der Homo homini lupus. Der Homo oeconimus setzt jede Menge Kulturgeschichte voraus, die vor dem 19. Jahrhundert kaum in ausreichender Weise zur Verfügung stand.

maxim

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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #576 am: 17. Dezember 2019, 18:16:29 »
Als Historiker bestreite ich das ganz entschieden. Die verbreiteste Vorstufe war der Homo homini lupus. Der Homo oeconimus setzt jede Menge Kulturgeschichte voraus, die vor dem 19. Jahrhundert kaum in ausreichender Weise zur Verfügung stand.
Alles nur Begriffe von Nationalökonomen ohne Bezug zu realen Entitäten. Nutzenmaximierer auf 2 oder 4 Beinen gibt es solange wie es Beine mit Füßen dran gibt.

Offline Yossarian

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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #577 am: 17. Dezember 2019, 20:27:17 »
IO SATVRNALIA
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Primus Flavius Fosssa

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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #578 am: 17. Dezember 2019, 23:24:35 »
Alles nur Begriffe von Nationalökonomen ohne Bezug zu realen Entitäten. Nutzenmaximierer auf 2 oder 4 Beinen gibt es solange wie es Beine mit Füßen dran gibt.
Der Homo oeconomicus ist aber kein gewöhnlicher Nutzenmaximierer. Er hat das Recht auf seiner Seite. Ein Wikinger hat das nicht.

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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #579 am: 18. Dezember 2019, 10:10:41 »
Er hat das Recht auf seiner Seite. Ein Wikinger hat das nicht.

Das ist so nicht richtig. Der Wikinger hat bei seinen Raubzügen auch das Recht auf seiner Seite. Nur halt dummerweise das Wikingerrecht und nicht das des Überfallenen.
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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #580 am: 18. Dezember 2019, 11:36:08 »
Bei den Fällen, an die ich dachte, können die sicher nicht helfen.

Ein Glaube macht´s da auch nicht besser.

Zitat
So ein flaches Gewässer kannst du doch nicht sein.

Ich bin nur ein einfacher Bub vom Lande.  8)

Zitat
Ein befreundetes Paar hatte einen 21jährigen Sohn, der an einer Autoimmun-Schwäche litt, bei der der sich die Lunge langsam auflöst. Er starb bei vollem Bewusstsein und schrie im Krankenhaus nach seiner Mutter. Die Eltern mussten quasi mit Gewalt aus dem Behandlungsraum geführt werden. Mutter und Schwester warfen sich auf den Boden und beteten in schwärzester Verzweiflung. Der Vater hat sich wochenlang besinnungslos getrunken. Heute nach Jahren verbringt die Mutter die meiste Zeit in der Kirche mit beten. Wie soll da ein Psychologe - vor allem die die ich so kenne, ein absurder Gedanke - helfen.

Wie Psychologen immer helfen. Psychologen können helfen, den Schmerz zu verarbeiten, zu lernen, damit umzugehen etc. Trost bekommt man von Psychologen nicht. Auf der anderen Seite kann es mit dem Trost der Kirche nicht weit her sein, wenn die Mutter nur noch in der Kirche sitzt und betet. Das macht den Jungen nicht mehr lebendig. Der leidet jetzt nicht mehr, und ob da auf der anderen Seite irgendwas ist - was ich nicht glaube -, dann hat die Mutter in der Kirche keinerlei Einfluß darauf. Mich erst mal wochenlang betrinken läge mir da schon näher. Und wenn es ganz und gar unerträglich ist, kann man auch seine eigene Existenz beenden.

Ansonsten bin ich, was den Tod angeht, ganz bei Epikurs Brief an Menoikeus.

Zitat
Das Leiden wiegt soviel schwerer als alle kleinlichen Freuden.

Es gibt so viel Leiden auf der Welt, das wir jeden Tag ausblenden, "nur" weil es weit weg von uns ist. Wir können gar nicht anders, sonst würden wir wahnsinnig werden. Man sollte sich gelegentlich ins Bewußtsein rufen, daß unsere Spezies nur sehr selektiv wahrnimmt. Wir tun das, um nicht durchzuknallen.

Wenn das Leid auf unserem Schoß sitzt, klappt das halt nicht mehr mit Verdrängen und Ausblenden; dann müssen wir durch.

Zitat
Die Sache hat mich zutiefst erschüttert

Klar. Hast Du schon mal die ersten Lebensmonate Deines Kindes auf einer Säuglingsstation campiert?

Zitat
lässt mich anders über das Thema denken

Inwiefern?

Zitat
Der Deutschritter-Orden hat mit dem Zerfall der Sowjetunion eher nichts zu tun.

Nein. Aber er hat sehr viel damit zu tun, daß nach dem Zerfall der Sowjetunion eine kirchliche Struktur vorhanden war, auf die zurückgegriffen werden konnte, um das Vakuum zu füllen. Ohne die Slavenmission wäre da nix.
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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #581 am: 18. Dezember 2019, 11:56:10 »
Das ist keine These sondern überall in den Ostländern zu beobachten.

Noch mal langsam. Du schriebst:

Zitat
Diese Ismen haben sich in ihrer jeweiligen Zeitperioden durch Revolutionen und Bürgerkriege durchgesetzt. Die Hinwendung zum Christentum in Osteuropa vollzog sich aus der Mitte des Volkes. Das muss man anerkennen. Selbst buddhistische Kloster in der ehem. Sowjetunion blühten auf.

Revolutionen und Bürgerkriege entstehen in der Regel auch aus der Mitte des Volkes. Oder eines Volkes unter mehreren in einem gemeinsamen Staatsgebilde. Ansonsten mußt Du mal klarstellen, ob Du hier gerade eine religiöse Reconquista nach dem Zerfall der Sowjetunion meinst, oder wie die Kirche es überhaupt geschafft hat, sich in Osteuropa breit zu machen. Ich glaube, wir beide schreiben da stellenweise nicht über das selbe Thema.
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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #582 am: 18. Dezember 2019, 12:50:00 »
Das ist so nicht richtig. Der Wikinger hat bei seinen Raubzügen auch das Recht auf seiner Seite. Nur halt dummerweise das Wikingerrecht und nicht das des Überfallenen.
Der Homo oeconomicus funktioniert nur im Frieden. Kriegswirtschaft unterliegt einer anderen Ratio.

Offline Yossarian

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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #583 am: 18. Dezember 2019, 13:15:06 »
Die Übergänge zwischen Handel und Raub waren damals bekanntlich sehr fließend; es war also nicht immer ganz klar zu bestimmen, was gerade abging. Mit Krieg und Frieden wird es wohl ähnlich gewesen sein. Die Wikinger haben ja auch, was gerne übersehen wird, viel Handel getrieben.
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Re: Thema Religion allgemein und Religion in der Familie...
« Antwort #584 am: 18. Dezember 2019, 13:50:36 »
Alles richtig, aber mir ging es um die Definition des Homo oeconomicus.