Autor Thema: Arbeiten dürfen  (Gelesen 26566 mal)

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lycopithecus

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Re:Arbeiten dürfen
« Antwort #15 am: 13. Januar 2010, 13:41:17 »
Weil das Kapital der arbeitenden Klasse den Krieg längst erklärt hat.

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Re:Arbeiten dürfen
« Antwort #16 am: 13. Januar 2010, 13:44:49 »
In Berlin z.B. sind anreisende Demonstranten ein Wirtschaftszweig.

Lebensmitteleinzelhandel rund um Gorleben freut sich über jeden Castor..insgeheim.

Scheint so, als ob ein Interesse besteht, solche Diskussionen möglichst schnell ins Klassenkampf-Absurdum zu führen. Warum?
Ich denke es liegt daran das du Gegenargumente ins Lächerliche ziehst "rumfuchteln".

wird aber offtopic...
Früher war alles besser, sogar die Höhlen waren größer.

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Re:Arbeiten dürfen
« Antwort #17 am: 13. Januar 2010, 14:01:02 »
Und natürlich würde es helfen wenn gard junge Menschen sich politisch engagieren.

Und natürlich würde es helfen wenn arbeitnehmernahe Parteien an der Macht wären.

nicht heut Nachmittag Marples Tochter, aber auf lange Sicht deren Tochter.
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Offline Mattieu

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Re:Arbeiten dürfen
« Antwort #18 am: 13. Januar 2010, 14:03:10 »
Mal ehrlich, das "ins Lächerliche ziehen", fängt doch schon beim Vorschlag, in die Partei einzutreten an. Deswegen meine Frage, was das hilft. Was hat das mit der konkreten Situation zu tun? Inwiefern wird die Chefin dadurch in die Lage versetzt, einer Angestellten mehr zu bezahlen?

Es wird halt bezweifelt, dass die Chefin, sei sie nun das Kapital oder nicht, nicht in der Lage sei, einer Angestellten mehr zu bezahlen.

Daraus ergibt sich, dass die Höhe der Entlohnung der Beschäftigten allein der freien Willensentscheidung der Chefin unterläge.

Woraus moralische bzw. markttheoretische Erkenntnisse abzuleiten beide Diskussionsparteien sich trefflichst nicht verkneifen.

Das wisst Ihr ewig Wiederholenden doch ganz genau. Was soll das ahnungslose Getue immer?
Scheiße ist, wenn der Furz was wiegt.

lycopithecus

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Re:Arbeiten dürfen
« Antwort #19 am: 13. Januar 2010, 14:07:47 »
Dann ist die Chefin von Marples Tochter "Das Kapital"?
Das ist eine saublöde Gegenfrage. Und das weißt Du.

Offline Unikum

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Re:Arbeiten dürfen
« Antwort #20 am: 13. Januar 2010, 14:08:37 »
Und natürlich würde es helfen wenn gard junge Menschen sich politisch engagieren.

Und natürlich würde es helfen wenn arbeitnehmernahe Parteien an der Macht wären.

nicht heut Nachmittag Marples Tochter, aber auf lange Sicht deren Tochter.

nee, mit solchen Vorschlägen drückt man sich nur um eine realistische Betrachtung der konkreten Situation herum. Wenn es einem Geschäft nun mal so schlecht geht, daß nicht mehr drin ist, dann hilft da auch keine ausschweifende Diskussion über den Krieg des Kapitals gegen die Arbeitnehmer weiter. Mir kommt es immer so vor, als ob solche Themen absichtlich möglichst schnell vom konkreten Gegenstand weg auf eine rein ideologische Ebene gehievt werden.
Natürlich! du hast es endlich geschnakelt!!!

Man KANN diese Dinge nur ändern wenn sich Ideologien ändern.

Meinen Glückwunsch!

nu können wir zu was anderem gehen.
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Offline Mattieu

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Re:Arbeiten dürfen
« Antwort #21 am: 13. Januar 2010, 14:09:23 »
Nicht in der Lage ist nur ein Aspekt, nicht willens ein ganz anderer...

Und beides ist ja nun in diesem konkreten Fall reine Spekulation, oder?
Da muss ich NOPs Einwand der vorschnellen Dogmatisierung eines jeden Einzelfalls schon unterstützen.
Scheiße ist, wenn der Furz was wiegt.

marple

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Re:Arbeiten dürfen
« Antwort #22 am: 13. Januar 2010, 14:49:33 »
Nu mal langsam:

Studium geht nicht. Ihre Waldorfschule bot plötzlich und unerwartet kein Abi mehr an und das bedeutete, dass alle noch einmal mit der 11. Klasse in einer staatlichen Schule hätten beginnen müssen - nachdem sie die 12. gerade abgeschlossen hatten. Hat meine nicht gewollt und hat sich mir bis zum ersten Schultag des neuen Jahres, den ich als letzte Frist beim Schulsenat erbettelt hatte, widersetzt - jaja, war ihr freier, beschissener Wille. Jedenfalls ist kein Abi da. Das hat sie ja schon mal in der Konsequenz paar Jahre gekostet, als sie dann Ausbildung gesucht hat und irgendwie nichts in ihrer Wunschrichtung für Nullabi zu bekommen war.

Aber sie hat sich immer weiter durchgebissen.

Jetzt der Fall mit dem Laden. Ich kenne die Besitzer persönlich - es sind gute und langjährige Kunden und Bekannte von mir, dadurch bekam sie damals den Stundenjob da.

Die finden meine Tochter gut und wollen sie nicht gehen lassen, haben sich aber durch a) eine miese Scheidung für einen der GF und b) einen unüberlegten Umzug in eine zwar preiswertere aber auch totere Ecke verspekuliert und dadurch einfach nicht genug Geld für eine dritte Festangestellte. Das ist eine Entwicklung des letzten halben Jahres. So kann es kommen.

Das hat weder mit Kapital noch mit Bosheit zu tun. Nur mit dem Leben.

Aber grundsätzlich habe ich diesen Thread nicht für den einen Einzelfall eröffnet, es darf also selbstverständlich auch diskutiert werden, wenn es um die allgemeine Arbeitslosigkeit geht.

Darum oben "Arbeiten dürfen".

Nur die gegenseitigen Vorwürfe haben irgendwie keinen sittlichen Nährwert und zerstören die Diskussion. Also raus damit in einen - von mir schon vorgeschlagenen - Kommunikationsthread im geschlossenen Bereich.


marple

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Re:Arbeiten dürfen
« Antwort #23 am: 13. Januar 2010, 15:43:32 »
Ein Abendgymnasium oder weitere Ausbildungen wird sie wohl zunächst nicht machen. Wie schon mal berichtet, hat ihr Freund für sie seine Pläne eines Auslandumzuges verschoben, bis sie fertig ist. Um seine Zeit hier sinnvoll zu nutzen, hat er auch noch eine Qualifikation angefangen, die Anfang 2011 beendet sein wird. Dann wird es aber konkret mit dem Auszug aus D. Würde sie jetzt wieder etwas anfangen und dann wieder er...du verstehst, das ist ein Weg ohne Ende.

Sie ist Mitte 20, er 10 Jahre älter, sie wollen was im Ausland aufbauen und dann ein Nest bauen mit Nachwuchs und dem ganzen Program. Das ist ihr nächster 5-Jahres-Plan.

Außerdem ist das doch grundsätzlich auch immer nur eine Verschiebung des Problems. Du bekommst keine Arbeit, also bildest du dich weiter und weiter und dann noch mal weiter. Irgendwann bist du dann überqualifiziert, hast aber immer noch keine Arbeit. Was machst du dann? Professur?


marple

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Re:Arbeiten dürfen
« Antwort #24 am: 13. Januar 2010, 15:58:00 »
Trotzdem wird Ausbildung letztendlich auch von der Gesellschaft bezahlt, genau, wie Sozialleistungen. ust ja auch gut und richtig, aber damit ist das Problem der fehlenden Arbeit nicht vom Tisch.

Was sind denn das für kontinentale Verschiebungen, wenn man irgendwie bis Mitte 30 und später noch in irgendwelchen Weiterbildungen steckt, da keine Arbeit zu bekommen ist, der Rentenantritt aber immer weiter nach hinten verschoben wird? Theoretischerweise wäre es dann doch extrem sinnvoll, frühestens mit 12 einzuschulen.

Weitergedacht müsste es sogar verboten werden, bereits nach lächerlichen 9 Monaten zu entbinden.

lycopithecus

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Re:Arbeiten dürfen
« Antwort #25 am: 13. Januar 2010, 16:11:47 »
Deswegen denke ich ja, dass das Problem garnicht ziwschen Deiner Tochter und ihrer Chefin zu lösen ist. Das ist ein gesamtgesellschaftliches Problem.

Edith: NOP hat halt völlig abwegige Vorstellungen davon, wie ich denke, und aus denen konfabuliert er dann ziemlich hirnlose Unterstellungen; eigentlich bräuchte ich mich nicht darüber zu ärgern, das ist schon richtig. So etwas haltloses könnte ich auch einfach ignorieren.
« Letzte Änderung: 13. Januar 2010, 16:47:35 von lycopithecus »

Offline Stachelhaut

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Re:Arbeiten dürfen
« Antwort #26 am: 13. Januar 2010, 16:54:06 »
Trotzdem wird Ausbildung letztendlich auch von der Gesellschaft bezahlt, genau, wie Sozialleistungen. ust ja auch gut und richtig, aber damit ist das Problem der fehlenden Arbeit nicht vom Tisch.

Es gibt eben ein Ungleichgewicht zwischen dem, was gebraucht wird und dem, was da ist. Dazu kommt noch ein regionales Ungleichgewicht. Letztlich kann man nur jedem raten, sich sehr früh Gedanken zu machen, in welchem Bereich die Chancen gut sind und wo man dann eventuell später hingehen muß, auch wenn man sich vielleicht stärker ins Studium reinknien muß. Ein Ingenieur hat es leichter als ein Religionswissenschaftler mit Schwerpunkt Hinduistik.

Mag alles sein. Wenn es aber alle so machen, dann bleiben wieder die meisten auf der Strecke, weil der "Markt" nicht das gesamte "Angebot" aufnehmen kann.

Und man darf das m. E. zwar als natürlichen Vorgang begreifen, aber auf keinen Fall hinnehmen. Weil nämlich immer Schicksale von Menschen dahinter stehen.

Wieso zum Teufel sortiert unser System eine wachsende Zahl von Menschen aus und schiebt sie in Alimentierungssysteme ab? Wenn das normal und systembedingt ist, sollten wir dann nicht das System verändern? Und ggf. wie? Das sind Fragen, die wir diskutieren sollten.

Schuldzuweisungen an irgendwelche kleinen Ladeninhaberinnen führen doch nicht weiter.
The union is behind us, we shall not be moved.

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Re:Arbeiten dürfen
« Antwort #27 am: 13. Januar 2010, 17:00:01 »
Was kann se denn nun konkrekt? Brächte Umsiedeln was? Lohnt es ausserorts Suchend zu werden?
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Re:Arbeiten dürfen
« Antwort #28 am: 13. Januar 2010, 18:10:44 »
Öhm, sorry, aber:

Das Kapital hat der arbeitenden Klasse den Krieg erklärt.
Und JAU!! man hat einen kollektiven Kampf zu führen.

Nur das Ganze runtergebrochen auf Marples Nachbarn, das hast du NOP.
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Offline nigel48

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Re:Arbeiten dürfen
« Antwort #29 am: 13. Januar 2010, 19:13:40 »
Zitat
Jeder glaubt die Erklärungen, die seinem Horizont entsprechen.

eben-
Man fährt an den See, um zu schwimmen - nicht wegen der Mücken, oder? - Lemmy Kilminster