Mein Sohn hat seine ersten sechs Lebensmonate fast komplett im Krankenhaus verbracht, und meine beiden Stiefkinder waren noch klein und brauchten ständige Betreuung; weit und breit keine helfende Großmutter in Sicht. Dazu kam noch, daß wir damals in der Provinz wohnten, und das Krankenhaus in Frankfurt/M. war. Das bedeutete, daß *ich* jede freie Minute und die Nächte bei dem Säugling im Krankenhaus verbrachte und morgens im Büro erst mal die Füße auf den Schreibtisch gelegt habe, um ein bißchen Schlaf nachzuholen.
Wow, innerhalb der ersten 6 Monaten bei einem Baby, was im KH bestens rundum vollversorgt ist, zu Besuch gewesen. Dafür sollte *er* einem Goldpokal bekommen. Normaler Weise spielt die ganze Geschichte sich zuhause ab und keiner erwartet dafür eine Lobpreisung.
Mann muß aber überhaupt nicht erst alleinerziehend sein, um zu seinem Kinde eine deutlich stärkere Nähebeziehung zu bekommen, als es das Kind zu seiner Mutter hat.
Mag sein, aber das geht völlig am Thema vorbei. Alleinerziehende "müssen" es natürlicht erst nicht zwingend sein, aber sie sind es. Wie die Nähebziehung innerhalb der
biologischen Eltern gewichtet ist, hat überhaut nichts damit zu tun, wie ein biologisches Näheverhältnis einer/es Alleinerziehenden zu einem völlig Außenstehenden ist. Der Versorgungstrieb greift bekanntlich erstmal nur beim biologisch eigenen Nachwuchs. Die Rolle des eingeworbenen "Fremden" ist naturgemäß eine ganz andere. Ich denke, alle hier etwa mitlesenden Alleinerziehenden können dies unschwer bestätigen. Es entspricht schließlich nur der allgemeinen Lebenserfahrung.